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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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behaupte, du wärst desertiert.«
    Morn wich während dieser Worte keine Handbreit zurück. Als Halbling war er Drohungen und Spott gewohnt. Doch wenn es etwas gab, das er auf Arnurs Wehrhof gelernt hatte, dann, mit einem Teilsieg zufrieden zu sein. »Hab ohnehin noch was Besseres vor«, beschied er dem Offizier, bevor er sich umdrehte und mit gekränkter Miene davonstapfte. Die Gardisten vor der Mannschaftsbaracke, die sich zuvor über ihn lustig gemacht hatten, vermieden es lieber, in seine Richtung zu sehen.
    »Und nun zu uns!«, wandte sich Großgardist Thannos an die Orks. »Ihr fügt euch besser eurem Schicksal, sonst kann ich ausgesprochen ungemütlich werden. Wisst ihr überhaupt, warum man mir dieses Kommando übertragen hat?« Neugierig sah er auf die Gefangenen herab, erhielt aber keine Antwort. »Weil ich schon einmal mit Gesindel wie euch zu tun hatte! Auf Grimmstein bin ich einem ganz Üblen eurer Sorte begegnet!«
    Suchend ließ er den Blick über die am Boden hockenden Gestalten wandern, zeigte aber nicht die geringste Spur des Erkennens, als er dabei auch Urok kurz ansah. Hellhäuter waren für Orks nur schwer voneinander zu unterscheiden, und dies schien auch umgekehrt zu gelten. Oder dieser Thannos stellte sich absichtlich selten dämlich an. Jedenfalls machte er einige Schritte nach vorn und blieb ausgerechnet vor Grindel stehen, der einzigen Kriegerin unter den Gefangenen.
    »Du da!«, herrschte er das Weib an. »Dein Gesicht kommt mir sehr vertraut vor! Warst du das etwa? Bin ich vielleicht dir auf Grimmstein begegnet?«
    Urok versuchte etwas zu sagen, doch es misslang. So gern er Thannos auch wegen der Verbrennungen aufgezogen hätte, die sich der falsche Wolfshäuter bei ihrem Kampf zugezogen hatte, es dauerte einfach zu lange, das feine Seidengespinst zu durchdringen, das jeden seiner Gedanken verklebte.
    »Wenn wir uns auf Grimmstein getroffen hätten«, kam ihm Grindel zuvor, »ständest du jetzt nicht vor uns. Dann hätte ich dich nämlich so stark zwischen meine Schenkel genommen, dass aller Saft aus dir herausgeflossen wäre.«
    Bei diesen Worten griff sie in das weite Fellwams, das ihre schweren Brüste verbarg, und hob beide so heftig an, dass sie der Offizier nicht mehr übersehen konnte.
    Erneut wurde die Lethargie der Orks durch brüllendes Gelächter erschüttert. Nur Tabor verzog wieder keine Miene. Die Schläge, die ihnen Thannos daraufhin verordnete, bekam er trotzdem genauso wie alle anderen zu spüren.
    Gleich drei Wachen liefen herbei, um den Befehl auszuführen. Rasch zogen sie die fünfschwänzigen Flammenpeitschen hervor, die zusammengerollt in ihren Gürteln steckten, und schlugen blindlings auf die Angeketteten ein. Obwohl die mit kleinen dornigen Widerhaken übersäten Schlangenhäute schmerzende Striemen hinterließen, hoben die Orks nur schützend die Arme vors Gesicht und steckten jeden Hieb klaglos ein. Um ein so robustes und an Entbehrungen gewöhntes Volk wie das ihre zu brechen, brauchte es schon etwas mehr als kantige Stahlgewichte, die ihnen die Haut vom Fleisch rissen.
    »Genug«, ordnete Thannos an, als er sah, dass sich die Gefangenen eher totschlagen ließen, als dass sie zu jammern anfingen. »Die sind alle so berauscht vom Schwarzen Mohn, dass sie nichts mehr spüren. Wir lassen sie lieber ein ordentliches Stück laufen, um ihnen die Aufsässigkeit zu nehmen.«
    Unter starker Bewachung durch zwei Dutzend Gardisten nahmen ihnen die Wächter daraufhin die Fußketten ab. Schwerfällig stemmten sich die Orks in die Höhe und reckten ausgiebig die Glieder, um die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen. Als man sie daraufhin mit spitzen Lanzen in Richtung des offenen Tors zu treiben versuchte, reagierten sie mit mürrischem Knurren und regten sich kaum von der Stelle, selbst als ihnen blutige Stichwunden zugefügt wurden.
    Es war keineswegs der Rausch des Schwarzen Mohns, der sie so träge machte, sondern einzig und allein der Wunsch, sich dem Feind gegenüber so störrisch wie nur möglich zu zeigen. Thannos erkannte das sehr schnell.
    »Seid ihr etwa zu stolz, um euch dem Sieger zu beugen?«, fragte er aufgebracht. »Das lässt sich rasch ändern.«
    Auf seinen Wink hin rannte ein Gardist herbei, der zwei unförmige, durch Leib- und Schultergurte gehaltene Metallgestelle an beiden Hüften seiner Taille trug. Vor ihnen angekommen, langte er mit seinen Händen zu der linken der beiden sich nach unten hin verjüngenden Spiralen. Sie beherbergten zwei spitz

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