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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Lichtschwert niederstreckte?
    Feene wusste es nicht.
    »Es gibt auch ein paar gute Neuigkeiten«, erklärte sie rasch, um die Stimmung zu heben. »Das gegnerische Heer ist stark zersplittert. Viele Clans haben sich bis in ihre Stammesgebiete zurückgezogen. Außerdem haben wir Ulke und Bava in den Schwarzen Marschen aufgespürt. Ihre Stellung ist stark geschwächt, doch bisher werden sie noch als Hohepriester und Erzstreiter geduldet.«
    Sie wusste, dass das Gothars Plänen entgegenkam, trotzdem behielt sie lieber für sich, dass Geuse durch sein Eingreifen Ulkes gesunkene Akzeptanz beflügelt hatte. Sie durchschaute einfach zu wenig, was in dem Maar vor sich ging, um wirklich abschätzen zu können, ob er das Vorgehen ihres Legionärs wirklich gutheißen würde.
    »Ist das alles?«, wollte der Maar wissen. »Oder gibt es da noch etwas, das du mir bisher verschweigst?«
    Feene fühlte sich unwillkürlich ertappt. So abgebrüht sie auch war, zuckte sie dennoch leicht zusammen.
    »Nun ja …« Sie zierte sich, um ein wenig Zeit zu gewinnen. »Es ist wegen dem Gerede unter den einfachen Truppen. Es ist nicht zu überhören, dass sich viele um den König sorgen. Es sind alles treue Untertanen, die zu ihrem Eid stehen, versteh mich bitte nicht falsch. Aber manch einer scheint zu befürchten, dass Gothar etwas bei dem Absturz zugestoßen sein könnte. Gerade die Veteranen glauben, dass er sonst schon vor ihre Reihen getreten wäre, um eine Ansprache zu halten.«
    Einige bange Herzschläge lang sah der Maar nur schweigend auf sie herab, ohne den geringsten Laut von sich zu geben. »Dem Herrscher geht es gut«, erklärte er dann, ein wenig stärker zischelnd als gewöhnlich. »Er befindet sich in bester Verfassung.
    Diese Festung wurde nur dazu geschaffen, ihm zu dienen und ihn zu beschützen. Sie wäre eher beim Aufschlag zu Staub zerfallen, als dass ihm auch nur ein Haar gekrümmt worden wäre!«
    »Natürlich«, dienerte Feene eilfertig, »ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass es irgendwie anders ist.« Das war natürlich gelogen, aber darauf kam es dem Maar sicherlich nicht an. »Es ist nur …« Die Elfin wusste selbst nicht, warum sie das Thema, das sie nur zur Ablenkung aufgebracht hatte, nicht sofort wieder ruhen ließ. »Es nähme diesen bösen Gerüchten jede Nahrung, würde der König ein paar ermutigende Worte an die Männer richten.«
    Hinter den silbernen Sehschlitzen leuchtete das schimmernde Weiß unheilvoll auf. Feene fürchtete ernsthaft, den Bogen überspannt zu haben, widerstand jedoch der Versuchung, den Blick erneut zu senken.
    »König Gothar hat Wichtigeres zu tun, als eine Ansprache zu halten«, antwortete der Maar, sichtlich verstimmt. »Aber ich will deine Sorge um die Moral der Truppe gern ernst nehmen. Darum trage ich dir hiermit auf, überall zu verbreiten, dass du den König bei bester Gesundheit angetroffen hast. Von dir zu hören, dass es ihm gutgeht, wird die einfachen Soldaten ebenso überzeugen, als hätten sie Gothar selbst gesehen. Ich hoffe, du bist dir bewusst, welch große Wertschätzung mit dieser Aufgabe verbunden ist.«
    »Danke für die große Ehre«, gab Feene so honigsüß zurück, wie sie nur vermochte. »Ich werde alles daransetzen, mich ihrer würdig zu erweisen.«
    Ihr triefender Spott kam zu spät, um noch jemanden zu treffen. Der Maar hatte sich bereits abgewandt und schwebte wieder an seinen alten Platz zurück.
    In der Schwarzen Marsch
    Während Ulke weiter seine Reden hielt, stapfte Bava verdrossen durch den Morast, um sich die Birkengruppe genauer anzusehen.
    Jeder seiner Schritte wurde von schmatzenden Lauten begleitet, aber nicht nur der Grund zu seinen Füßen, auch die Luft triefte vor Nässe. Obwohl die Nebelschwaden, durch die er sich kämpfte, allmählich im Tageslicht zerfaserten, bedeckten sie noch weite Teile der Marschlandschaft.
    Bavas Blick konzentrierte sich auf einen bis zur Hälfte gespaltenen Stamm, der schon vor langer Zeit von einem Blitz getroffen worden war. Hinter diesem schwarz verkohlten Stumpf war kurz nach der Blasrohrattacke eine goldene Taube in den Himmel gestiegen. Einer dieser verdammten geflügelten Boten, die König Gothars Vasallen mittels irgendeines Zaubers kontrollierten.
    Der Schattenelf, der dort mit seiner Waffe gelauert hatte, war natürlich längst verschwunden. Bava war dessen sicher, denn gegen seine empfindliche Nase half auch kein feindlicher Tarnmantel. Die Abdrücke in dem feuchten Moos, in dem der Attentäter

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