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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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half, weil jeder der Hellhäuter die verfluchten Kristalle tragen konnte.
    »Wie ich gerade gehört habe«, hob Thannos mit lauter Stimme an, »werden in dieser Stadt ein paar starke Muskeln gebraucht, für eine Arbeit, die nichts im Kopf erfordert! Es freut euch sicher zu hören, dass Herzog Rabensang dabei sofort an euch gedacht hat!«
    Einige Gardisten grunzten pflichtschuldig, aber niemand schüttete sich so laut über die letzte Bemerkung aus wie Morn, der Halbling. Selbst Thannos, der stets um Aufmerksamkeit heischte, war sein bellendes Gelächter peinlich.
    »Eisvogt«, wandte er sich schnarrend an den korpulenten Mann, der sich gerade wieder auf die Füße quälte. »Suchen Sie sich aus, wer Ihnen von unseren Sklaven als am besten geeignet erscheint.«
    Erst bei näherem Hinsehen fiel Urok auf, dass der Mann gar keine Glatze hatte, sondern eine lehmfarbene Filzkappe trug, die, abgesehen von zwei Aussparungen für die Ohren, bis weit auf den Hals und in den Nacken hinabreichte. Dazu trug er gefütterte Stiefel, feste Wollhosen, ein im Ausschnitt geschnürtes Leinenhemd sowie eine braune Weste aus Bärenfell.
    Insgesamt ein recht schmuckloser Aufzug für einen Mann seines Rangs, wäre da nicht die funkelnde Halskette gewesen, die er trug. Die fingerdicken silbernen Kettenglieder stellten seinen Reichtum zur Schau, und das goldumrandete ovale Siegel, das in Bauchhöhe baumelte, symbolisierte offenbar die wichtige Stellung, die er in der Stadt einnahm.
    »Ähm … tja …« Der Dicke räusperte sich verlegen. »Es geht um das ewige Eis in unseren tiefen Grüften. Wir nutzen es seit Menschengedenken, um Vorräte für die Stadt einzulagern. Dort hält sich frisch eingefrorener Fisch über Jahre hinweg, aber auch Wildbret, Früchte, Beeren und Getreide. Eigentlich alles, was sich nur denken lässt …«
    Je länger er redete, desto näher wagte er sich an die Orks heran, wenn auch nur vorsichtig, Schritt für Schritt und stets bereit, mit einem großen Sprung zurückzuweichen, wohl wissend, dass sie trotz der schweren Ketten, die sie trugen, einen Mann packen und mit bloßen Händen töten konnten, wenn sie es wirklich wollten. Nur der Lichtbringer in seinem Rücken verlieh ihm genügend Mut, ihre Reihe abzuschreiten.
    Im Vergleich zu ihren massigen Körpern erschien er wie ein zerbrechlicher Winzling. Und so sah er sie die ganze Zeit über aus weit aufgerissenen Augen an, als wären sie Schneedämonen aus den kalten Wüsten jenseits des Frostwalls oder noch Schlimmeres.
    »Seit einigen Tagen steigen die Temperaturen an«, brabbelte der Eisvogt aufgeregt weiter, obwohl sein Gerede auf wenig Interesse stieß. »Alles taut, und wir wissen nicht warum.«
    Seit einigen Tagen sind wir Sklaven! , dachte Urok verbittert. Wessen Schicksal ist wohl mehr zu beklagen?
    »Ich habe natürlich Eisknechte in die Tiefe geschickt, um nach dem Rechten zu sehen, doch wie es scheint, sind Teile des Gewölbes unter dem Dauerfrost brüchig geworden. Auf jeden Fall hat es einen Einsturz gegeben, und die Männer wurden verschüttet, und ich finde niemanden, der bereit wäre, sie zu bergen.«
    Was wieder einmal für die Feigheit und Ehrlosigkeit der Menschen sprach. Doch statt dem Kerl die ihm gebührende Verachtung entgegenzuschleudern, fuhr Urok erstaunt zusammen, als der Eisvogt näher trat. Denn erst jetzt, aus kurzer Distanz, war die Prägung des Siegels zu erkennen, die sich goldglänzend vor einem hellblauen Untergrund abhob.
    Urok konnte einfach nicht glauben, was er da sah. Eine gefiederte Schlange, die über einem hölzernen Rad schwebte! Einem Wasserrad, auf dessen oberer Rundwölbung sich einige kleinere Flammen erhoben.
    Ein Rad des Feuers!
    Die gefiederte Schlange sah zudem genauso aus wie die in Ragmars Zauberschrift. Und die wiederum ähnelte exakt Ursas Vision auf Felsnest.
    Völlig verblüfft wollte Urok nach dem Siegel greifen, doch das Klirren der eisernen Fesseln ließ den Eisvogt erschrocken zurückweichen. Von hinten gingen sofort Peitschenhiebe auf den Ork nieder. Knurrend bäumte sich Urok auf, als die Riemen in seine Haut schnitten.
    »Diese Bilder, was haben sie zu bedeuten?«, wollte er wissen, obwohl ihm das weitere knallende Schläge einbrachte.
    Hastig ergriff der Eisvogt das Siegel mit beiden Händen und presste es schützend an seine Brust. »Das ist das Zeichen des Eiskellers«, rief er aus. »Aber was geht dich das an?«
    »Schluss jetzt«, fuhr Thannos dazwischen. »Wir wählen jetzt ein Dutzend Sklaven

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