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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Magister auf gleiche Weise. Während Garske völlig erschlafft in seinen Fesseln hing, beobachtete Ragmar aufmerksam, was um ihn herum geschah, beide Augen weit aufgerissen, als ob er fürchtete, dass ihm sonst etwas Wichtiges entgehen könnte.
    Die übrigen Orks nahmen bereits Aufstellung, doch Urok rüttelte noch eine Weile an den beiden Scheiterhaufen. Geschickt schob er sie so zurecht, dass an den richtigen Stellen Löcher entstanden, die das Feuer mit Luft versorgen würden. Je schneller Ragmar von den Flammen umhüllt wurde, desto besser war es für ihn. Mit etwas Glück wurde er durch die lodernde Hitze ohnmächtig, bevor er selbst zu brennen begann.
    »Ich werde sie stolz anblicken und standhalten, solange ich kann«, flüsterte Ragmar leise, als sich der Ork vor ihm erhob. »So wie du mir geraten hast.«
    Urok nickte ihm zu. Aufmunternd, wie er hoffte.
    Als er wieder bei seiner Schar stand, trat Bava Feuerhand in die Mitte, die bloße Rechte, die ihm seinen Ehrennamen eingebracht hatte, für alle sichtbar erhoben. Mehr noch als die vier Lindwurmhörner, die sich gleichmäßig auf seinen beiden Schulterpanzern verteilten, markierte diese Hand Bavas absoluten Führungsanspruch innerhalb des Stammes.

    Trotz der weit fortgeschrittenen Dämmerung sah selbst Ragmar staunend, was nun geschah. Zuerst gab es nur einen unregelmäßigen Schimmer, der Bavas Hand kurz aufleuchten ließ. Dann blühten kleine Flammen auf, die entlang seiner Finger emporzüngelten. Elmsfeuern gleich liefen sie über die grüne Haut hinweg, immer wieder und wieder, bis seine Hand mit einem leisen Fauchen vollständig entflammte.
    Ragmar stieß einen Laut ungläubigen Erstaunens aus, danach wurde es so still, dass sie das Flackern der Flammen hören konnten. Bavas Hand loderte, ohne Schaden zu nehmen. Sie brannte, ver brannte aber nicht. Das Feuer schlug aus ihr, ohne sich von der Haut oder dem darunterliegenden Fleisch zu nähren. Gewöhnliche Flammen konnten einen Ork natürlich genauso verbrennen wie jedes andere Lebewesen. Doch was Bava durchströmte, war kein ordinäres Feuer, sondern die Kraft, die ihm das Blut der Erde verlieh.
    Seine flackernde Hand auf Hüfthöhe ausgestreckt, schritt der Streitfürst den am Boden verlaufenden Kreis ab, um ihn mittels der heiligen Flamme in der Luft nachzuzeichnen. Als er die Runde beendet hatte, trat eine Veränderung ein. Nun, da die Weihe abgeschlossen war, spürten auch die übrigen Orks das Pulsieren der im Boden ruhenden Blutbahnen.
    Uroks Mitleid verflog. Wie kam er nur dazu, einen Menschen als gleichwertig anzusehen, da er doch Vurans Fürsorge gerade mit jeder Faser seines Leibes spürte? Wie konnten sich die Hellhäuter nur anmaßen, den Orks ebenbürtig zu sein, wenn ihnen doch der Glaube an das Blut der Erde fehlte?
    Andererseits – was wusste Urok schon über die Menschen? Zuvor hatte er nur einige Händler kennengelernt, die ihn stets zu übervorteilen suchten. Aber war es nicht das, was Händler taten? Selbst unter den Menschen? Wie gern hätte Urok seinen Vater um Rat gefragt, der so oft im Land der Hellhäuter gewesen war. Leider war das nicht mehr möglich.
    Inzwischen hatte sich Bava Feuerhand vor den Gefangenen aufgebaut. Da der Magister weiterhin mit geschlossenen Lidern in den Seilen hing, wandte er sich Ragmar zu.

    »Schau mich an, du Mensch«, forderte er mit bedeutungsschwangerer Stimme. »Kurz vor deinem Tode soll dir eine besondere Ehre zuteilwerden. Mit eigenen Augen darfst du die große Kraft sehen, die Vuran mit seinen Kindern teilt. Es ist das Blut der Erde, mit dem wir im Einklang leben. Wir sind eins mit ihm, und es ist eins mit uns, darum gibt es auch keine Kraft auf Erden, die uns bezwingen kann. Nach unserem Tode gehen wir alle im Blut der Erde auf, während ihr Menschen im kalten Reich der Frostriesen endet, denen ihr auf ewig als Untote dienen müsst, bis euch dereinst eine Klinge aus Blutstahl erlösen wird. Doch selbst für dich ist nicht alles vergebens. Solltest du dich der reinigenden Flammen als würdig erweisen, bleibt dir die ewige Nacht am Frostwall erspart.«
    Was Ragmar tun musste, um als würdig zu gelten, behielt Bava allerdings für sich. Die Gefangenen sollten ja laut schreien, das gehörte zum Plan.
    Statt weitere Erklärungen abzugeben, wandte er sich Grimpe zu, der mit einer vor Pech triefenden Fackel herangetreten war. Um den Scheiterhaufen direkt zu entzünden, war es noch zu früh, deshalb setzte der Scharfürst die Fackel in Brand, die

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