Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
aus, die den eingestürzten Stollen freiräumen. Je eher ihr fertig seid, desto schneller können wir wieder Richtung Sangor aufbrechen.«
    »Ein Dutzend?«, echote der Eisvogt erschrocken. Allein der Gedanke, mit einer so hohen Anzahl von Orks auf engstem Raum zusammen zu sein, flößte ihm eine Heidenangst ein, das war ihm deutlich anzusehen. »So viele dieser Monstren … äh, so viele mutige Helfer werden nicht nötig sein. In den Eisgewölben ist es sehr beengt, da würden sich mehr als drei oder vier von ihnen nur unnötig auf die Füße treten.«
    »Kein Einziger von uns wird euch widerlichem Menschenpack zu Diensten sein!«
    Nicht nur sämtliche Gardisten fuhren überrascht herum, als sie dies hörten, auch die Orks starrten beinahe ungläubig auf den Sprecher aus ihren Reihen. Denn es handelte sich ausgerechnet um Tabor, der seit seiner Gefangennahme noch kein einziges Wort von sich gegeben hatte.
    Nun aber war er einen Schritt vorgetreten und starrte Thannos feindselig an. Mit seiner abrasierten Kopfhälfte, auf der sich die blutverkrustete Wunde schlängelte, sah er besonders furchterregend aus.
    »Zurück mit dir, du tollwütiger Hund!«, verlangte der Offizier aufgebracht. »Oder ich lasse euch alle von den Samen der Pasek kosten!«
    Tabor dachte nicht daran, der Aufforderung nachzukommen. Hoch erhobenen Hauptes stand er einfach nur da, mit Todessehnsucht im Blick, und forderte knurrend: »Nur zu! Stolze Orks sterben lieber, als die Befehle eines so elenden Hellhäuters wie dir entgegenzunehmen. Unsere Veteranen, die im Blutrausch starben, werden uns für immer ein Vorbild sein!«
    Hinter ihm rasselten einige Orks ungehalten mit den Ketten, denn es missfiel ihnen, wie Tabor über ihre Köpfe hinweg auch für sie entschied. Die Listigen unter ihnen – und von denen gab es nicht wenige – wollten nämlich nicht sinnlos sterben, sondern lieber einen günstigen Augenblick abwarten, in dem sie sich ihrer Bewacher entledigen und fliehen konnten. Doch indem Tabor derart den Stolz der Blutorks beschwor, machte er es ihnen praktisch unmöglich, offen zu widersprechen.
    »Euren Hochmut werde ich gleich brechen!« Längst bis unter die Haarspitzen rot im Gesicht angelaufen, verlangte Thannos nach Meusel, der sofort an die Seite des Großgardisten eilte und einen der Kristalle aus der Halterung zog. Der Lichtbringer im Hintergrund machte keine Anstalten, sich in diesen Zwist einzumischen, ganz so, als wäre ihm die Angelegenheit viel zu profan.
    »Nur zu!«, provozierte Tabor weiter. »Ich fürchte den Tod nicht, und mag er noch so schmerzhaft sein!«
    »Gut zu wissen.« Thannos grinste hämisch. »Dann wirst du der Letzte sein, den wir den Raubsamen zum Fraß vorwerfen. Du darfst vorher dabei zusehen, wie andere für dein großes Maul sterben müssen.«
    Sodann wies er Meusel an, die Samen zuerst auf Grindel zu hetzen, der er es immer noch übel nahm, dass sie ihn einmal vor versammelter Mannschaft lächerlich gemacht hatte.
    Mit diesem Befehl hatte Tabor nicht gerechnet. Verblüfft starrte er auf den Hellhäuter hinab. Und wusste plötzlich ebenso wenig zu sagen wie Grindel, die zwar unbehaglich mit den Schultern rollte, aber kein Wort der Klage verlauten ließ. Sie war ebenso bereit, den Mut und den Stolz ihres Volkes unter Beweis zu stellen wie alle anderen, auch wenn dieses Opfer vollkommen sinnlos war.
    Uroks Blick pendelte zwischen ihr und dem Kristallzapfen hin und her. Gleich würde Meusel den Deckel aufspringen lassen und die gefräßigen Flugsamen ins Freie entlassen.
    Und dann? Würde Grindels Tod irgendwie dabei helfen, das Geheimnis der gefiederten Schlange zu lüften? Sicherlich nicht!
    Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, trat Urok vor und verkündete laut und deutlich: »Ich komme freiwillig mit ins Eisgewölbe!«
    Entzürnt fuhr Tabor zu ihm herum. »Menschenfreund!«, schimpfte er aufgebracht. »Von Trollen gezeugte Missgeburt, die sich als Wechselbalg in unser Volk geschlichen hat!« Er ließ noch weiteren Unflat folgen, indem er Grimpes Mut pries und Urok schmähte, bis sein begrenzter Wortschatz erschöpft war.
    Und auch Grindel schien empört. »Willst du mir auf diese Weise das Leben retten?«, fuhr sie Urok böse an. »Glaubst wohl, dann wäre ich dir auf ewig zu Dank verpflichtet, was? Pah, ich komm einfach mit dir, dann bin ich dir 'nen feuchten Furz schuldig!«
    Damit nahm sie neben Urok Aufstellung und meldete sich ebenfalls freiwillig für das Eisgewölbe. Mit ihrer List

Weitere Kostenlose Bücher