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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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waren.
    »Sag ihnen, dass ich tot bin«, forderte er noch einmal leise, während der Schlüssel bereits im Schloss klackte.
    Dann drangen auch schon die Wachen in den Raum und nahmen Tarren in ihre Mitte, um ihn zurückzubringen. Zurück in den Kerker der Gladiatoren, in ein Leben ohne Hoffnung, das für ihn schlimmer war als der Tod.

2
    ie stumme Warnung kam zu spät. Als das Orkweib unauffällig in die Höhe sah, um ihr einen durchdringenden Blick zuzuwerfen, spürte Inome bereits den fordernden Griff einer männlichen Hand im Rücken.
    Schaudernd wirbelte sie herum, das scharfe Küchenmesser, mit dem sie gerade noch Speckseiten und Hornschnecken klein geschnitten hatte, weiterhin fest umklammert, sowohl zum Kampf als auch zur Flucht bereit, je nachdem, was die Situation erforderte.
    Doch sie erstarrte mitten in der Bewegung, als sie sah, wer da vor ihr stand.
    »Oha!«, rief Herzog Garske laut und riss beide Hände in einer gespielten Abwehrhaltung in die Höhe. »Du bist ja wirklich so angriffslustig, wie einige meiner Männer behaupten.«
    Seine Augen funkelten belustigt. Das beruhigte sie im gleichen Maße, wie sie die Anwesenheit von Gorim aufwühlte.
    Der am ganzen Körper grün und blau geschlagene Hausknecht stand nur wenige Schritte vom Herzog entfernt. Abgebrochene Zähne schimmerten zwischen aufgeplatzten Lippen hervor, und seine Augen waren derart zugeschwollen, dass er nur mit Mühe zwischen schmalen Schlitzen hervorschauen konnte.
    Inome ließ rasch das Messer sinken und legte es auf der Tischplatte ab, damit die beiden Leibwächter, die Garske und Gorim flankierten, nicht auf dumme Gedanken kamen. Hinter sich hörte sie Grindel heranschlurfen. Hoffentlich machte die Ork keinen Fehler, denn ein weiterer ihrer Gewaltausbrüche könnte sie beide glatt den Kopf kosten.
    »Mein Gebieter«, murmelte Inome rasch und senkte den Blick. »Was kann ich für dich tun?«
    Garske lachte amüsiert auf. »Du könntest mir erklären, was mit Gorim passiert ist«, forderte er. »Der arme Kerl wurde furchtbar zugerichtet, und als ich ihn fragte, wer dafür verantwortlich ist, hat er mir eine geradezu unglaubliche Geschichte aufgetischt.«
    Statt vor Scham im Boden zu versinken, reckte der Stallknecht triumphierend das Kinn, als sähe er sie völlig in die Ecke gedrängt. Doch Inome hatte erwartet, dass der Kerl zu Garske laufen würde, und längst eine passende Antwort parat.
    »Ich musste ihn zurechtweisen«, erklärte sie unumwunden. »Er ist mir gegenüber frech geworden und wollte sich Dinge herausnehmen, die ihm nicht zustehen.« Die Erinnerung an den Moment, in dem Gorim sie in die Speisekammer gedrängt und gegen die Regale geschleudert hatte, gab ihr die Kraft, mit fester und herausfordernder Stimme zu sprechen. »Ich bin eine Priesterin der Liebe, kein dahergelaufenes Straßenmädchen! Nur ich allein bestimme, wer würdig ist, meinen Tempel zu betreten, und wer nicht!«
    »Lüge!«, brach es aus Gorim heraus, ehe sonst jemand etwas erwidern konnte. »Ich wollte mir nur etwas zu trinken aus der Küche holen, als sie ohne Vorwarnung über mich hergefallen ist!«
    Einer der Leibwächter begann zu lachen, weil allein die Vorstellung, dass die zierliche Inome den kräftigen und als gewalttätig verschrienen Hausknecht angegriffen haben sollte, völlig absurd war.
    Gorim brachte das derart in Rage, dass er auf Inome losstürzen wollte, doch schon das Hochreißen der Arme brachte ihm schmerzhaft all die Prellungen in Erinnerungen, die seinen gesamten Körper überzogen. Einen leisen Schmerzenslaut ausstoßend, hielt er schon nach dem ersten Schritt in ihre Richtung inne.
    Aber auch so wäre er nicht weit gekommen, denn im gleichen Moment trat Grindel auf ihn zu und ließ den mit Wasser und Seeknollen gefüllten Eimer fallen, den sie in der rechten Pranke gehalten hatte. Mit einer weit über den Rand hinausschießenden hohen Fontäne landete er genau auf Gorims linkem Fuß.
    Der Knecht schrie laut auf. Und begann – allen Blessuren zum Trotz – auf dem unverletzt verbliebenen Bein herumzuhüpfen, bis ihm Inome die geschlossene Rechte ins Gesicht hämmerte.
    Angeschlagen, wie er ohnehin schon war, verlor Gorim sofort das Gleichgewicht und knallte der Länge nach auf den Rücken.
    Garske und seine Leibwächter prusteten laut los, und ihre Schadenfreude schwoll sogar noch an, als leises Wimmern und Schluchzen zu ihren Füßen erklang.
    »Grindel!«, wandte sich Inome laut an das Orkweib, das weiterhin dumpf vor sich

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