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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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sonst wären sie auf Urok losgegangen.
    Überall in der Arena hatten die Gladiatoren ihre Übungen eingestellt und starrten zu Urok herüber. Sie alle waren harte Burschen, trotzdem flackerte in den Augen der meisten eine instinktive Furcht vor seinen gewaltigen Körperkräften, denen kein Einzelner von ihnen etwas entgegenzusetzen hatte.
    Ordon trat von hinten an Urok heran und zog ihm den Pfeil aus der Schulter. Zum Glück hatte er an der Spitze keine Widerhaken, trotzdem quoll weiterhin Blut aus der Wunde.
    Der Ausbilder drückte die klaffenden Fleischlappen sofort zusammen und winkte einen weiteren Wundarzt herbei, der mit einer Eisennadel und einem dünnem Tierdarmfaden bewaffnet war. Unter seinen kundigen Händen bedufte es nur weniger Stiche, um den roten Strom zu stoppen.
    »Du musst lernen, deine Wut zu bezähmen«, erklärte Ordon in beinahe väterlichem Tonfall, während noch ein Verband angelegt wurde, damit kein Dreck in die Wunde eindrang. »Ansonsten bist du einem kalten Taktiker wie Benir niemals gewachsen.«
    Nahog und der andere Wolfshäuter standen immer noch atemlos und bestürzt neben ihnen, als Ordon eines der zu Boden gefallenen Schwerter aufnahm und Urok in die Hand drückte.
    »Also los«, forderte er unnachgiebig, nachdem der Wundarzt sein Werk beendet hatte. »Dann eben nur noch gegen zwei. Aber von nun an schlägst du mit dem Schwert zu, nicht mit der Faust, ist das klar? Und pass gefälligst auf, was die beiden anderen machen. Du sollst schließlich etwas dabei lernen, hast du verstanden?«
    Nicht nur Urok, auch die beiden Wolfshäuter waren überrascht, dass es ohne längere Pause weitergehen sollte, nachdem einige Gehilfen ein paar Schaufeln voll Sand auf die Blutpfützen zu ihren Füßen geworfen hatten und die Markierungen des Karrees nachgezogen waren.
    Urok fasste den Schwertgriff in seiner Rechten fester, um gegen alles gewappnet zu sein. Da hatten sich seine Gegner auch schon wieder gefangen. Das Blau in Nahogs Augen schien noch ein wenig dunkler zu werden, als er seine Waffe anhob und als Erster auf Urok losstampfte. Aller Übermut war aus seiner Miene gewichen, stattdessen hatte sich blanker Hass in den Zügen breitgemacht. Er wollte seinen niedergeschlagenen Wolfsbruder rächen, das war ihm deutlich anzusehen.
    Wutschnaubend holte er aus, um gleichzeitig mit seinem Nebenmann anzugreifen.
    Trotz der Schmerzen, die durch seinen Körper tobten, trat ihnen Urok entgegen.
    Dann klirrten die Klingen auch schon wieder laut gegeneinander.
    Immer wieder und wieder.

5
    uf dem Untermarkt
    Wie auf allen Basaren dieser Welt, ob mitten in der Steppe oder in einer befestigten Stadt, wurden auch auf denen von Sangor nicht bloß Waren gehandelt, sondern auch Neuigkeiten aller Art ausgetauscht. Nicht jedes Wort von dem, was dort – oft unter dem Siegel der Verschwiegenheit – von Mund zu Mund weitergetragen wurde, entsprach immer der Wahrheit, aber das störte weder Händler noch Kunden. Im Gegenteil, je wilder manche Gerüchte klangen, desto schneller fanden sie Verbreitung.
    An diesem Morgen war besonders die Geschichte über den misshandelten Großgardisten, den einer der versklavten Orks niedergeschlagen hatte, in aller Munde.
    Inome gereichte das zum Vorteil, denn die dicht gedrängte Menge vor ihr teilte sich wie von Zauberhand, sobald die Marktbesucher Grindels ansichtig wurden, die die blonde Hellhäuterin begleitete und sie um drei Köpfe überragte. Das Orkweib zog unweigerlich alle Blicke auf sich.
    »Ist diese Bestie auch wirklich betäubt?«, wurde Inome von allen Seiten ängstlich gefragt, wenn sie durch die ehrfürchtig für sie gebildeten Menschengassen schritt.
    Grindel konnte die Frage längst nicht mehr hören, doch die blonde Liebesdienerin, gekleidet in eine luftige Seidentunika, wurde gar nicht müde, allen ständig zu versichern: »Keine Sorge, diese Ork frisst mir den Schwarzen Mohn aus der Hand.«
    Inome hatte ihren Spaß daran, die Umstehenden nach Strich und Faden zu belügen. Obwohl sie selbst ein Mensch war, hasste sie Sangors Bevölkerung mit beinahe der gleichen Inbrunst, die auch Grindel in ihrem Herzen verspürte.
    Doch trotz dieser Gemeinsamkeit blieb die Barbarin aus Bersk für die Ork ein unlösbares Rätsel. Inome war keine Kriegerin, die mit blanker Klinge kämpfte, sondern eine Metze, die für jeden, der genug zahlte, die Schenkel spreizte, und dafür hatte Grindel eigentlich nur Verachtung übrig. Zugleich hatte der Blondschopf aber mehr Mut als die

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