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Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1

Titel: Blutorks 1 - Frenz, B: Blutorks 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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rechten Auge stark gewölbt, als ob er fragen wollte: Ja und?
    Torgs herabhängendes Augenlid zuckte kurz vor Enttäuschung, bevor er wieder zu grinsen begann. »Dass du eine Feuerhand bist, hat uns Grimpe allerdings verschwiegen«, fuhr er süffisant fort. »Das haben wir erst von einem jungen Krieger erfahren, der bei uns einen Krug voll Pech eintauschen wollte.«
    Guter alter Rowan . Urok streckte zufrieden die Füße aus, obwohl ihn Grimpes Vorwürfe zu einer Antwort zwangen. Nachdenklich rieb er mit seinen Handflächen über den Waffenrock, während er sich seine eigene Version des Raubzugs zurechtlegte. Er wartete noch, bis Moorauge einen großen Schluck aus seinem Weinschlauch genommen hatte, dann begann er den Teerfischern von der Schlacht am Wasserrad zu erzählen. Und von Tabors niederträchtiger List, die Madak zu übertölpeln, indem er den Boden unter seinen eigenen Füßen in Heiligen Grund verwandelte.
    Natürlich stellte sich Urok dabei die ganze Zeit im allerbesten Lichte da, während er Tabor und Grimpe zu tyrannischen Scharführern dämonisierte, denen sich kein einziger Ork mit nur einem Funken Ehre im Leib unterordnen durfte. Als er dann zu der tapferen Haltung des Hellhäuters kam, die den Tod durch reinen Stahl verlangte, spielte er seinen anschließenden Blutrausch gehörig herunter. Gerade mal ein kleines Flämmchen mochte über seinen Handrücken gezuckt sein, mehr aber auch nicht! Dass sich Grimpe darüber
ernstlich entzürnt zeigte, konnte ganz einfach nur daran liegen, dass er Bava Feuerhands speichelleckender Vasall war.
    Uroks Worte trugen zur allgemeinen Erheiterung bei, während das Boot zügig stromabwärts glitt. Natürlich wussten alle an Bord, dass jeder anständige Krieger, der seine Taten besang, nach Herzenslust zu seinem Vorteil log. Aber gerade weil der Hang zur Übertreibung unter Orks allgemein üblich war, wollte niemand so richtig an Grimpes empörende Vorwürfe glauben. Stattdessen ging jeder davon aus, dass die Wahrheit irgendwo zwischen den beiden Schilderungen lag.
    Während sich Torg erneut am Weinschlauch labte, holte Urok die beiden Schädelhälften hervor, die er immer noch am Gürtel trug. Zumindest einige der Jüngeren reckten die Hälse, um einen Blick darauf werfen zu können.
    »Zeigst du uns auch deine Feuerhand?«, forderte ein Halbwüchsiger, der sich besonders hervortun wollte.
    »Narg!«, zischte eine grauhaarige Ork, die wohl seine Urmutter war.
    Der Junge reagierte mit einem verächtlichen Schnauben, das ihm eine überraschend harte Kopfnuss einbrachte. Obwohl die Alte noch so gut auszuteilen verstand, steckte Narg den Schlag ohne sichtliche Regung ein, wie es sich für einen Burschen seines Alters gehörte.
    Urok unterdrückte ein Grinsen, das sich auf seine Lippen stehlen wollte. Natürlich konnte er sich noch sehr gut an die Zeit erinnern, als es auch für ihn Knüffe und Stöße dieser Art geregnet hatte. Täglich. Und manchmal so stark, dass der Urmutter abends beide Hände wehgetan hatten.
    »So einfach geht das nicht«, antwortete er rasch, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Meine Feuerhand erscheint nur, wenn Vuran es will.«
    Narg blähte die Wangen auf, um erneut verächtlich zu schnauben. Mehrere scharfe Blicke ließen ihn jedoch zögern, und schließlich zog er es vor, die aufgestaute Luft ganz leise auszuatmen.
    »Bava ist nicht ganz so kleinlich wie du«, stichelte Moorauge unterdessen.

    Zu Nargs Verdruss entlüfteten nun mehrere Erwachsene ihre Lungen durch die Nasenhöhlen. Bavas Beliebtheit hielt sich, zumindest hier an Bord, erheblich in Grenzen. Vermutlich weil er sich schon etwas zu oft und zu deutlich als Erzstreiter empfohlen hatte.
    Wenn die Vendur jedoch gehofft hatten, dass sich Urok daraufhin missgünstig über seinen ehemaligen Streitfürsten ausgelassen hätte, erfuhren sie eine grobe Enttäuschung. Er hatte gesagt, was gesagt werden musste. Alles Weitere wäre nur das ehrlose Gerede eines Bittermauls gewesen, das andere Orks für eigene Verfehlungen verantwortlich machte. Darum knotete er den Beutel mit Ragmars Schädelhälften wieder am Gürtel fest und wandte sich seinen Barschen zu.
    Die Unterhaltung an Bord verstummte, während er den Fang mit ein paar schnellen Schnitten zuerst ausnahm, dann entgrätete und schließlich roh verspeiste. Alles, was dabei nicht in seinen Magen wanderte, landete im Fluss, um Hechte, Aale und andere Aasfresser zu nähren. Selbst Torg Moorauge störte ihn nicht bei der Mahlzeit,

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