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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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allem nicht, dass Ramoks Felltod tatsächlich eine böse Intrige gewesen war.
    Einige Herzschläge lang fühlte er sich selbst wie gelähmt, doch als er sah, dass Bava die Ziegenblase an die eigenen Lippen führte, kehrte das Leben schlagartig in ihn zurück. Die Rache an Ulke war ihm genommen, doch mehr würde er nicht zulassen …
    Kurz bevor er den ersten Schluck zu sich nehmen konnte, zögerte Bava einen Moment. Sich selbst zu vergiften widersprach seiner kriegerischen Natur, doch er hätte es getan, hätte Gabor nicht die zwischen ihnen liegende Distanz mit einigen federnden Sprüngen überwunden und ihm die Ziegenblase aus der Hand geschlagen.
    Vergifteter Wein spritzte erst durch die Luft und versickerte dann im Gras.
    »Elfenfresser!«, rief der Streitfürst zu Tode erschrocken. »Was hast du getan?«
    »Die Wahrheit herausgefunden!« Die riesigen Hände zu Fäusten geballt, stand er vor Bava, bereit, den Tod seines alten Freundes Ramok zu rächen. »Es ist also wahr, was die Priester von Felsnest erzählen: dass Vuran persönlich zu Ursa gesprochen hat und ihr offenbarte, dass Ulke und du ihren Vater in den Felltod geschickt habt!«
    »Ja.« Bava senkte den Blick. »Ja, es ist wahr. Ich habe mich dazu von Ulke anstiften lassen, denn er behauptete, es wäre zum Wohle aller Blutorks.« Ergeben beugte er sich so weit vor, dass sein Nacken freilag. »Aber das macht es nicht besser. Ich habe den Tod verdient.«
    »Und ob du den verdient hast«, stimmte Gabor gefährlich leise zu. »Tausendfach und bis ans Ende aller Zeiten.«
    Statt sein Schwert zu ziehen, winkelte er das rechte Bein an und trat Bava mit so großer Wucht vor den Brustkorb, dass der hintenüber gegen die Buche schlug.
    »Glaub bloß nicht, dass ich dich so leicht davonkommen lasse«, drohte der Elfenfresser. »Ich werde dich zuerst bis zum Nebelmeer und wieder zurück jagen, bevor ich ein Ende mit dir mache. Es gibt keinen Ort, an dem du dich vor mir verbergen kannst, hörst du? Keine Nacht sollst du mehr ruhig schlafen, und jedes Mal, wenn ich dich aufstöbere, werde ich ein kleines Stück von dir abschneiden! Ja, genau – ich werde dich nur Stück für Stück töten.«
    Bei diesen Worten ließ er den Blutstahl so langsam aus der Scheide gleiten, dass das unheilvolle Schaben von dem über ihnen lastenden Felsvorsprung widerhallte. »Am Ende wirst du deinen nackten Rumpf nur noch mit den Zähnen weiterziehen können, aber du wirst es trotzdem machen, weil du dich vor dem fürchtest, was ich sonst mit dir anstellen werde.«
    Bava sah voller Entsetzen zu seinem Rechten Arm in die Höhe, der plötzlich sein erbarmungslosester Feind geworden war. Sein Adamsapfel tanzte hektisch auf und ab, bis Gabors rechter Stiefel auf sein linkes Handgelenk niederfuhr und es tief in den Waldboden bohrte.
    Bava unterdrückte einen Aufschrei, hatte aber nicht die Kraft, den Arm zu befreien. Nicht, bevor auch Gabors Schwert in die Tiefe gefahren war, und zwar genau dort, wo der kleine Finger in den Handrücken überging.
    Laut aufheulend presste sich Bava die spritzende Wunde gegen den Leib, während der Finger wie ein gekrümmter grüner Wurm am Boden blieb.
    »Lauf!«, befahl Gabor. »Lauf, du feiger, giftmischender Troll, bevor ich dir auch alle Zehen raube, damit jeder Schritt deiner Flucht zu einer brennenden Hölle wird!«
    Bava war beileibe kein Schwächling, doch die Schuld, die ihm tief in den Knochen saß, lähmte jeden Willen zur Gegenwehr. Und dann war da noch Gabors gerechter Zorn, der dessen Kräfte zu vervielfachen schien. Wie von geifernden Moorgeistern gehetzt, sprang Bava in die Höhe und stürzte davon.
    Gabor sah ihm nur kalt lächelnd nach. Er würde die Spur dieses feigen Verräters schon nicht verlieren, und wenn der sich noch so mühen sollte, sie zu verwischen. Allein der Angstschweiß, den er verströmte, würde Bava fortan verraten.
    In einer verächtlichen Geste reinigte Gabor die blutbesudelte Schwertspitze an Ulkes aufgespanntem Kapuzenmantel. Danach zog er ein verrottetes Dachsfell unter der umgestürzten Buche hervor, das die beiden irgendwo aufgetrieben hatten, um in den Nächten darauf zu ruhen.
    Ohne es auszuschütteln, legte er es neben Ulke nieder und bettete den erstarrten Leichnam darauf, damit es bei ihm nach einem Felltod aussah, so wie sie ihn auch bei Ramok vorgetäuscht hatten. Danach nahm er die Streitkrone von dem abgebrochenen Ast, legte sie auf den Bauch des Toten und schmiegte seine kalten Hände darum, als ob er sie

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