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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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hin stierend neben ihnen stand. »Schaff diesen nassen Sack hinaus, und wisch danach die Schweinerei auf, die du hier veranstaltet hast!«
    Sie schlug extra einen herablassenden Ton an, um ihre Dominanz herauszustellen, fühlte aber leichten Schrecken in sich aufsteigen, als Grindel unter ihrem strähnig herabhängenden Haar zur Seite blickte und sie mit unverhohlenem Zorn fixierte.
    Im Gegensatz zu allen anderen im Raum wusste Inome, dass die Ork keineswegs unter dem betäubenden Einfluss des Schwarzen Mohns stand, wie alle glaubten. Schließlich hatte Inome persönlich den entsprechenden Trank durch mit Salbei gebräuntes Wasser vertauscht.
    Deshalb hatte Grindel unerkannt zu Hilfe eilen können, als Inome von Gorim bedrängt worden war. Und deshalb wäre das vor Kraft strotzende Weib auch in der Lage gewesen, sie alle in der Luft zu zerreißen. Doch die Ork war intelligent genug, ihre unterwürfige Rolle weiterzuspielen.
    Ohne zu murren beugte sie sich zu Gorim hinab, packte ihn am Kragen und schleppte ihn nach draußen. An der Tür, durch die sie gerade so hindurchpasste, stellte sie sich absichtlich so ungeschickt an, dass der Hausknecht zweimal mit dem Kopf gegen die steinerne Wand knallte.
    Danach riss sein Wehklagen abrupt ab, und sein Körper erschlaffte.
    Die Wachen hielten sich längst die Bäuche vor Lachen, doch Garske betrachtete Inome mit einem lauernden Blick.
    »Mir scheint, ich habe dich völlig unterschätzt«, sagte er, während er sie mit Daumen und Zeigefinger sanft am Kinn fasste und ihr Gesicht so weit anhob, dass er ihr direkt in die Augen schauen konnte. »Mir war überhaupt nicht bewusst, in welch großer Gefahr ich schwebte, als wir allein miteinander waren.«
    »Aber, mein Gebieter!«, hauchte sie butterweich. »Das ist doch etwas ganz anderes. Du hast deinen großzügigen Obolus im Tempel der Liebe entrichtet, damit ich deine Sinne erfreue, solange dich danach gelüstet. Zu meinen Aufgaben als Priesterin gehört es aber auch, mich für die wahren Gläubigen wie dich reinzuhalten.« Rasch schenkte sie Garske das falsche Lächeln, das ihm so sehr an ihr gefiel. »Oder wäre es dir lieber gewesen, dieser Knecht hätte mich befleckt?«
    Anmutig hob sie ihre schlanken Hände und strich ihm mit den Fingerspitzen über den Brustkorb. Sie konnte sehen, wie sehr er die Berührung genoss, obwohl er ihrer eigentlich längst überdrüssig geworden war. Neu entflammtes Interesse schimmerte in seinen Augen.
    Dass sie – angeblich – den Hausknecht für seine Anmaßung verprügelt hatte, gefiel ihm offenbar. Ja, mehr noch, es veränderte die Art, wie er sie betrachtete. Plötzlich war sie nicht mehr nur ir gendein schönes Weib, wie er es an jeder Straßenecke bekommen konnte, sondern etwas Wildes, Gefährliches, das er zu bezähmen wusste, während andere Männer, die sich an seinem Besitz zu ver greifen versuchten, mit den Spuren ihrer Krallen durchs Haus laufen mussten.
    Das gefiel ihm. Beinahe noch mehr als ihr schlanker, biegsamer Körper, den sie nun fordernd an ihn drängte. Sie spürte, wie sein Verlangen wuchs, während sie – unter den Augen der beiden Wachen – ihren Schoß gegen den seinen rieb.
    »Warum lässt du deine Männer nicht hier, damit sie die Töpfe beaufsichtigen?«, schnurrte sie dabei. »Du weißt ja jetzt, dass dir an meiner Seite nichts geschehen kann.«
    Garskes Mundwinkel wanderten weiter in die Höhe. »Eine Leibwächterin, die das Bett mit mir teilt? Kein übler Gedanke.«
    Ehe sie sich's versah, packte er Inome auch schon mit beiden Händen, hob sie in die Höhe und presste sie fest an sich. Mit einem kurzen Blick bedeutete er seinen Begleitern, dass sie zurückbleiben sollten, doch natürlich würden sie ihm in einem angemessenen Zeitraum folgen und vor seinem Schlafgemach Aufstellung nehmen.
    Während er sie aus der Küche trug, lachte und jauchzte Inome und strampelte mit den Beinen, als könnte sie es vor Erwartung kaum noch aushalten. Doch statt Lust und Vorfreude erfüllte sie nur kalte Berechnung.
    Sie hatte es geschafft, ihren Platz im Zentrum der Macht zu behaupten, das allein zählte. Alles, was sie noch tun musste, war, im richtigen Moment zu lachen und zu stöhnen und dem Herzog so große Lust zu bereiten, dass alles schnell vorüber war.
    Am Frostwall
    Je höher er stieg, desto kälter schlug Bava der Wind entgegen, der über die scharfkantigen Felsen strich. Es war längst so kalt, dass ihm der Atem auf den Lippen gefror. Die Tränenflüssigkeit stach

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