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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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festhalten würde. Dabei störte es ihn nicht, dass er die erstarrten Finger, die noch in ihren Gelenken saßen, brechen musste, um sie wieder geschmeidig genug zu machen, dass sie um den gebogenen Stahl passten.
    Erst als alles nach seinem Willen arrangiert war, kehrte Gabor zu seinem versteckten Lagerplatz zurück, um seine wenigen Habseligkeiten zusammenzusuchen, bevor er sich an die letzte Aufgabe seines Lebens machte. An die eine Aufgabe, für die ihn der Ruf des Blutes verschont hatte.
    Bava Feuerhand auf grausamste Weise zu Tode zu hetzen.

27
    m heiligen Hort Für den Empfang der Streitfürsten wählte Ursa eine lange Robe aus, deren ausladender Saum leicht über den Boden schleifte. Sie wollte niemanden damit beeindrucken, dass sie einige Fingerbreit in der Luft schweben konnte, sondern einfach nur allen aufrecht entgegentreten. All die Schmiede, Knappen und Priester, die im Hort lebten und arbeiteten, hatten sich bereits an diesen neuen Anblick gewöhnt, doch aus den Scharen heraus, die seit dem Morgengrauen aus allen Himmelsrichtungen zusammenströmten, erntete sie immer noch erstaunte bis ehrfurchtsvolle Blicke.
    Natürlich versuchte sie ihren Stolz ebenso wie die Beine zu verbergen, wenn sie auf die östliche Felsterrasse glitt, doch andererseits genoss sie die Bewunderung, die ihr von allen Seiten entgegenschlug. Nicht nur immer mehr Kriegsscharen drängten sich auf dem stufig abfallenden Gelände zusammen, sondern auch Halbwüchsige, die über Nacht zu Waisen geworden waren, Mütter, die ihren Nachwuchs auf den Armen trugen, oder Veteranen, die eigentlich nur noch zum Teerfischer taugten und doch – wie jeder andere Ork, der noch zu atmen vermochte – ihren Teil zum Widerstand beitrugen.
    Mit jeder offiziellen Abordnung, die am Hort eintraf, kehrten auch die Banner der Sippen heim. Links und rechts des Haupteingangs wurden sie an ihren alten Plätzen aufgepflanzt. Schon bald war die Luft von den kräftigen Schlägen erfüllt, mit denen sich die Flaggen im Wind streckten. Ursa genoss den vertrauten Klang, und auch die Orks unter der Steinbalustrade schienen erstmals wieder voller Hoffnung.
    Ihr Anblick inmitten der beinahe vollzählig versammelten Banner trug natürlich mit dazu bei. So wie sich Ursa-mit-denschwachen-Beinen dank Vurans Hilfe aufgerichtet hatte, so wollte sich das ganze Volk der Blutorks wieder aus dem Staub erheben, um dem grausamen Feind die Stirn zu bieten.
    Immer wieder drängten Einzelne oder ganze Scharen heran. Entweder um sich für den Absturz der Schwebenden Festung zu bedanken oder um ein paar aufmunternde Worte zu erfahren oder Ursa einfach ihrer vollen Unterstützung zu versichern. Moa und einige andere Knappen aus dem Hort mussten manchmal mit scharfen Worten, aber auch harten Stößen und Knüffen dafür sorgen, dass das Gedränge auf und vor der Treppe nicht zu wild wurde. Insgesamt verhielten sich jedoch alle sehr besonnen und zurückhaltend. Wer wollte auch schon jemanden verärgern, der Schwebende Festungen zu Boden schmettern konnte?
    Die große Masse der vor dem Hort versammelten Orks akzeptierte Ursa längst als neue Hohepriesterin, aber die Bestätigung durch den Kriegsrat und den Rat der Hohen stand noch aus, außerdem war Ulke ein gewiefter Fuchs, der den Machthunger von Priestern und Streitfürsten geschickt für sich zu nutzen wusste.
    Angesichts der allgemeinen Sympathie, die ihr entgegenschlug, fühlte sie sich zwar jedweden Intrigen gewachsen, trotzdem fiel Ursa eine Last von den Schultern, als sie von Ulkes Tod erfuhr.
    »Nur noch die Scharen der Madak und der Vendur fehlen«, bemerkte Rowan gerade, als die ersten Anzeichen von Nervosität aufflammten. Alles begann damit, dass zahlreiche Orks, die am nördlichen Rand des Felsgrunds hockten, von ihren Plätzen aufsprangen, um zwei Neuankömmlinge zu umringen. Was auch immer die beiden zu berichten hatten, löste große Unruhe aus, die sich rasch durch die Reihen fortpflanzte. Immer mehr Neugierige reckten die Hälse, um zu sehen, was eigentlich vor sich ging, bis der ganze Versammlungsplatz in Aufruhr zu geraten drohte.
    »Ulke ist tot!«, ging es von Mund zu Mund, ohne dass jemand Genaueres zu berichten wusste.
    Neugierig wogten die Massen umher, in der vagen Hoffnung, aus irgendeiner Richtung mehr als nur diesen kurzen Fetzen aufzuschnappen. Die verheißungsvolle Spannung, die sich im Laufe des Tages aufgebaut hatte, weil alle hofften, dass sich bald etwas zum Guten wenden würde, drohte unversehens in

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