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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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raschen Rückwärtssprung in Sicherheit gebracht!
    Gereizt setzte Urok nach, um den Feigling zur Rechenschaft zu ziehen. Doch der Wolfshäuter wich immer weiter zurück, bis ihm die in den Sand gezogene Markierung endlich Einhalt gebot.
    Nun gab es nur noch zwei Richtungen, in die er konnte: nach links oder rechts. Und in beiden Fällen konnte ihn der Ork abfangen, egal in welche er sich auch wandte.
    Urok fletschte die Zähne, während er auf den Waffenlosen zustürmte.
    Statt weiter zu fliehen, blieb der tatsächlich am Rand des Kampfplatzes stehen, um sich dem Unvermeidlichen zu stellen. So wirkte es zumindest, bevor er sich in die Hocke fallen ließ und mit aller Kraft nach vorn sprang.
    Direkt in Uroks anstürmende Beine hinein.
    Unter anderen Umständen, auf dem Schlachtfeld etwa, hätte sich der Feigling dabei höchstens den Hals gebrochen, doch ohne Rüstung und schweren Waffenrock und angeschlagen, wie Urok schon war, riss der harte Zusammenprall dem Ork die Beine unter dem schweren Körper weg, er kippte nach vorn, über die Markierung hinaus, genau hinein in die Stränge der sofort niedersausenden Peitschen.
    »Zurück ins Feld! Zurück ins Feld!«, brüllten ihn die Wächter an und hieben dabei wie besessen auf seinen Rücken ein.
    Unter einem Schwall von Flüchen sprang Urok wieder auf. Seine mächtigen Arme vors Gesicht haltend, um es vor dem brennenden Biss der Natternhäute zu schützen, stolperte er zurück an die Linie, wo bereits die hämisch lachenden Wolfshäuter warteten, um ihn wieder in die Peitschenhiebe der Wächter zu stoßen.
    Das war der Moment, in dem Uroks Verstand hinter wabernden Vorhängen rotglühender Sturzfluten versank. Ein unartikulierter Laut, der dem Brüllen eines verletzten Raubtiers ähnelte, entstieg seiner Kehle, während er die beiden Übungsschwerter fallen ließ und auf den waffenlosen Wolfshäuter zusprang, ihn mit beiden Pranken an den Schultern packte und mit sich zu Boden riss.
    Wie aus weiter Ferne erlebte er mit, dass der Kerl mit dem Rücken in den Sand knallte, sodass ihm die Luft mit einem lauten Seufzer aus der Lunge getrieben wurde. Trotzdem schlug der Wolfshäuter sofort in wilder Panik um sich. Doch Urok, der auf ihm zu sitzen kam, steckte die Hiebe ein, ohne sie überhaupt zu spüren.
    Im Gegenzug packte er seinen Gegner an den Ohren und hämmerte dessen Hinterkopf mehrmals auf die hart gebackene Sandfläche. Dann langte er mit der Linken nach der Kehle des Menschen und ließ die geballte Rechte in die Tiefe sausen.
    Zwei wuchtige Schläge reichten, um das unter ihm liegende Gesicht in Blut zu tauchen.
    Urok spürte die Übungsschwerter der übrigen Wolfshäuter auf seinen Rücken prasseln, aber das hielt ihn ebenso wenig davon ab, den Kerl weiter mit der Faust zu bearbeiten, wie das Geschrei der Wächter und all die Flammenpeitschen, mit denen sie ihm zu Leibe rückten.
    Wie im Rausch umklammerte er den Hals seines Peinigers und versuchte ihn mit bloßen Pranken auseinanderzureißen. Nur noch von Schmerz und niederen Mordgelüsten beherrscht, hätte er diese Absicht wohl auch in die Tat umgesetzt, wenn er nicht einen harten Schlag gegen das linke Schulterblatt erhalten hätte, dem ein brennender Stich wie mit einer glühenden Nadel folgte.
    Noch während Uroks rot umtoster Verstand überlegte, was ihm gerade widerfahren sein mochte, erstarrte er mitten in der Bewegung, wahrscheinlich nur wegen des Schmerzes, der seine Muskeln verkrampfen ließ, vielleicht aber auch, weil ein winzig kleiner Teil seiner selbst, tief unter all der Wut verborgen, doch noch begriff, dass es ihn das Leben kosten würde, wenn noch weitere Pfeile in seinen Rücken schlugen.
    »Lass den Mann am Leben!«, drang Ordons unentwegte Forderung endlich zu ihm hindurch, als hätte er zuvor Wachs in den Ohren gehabt, das nun plötzlich zerflossen war. »Oder du stirbst mit ihm!«
    Urok spürte immer noch Blutdurst in der Kehle, trotzdem öffnete er die Pranken. Mühsam zwar, als ob es die Finger eines Fremden wären, doch schließlich gelang es ihm doch, sie auseinanderspringen zu lassen. Knurrend richtete er sich auf, die Hände schlaff herabhängend, als wären ihm alle Armsehnen durchtrennt worden.
    Sofort stürzten ein paar Wachen herbei, um den reglos daliegenden Wolfshäuter unter Urok hervorzuziehen, damit er von einem der herbeieilenden Wundärzte behandelt werden konnte. Nahog und der dritte des Trios mussten von Pelzauge und einigen anderen Gehilfen zurückgedrängt werden,

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