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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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hinter das würgende Band zu schieben versuchte, erlahmten bereits.
    Es war ein ordentliches Gewicht, das die Gefangene zu sich in die Höhe zog. Wut und Verzweiflung verliehen ihr offenbar ungeheure Kräfte.
    Ein Pfeil, der nahe an seinem linken Ohr vorbeisirrte, unterbrach den Moment der Anerkennung, den Urok der kühl und überlegt handelnden Kämpferin zollte. Instinktiv hob er den Arm im offenen Leib des Wolfshäuters ein Stück weit an und fing so ein zweites Geschoss ab, das sich mit einem dumpfen Laut in den Rücken des menschlichen Schutzschilds bohrte.
    Urok wühlte sich weiter durch die Innereien, bis er das Rückrat erreichte. Ein leises Röcheln bewies, dass in seinem Gegner noch ein Funken Leben steckte, doch seine glanzlosen Augen blickten bereits
der aufquellenden Finsternis entgegen, die ihn bald für alle Zeit verschlingen würde.
    Mit einem lauten Knurren hob Urok den Sterbenden an und rannte auf die beiden Bogenschützen zu, die gerade neue Pfeile auflegten. Die Distanz zwischen ihnen schmolz genauso schnell dahin, als wäre er ohne das zusätzliche Gewicht gelaufen. In blinder Panik schossen seine Gegner erneut ihre Pfeile ab, spickten damit aber wiederum nur den Rücken ihres röchelnden Kumpanen.
    Brüllend langte Urok vor ihnen an, stemmte seinen leblosen Schild in die Höhe und warf ihn auf jenen der beiden, der zu fliehen versuchte. Die Hand mit dem Dolch glitt aus dem dampfenden Leib, noch ehe der Tote den Flüchtenden zu Boden riss. Instinktiv visierte der Ork den zweiten Bogenschützen mit dem Ellbogen an und streckte den Waffenarm in einer blitzschnellen Bewegung aus.
    Die triefende Waffe glitt aus Uroks Fingern wie ein Geschoss, das von der Sehne schnellte. Schon einen Herzschlag später steckte sie bis zum Griff im Kehlkopf des Gegners.
    Urok wartete nicht, bis der Getroffene zu Boden schlug, sondern sprang auf den letzten Wolfshäuter zu, der sich gerade unter den herabgeschleuderten Toten hervorarbeitete. Angesichts eines Orks, der wie ein rachsüchtiger Dämon über ihm erschien, wich dem Kerl glatt alles Blut aus den Wangen.
    »Gnade!«, brüllte er, beide Hände in einer abwehrenden Geste erhoben. »Gnade! Wir haben doch nur Befehle ausge…«
    »Gnade?«, übertönte ihn Urok zornbebend. »Mit einem wie dir?«
    Ehe der andere noch weitere Ausflüchte stammeln konnte, ließ er schon seine schwere Stirn in die Tiefe sausen. Mit der ungebremsten Gewalt eines Vorschlaghammers knallte sie dem Bogenschützen mitten ins Gesicht.
    Ein hässliches Knirschen erfüllte die Luft, als der menschliche Schädel zerplatzte. Das Antlitz unter dem Wolfsschädel in eine Maske aus blutigem Brei verwandelt, sank der Erschlagene tot zu Boden. Als er mit dem Hinterkopf auf das harte Steinpflaster prallte, rutschten Fell und Wolfskopf zur Seite. Dabei wurde deutlich, dass
der Dreck, mit dem er eingerieben war, nur bis zu der Stelle reichte, an der die Kleidung begonnen hatte.
    Urok spuckte ihn verächtlich an. »So soll es allen ergehen, die eine Doppelherzige martern.«
    »Was ist los mit dir, du grüner Fleischberg? Hol mich endlich hier raus! Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren!«
    Als er sich umdrehte, rüttelte die Gefangene bereits ungeduldig an den Gitterstäben. Thannos, der Speerträger, lag reglos zwischen den von Urok auseinandergetretenen und nur noch glimmenden Holzscheiten, die die Kerle zuvor unter dem Brandkorb aufgehäuft hatten. Allein war die Gefangene nicht in der Lage, sich aus ihrem Gefängnis zu befreien. Die Enge in dem rußüberzogenen Käfig trieb sie zur Raserei.
    Urok konnte das gut verstehen.
    Das Blut seiner Feinde von den Armen schüttelnd, holte er sich zuerst seinen Dolch zurück, der ihm so gute Dienste geleistet hatte, bevor er zum Turm marschierte. An dem rostigen Eisenhaken angelangt, in dem das leere Ende der Kette verankert war, löste er das eingehakte Glied mit der Kraft seiner mächtigen Arme und ließ die Frau vorsichtig in die Tiefe herab. Sobald der Korb den Hof berührte, dort, wo noch die Reste des Feuers qualmten, und sich die Kette dadurch entspannte, konnte die Gefangene die über ihr liegende Einfüllklappe mit den Händen aufdrücken. Rasselnd fuhren die Metallglieder durch die Streben, bis die Öffnung über ihr frei war.
    Geschmeidig schlängelte sie sich hinaus, doch so geschickt sie auch war, ihr Umhang blieb trotzdem an schartigem Eisen hängen. Mit etwas mehr Geduld hätte sie ihn sicher lösen können, doch ihr Durst nach Freiheit war

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