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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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die Muskeln, um die entstandenen Lücken zu einem raschen Vorstoß zu nutzen, als die gegnerische Reihe gänzlich zum Stehen kam. Nur sieben Schwertlängen von ihm entfernt begannen plötzlich alle zu kreischen und starrten mit angstverzerrter Miene auf eine Stelle, die weit hinter seinem Rücken lag. Falls das ein Trick war, um ihn zu täuschen …
    Es war keiner, denn schon im nächsten Moment warfen sich die Hellhäuter auf den steinigen Boden und zogen die Schilde schützend über die Köpfe.
    Der Ork war versucht, einen prüfenden Blick über die Schulter zu werfen, doch das infernalische Krachen, das seine Trommelfelle gleich darauf zum Klingeln brachte, machte ihm auch so klar, was geschehen war.
    Die Schwebende Festung! Natürlich! Sie war tatsächlich abgestürzt!
    Urok spürte das gewaltige Beben, das das gesamte Tal erschütterte, noch ehe er mitsamt den Leichen, auf denen er stand, in die Luft geschleudert wurde. Um ihn herum brach ein Toben und Brüllen los, als wäre ein schwerer Sturm über sie hereingebrochen. Augenblicke dehnten sich plötzlich zur Ewigkeit.
    Wie von einer unsichtbaren Welle getragen, wirbelte er mehrmals um die eigene Körperachse herum. Trotz des Schwindels, der ihn dabei erfasste, nahm er kurze Bildfetzen wahr, die einem Gestalt gewordenen Alptraum zu entstammen schienen.
    Die Konturen der umliegenden Berge begannen unter der Gewalt der Erschütterung zu flirren. In der Schwarzen Pforte wurde das verdrängte Erdreich so hoch aufgeschleudert, dass sich die Sonne verdunkelte, handbreite Risse spalteten den Boden, während das scharfkantige Gestein, das ganz Knochental bedeckte, auf einen Schlag in die Höhe schoss. Eingehüllt in diese knie- bis hüfthohe Steinflut, riss es Freund wie Feind gleichermaßen von den Beinen, doch während sich die meisten nur schmerzhafte Blessuren holten, traf es die im gestreckten Galopp befindlichen Schädelreiter mit aller Härte: Jedes festen Untergrundes beraubt, knickten die Lindwürmer auf breiter Front in den Vorderläufen ein, überschlugen sich und begruben dabei die nagelgespickten Reiter unter ihren schweren Leibern. Das Krachen und Splittern der Holzsättel mischte sich mit dem grausigen Bersten von Wirbeln und Knochen, bevor die Schreie der Gemarterten jeden anderen Laut überlagerten.
    Die angewinkelten Beine an den Leib gezogen, das Gesicht mit dem festen Schild aus Lindwurmschuppen geschützt, prallte Urok inmitten der umherwirbelnden Steine hart auf. Sein robuster Körper und die gute Panzerung aus Harnisch und Waffenrock widerstanden den scharfen Basaltkanten weitaus besser als die Rüstungen der Hellhäuter um ihn herum.
    Doch auch Urok mühte sich vergeblich, wieder auf die Beine zu gelangen. Weitere Nachbeben durchliefen das Tal. Solange die Erde schwankte, konnten sich alle nur so gut wie möglich festkrallen und auf das Beste hoffen.
    Als er sich endlich wieder in die Höhe kämpfte, herrschte immer noch unbeschreiblicher Tumult. Lindwürmer wälzten sich hilflos am Boden und stießen klagende, beinahe seltsam menschlich anmutende Schmerzenslaute aus. Die Gepanzerten, die hinter der berittenen Attacke hatten nachstoßen wollen, hatten ebenfalls große Mühe, sich wieder aufzurappeln. Was hinter ihnen vor sich ging, war nicht zu erkennen, denn dichte Schleier aus aufgewirbelten Stein- und Sandkörnern beeinträchtigten die Sicht.
    Die in den Himmel geschleuderte Erde aus der Schwarzen Pforte prasselte dagegen bereits in dicken teerdurchtränkten Brocken auf sie nieder. Fluchend bemerkte Urok, dass eines der beiden Lindwurmhörner auf seinem Schulterpanzer abgebrochen war. Wilder Zorn flammte in ihm auf. Ein Schwertknecht, der nur zwei Schritte entfernt in die Höhe taumelte, bekam seine Wut als Erster zu spüren.
    Urok hieb das Wellenschwert mit solcher Wucht ins gegnerische Schlüsselbein, dass er das rechte Schulterblatt mitsamt dem wild umherzuckenden Waffenarm abrasierte. Gothars Scherge starrte völlig überrascht auf den roten Krater an seiner Seite, bevor er lautlos in die Knie sackte, direkt in die bereits am Boden glänzende Blutlache hinein.
    Knurrend sah sich der Krieger nach seinem nächsten Gegner um, doch die Schlacht ruhte, wohin er auch sah. Nach dem gewaltigen Getöse, mit dem die Festung aufgeprallt war, klang die nun einsetzende Ruhe beinahe unangenehm leise in den Ohren. Nur noch das Wimmern und Wehklagen der Verwundeten und das Prasseln der aufschlagenden Erdklumpen erfüllte die Luft.
    Überall herrschte

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