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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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verkündete Ordon in eindringlichem Tonfall, während er seinen Blick in den von Urok bohrte. »Wir wollen einen Schwertkampf sehen, keine Rauferei. Und jeder, der den abgegrenzten Kampfplatz verlässt, bekommt die Flammenpeitsche zu spüren.«
    Urok nickte nur verächtlich. In ihm drängte längst alles danach, dem Feind entgegenzustürzen, um seiner aufgestauten Wut in einem harten Kampf endlich Luft zu machen.
    Obwohl er ungestüm voraneilte, zeigten die Wolfshäuter keine Spur von Angst. Im Gegenteil. Geradezu selbstsicher bauten sie sich am anderen Ende des Karrees auf: drei hagere Kerle, ohne eine Messerspitze überflüssigen Fetts am Körper.
    Zwei von ihnen trugen nur mit Wolfsfellstreifen umwickelte Stiefel und die gleiche Art von Lederschurz, die man auch Urok aufgezwungen hatte. Unter ihrer nackten Haut zeichnete sich jede Muskelbewegung deutlich ab.
    Der dritte von ihnen, den sie zu beiden Seiten flankierten, wirkte weitaus imposanter. Das lag an dem aus drei Wolfshäuten zusammengenähten Mantel, den er trug. Das mittlere der Felle war einmal schneeweiß gewesen, und obwohl ihm längst Staub, Dreck und das Alter anhafteten, gleißte es immer noch strahlend hell in der Sonne. Das galt auch für den Schädel des abgezogenen Tiers, den der elende Wegelagerer auf dem verfilzten Haar trug, während die einstigen Läufe der drei Wölfe als schmal zulaufende Fellzungen nach vorn ragten, sechs auf jeder Seite. Vom Hals an bis hinab zu den Stiefeln fassten sie abwechselnd ineinander und öffneten und schlossen die Mantelhälften bei jedem Schritt.
    Was die Reinlichkeit anging, so hatten die Wolfshäuter in der Zeit ihrer Gefangenschaft nicht viel dazugelernt. Sie waren schmutzige Kerle, ihre Brust- und Bartbehaarung klebte vor Schweiß und Dreck zusammen, und ein säuerlicher Geruch ging von ihnen aus, der Uroks Nase schon auf zehn Schritte Entfernung unangenehm belästigte.
    Schon jetzt genossen sie die ihnen entgegengebrachte Aufmerksamkeit, als wären sie die siegreichen Helden einer Schlacht kurz vor dem Triumphzug, obwohl sich nur mit Peitschen bewaffnete Kerkerwachen entlang der in den Sand gezeichneten Linien aufbauten, um ein Verlassen des markierten Platzes zu verhindern.
    »Ich bin Nahog«, erklärte der Große von den dreien, der mit dem Tierschädel auf dem Kopf immerhin beinahe bis an Uroks Kinn heranreichte, »der gewaltigste aller Wolfshäuter, der schon oft zum Häuptling aller Häuptlinge erwählt wurde!«
    Bei diesen Worten packte er zwei der nach vorn ragenden Fellzungen und warf sie in die Höhe, worauf sich der Mantel, wie von eigenem Leben beseelt, kurz aufblähte, um dann mit einem dunklen Rauschen wieder zusammenzuschlagen.
    Zumindest bei einigen der umstehenden Gaffer sorgte diese Geste für offene Münder.
    »Bei den Wölfen meines Umhangs, die ich mit bloßen Händen erwürgte«, hob Nahog noch einmal an, »ich schwöre, dass du vor uns im Staub kriechen wirst.«
    Urok spuckte laut hörbar aus, um seine Verachtung zu zeigen, sprach aber kein Wort. Wozu auch? Jeder wusste, dass Wolfshäuter ein aus den eigenen Reihen verstoßenes Pack waren, das vor allem den Hellhäutern auf den Wehrhöfen im Grenzgebiet zu schaffen machte. Um sich mit einem oder gar mehreren Blutorks anzulegen, war dieser Abschaum für gewöhnlich viel zu feige.
    Mit zwei kurzen Seitenblicken veranlasste Nahog die ihn flankierenden Speichellecker, auf Urok zuzustürmen. Er selbst kratzte sich zufrieden in seinem langen Bart herum. Vermutlich hatte sich Ungeziefer darin eingenistet.
    Urok wartete, bis die beiden Kerle heran waren, dann stürzte er sich auf den Linken, um ihn mit ein paar kräftigen Hieben so zu verprügeln, dass er wimmernd zu Boden ging. Der Wolfshäuter sackte jedoch übergangslos in sich zusammen und tauchte, den Kopf tief zwischen die Schultern gezogen, unter der Attacke hinweg und wich zur Seite hin aus.
    Als Urok herumwirbelte, um der Bewegung zu folgen, sah er sich unversehens gleich mit zwei Schwertern konfrontiert, die ihm entgegenflogen. Nur seinen schnellen Reflexen und der Reichweite seiner Arme war es zu verdanken, dass er sie mit einem raschen Doppelschlag abwehren konnte.
    Funken stoben auf, als der stumpfe Stahl aufeinanderprallte, so gewaltig waren die Hiebe, die er austeilte.
    Beiden Wolfshäutern vibrierten die Schwertgriffe schmerzhaft in den Händen, trotzdem versuchten sie sofort, seine Deckung erneut zu durchbrechen. Furchtlos drangen sie auf ihn ein, doch nicht etwa blindlings,

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