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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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waren. Grinsend sah einer zum anderen. Ganz gleich, ob sie von den Njorm, Ranar, Goll oder Vendur abstammten, in diesem Moment waren sie alle nur Blutorks, die gegen einen gemeinsamen Feind zusammenstanden.
    Als die schwere Eichentür aufgestoßen wurde, war bereits alle Freude aus ihren Gesichtern verschwunden. Keiner der eintretenden Schattenelfen durfte wissen, wie es wirklich um sie stand. Daher zeigten ihnen die Orks auch nur verdrossene Mienen. In schwere Ketten gelegt und von Elitekriegern bewacht, war die Maske der Resignation die beste Waffe, die ihnen derzeit zur Verfügung stand.
    Murrend ließen sie sich durch die unterirdischen Gänge führen, die für schmalere Schultern als die ihren errichtet worden waren, gaben ihren Bewachern aber keinen Anlass, von der Peitsche Gebrauch zu machen.
    Draußen angekommen, mussten sie vor einem offenen Holzfass antreten, das mit Schwarzem Mohn versetztes Wasser enthielt. Unter den wachsamen Augen der in Sangor verbliebenen Legionäre war jeder von ihnen gezwungen, eine ganze Schöpfkelle voll auszutrinken, bevor er in eine Ecke des Innenhofs schlurfen durfte, wo mehrere Laibe Brot, Teller voller gebratenen Fleisches und Tonkrüge mit reinem Brunnenwasser standen.
    Dort durften sie sich niederlassen und sich die Bäuche vollschlagen.
    Anfangs schlangen sie noch gierig in sich hinein, was sie greifen konnten, aber mit der Zeit wurden ihre Bewegungen immer träger und langsamer. Genau so, wie sie es des Nachts im Kerker abgesprochen hatten. Ein wenig schläfrig machte sie der Schwarze Mohn ohnehin, aber das Gegenmittel, das sie von Skork, dem Anführer der Diebesgilde, erhalten hatten, verhinderte tatsächlich, dass ihr Verstand in ferne Gefilde abdriftete.
    Mittlerweile fanden alle Gefallen daran, ihre Bewacher an der Nase herumzuführen. Einigen fiel es jedoch schwer, ein schadenfrohes Kichern zu unterdrücken. Zum Glück hielten die Wachen das Beben ihrer Schultern für eine Reaktion auf das eingeflößte Rauschmittel, trotzdem warf Tabor diesen Dummköpfen ein ums andere Mal warnende Blicke zu, wenn sie zu sehr aus der Rolle fielen.
    Nach einem warnenden Knurren riss sich auch der letzte seiner Orkbrüder zusammen. Mittlerweile akzeptierten sie seine Anweisungen. Vielleicht, weil er der einzige Erste Streiter unter ihnen war, wohl aber auch deshalb, weil ihn Skork und die anderen Menschen immer wieder als Anführer der Gefangenen betrachten, denn Tabor hob sich von den übrigen Orks deutlich ab, weil er sich die langen Haare zu beiden Seiten des Schädels wegrasiert hatte.
    Das war allerdings nur wegen einiger Wunden geschehen, die gerade erst zu vernarben begannen. Um sie besser reinigen und nähen zu können, hatten die blutverklebten schwarzen Strähnen weichen müssen, aus keinem anderen Grund.
    Ein Elf mit weißblondem Haar trat an sie heran, um zu sehen, wie gut der Schwarze Mohn schon wirkte. Dazu beugte er sich tief hinab und starrte ihnen in die Augen. Es wäre ein Leichtes gewesen, ihn am Kragen zu packen und mitten unter die anderen zu werfen, doch was hätte es genutzt, den Kerl zu überwältigen oder zu töten? Die anderen Elfen hätten den Gefangenen daraufhin sehr wahrscheinlich mit ihren Pfeilen den Garaus gemacht.
    »Ich weiß nicht«, mäkelte der Weißblonde herum, weiter von einem Gesicht ins nächste glotzend. »Ihre Pupillen wirken kein bisschen erweitert. Was meinst du dazu, Kuma?«
    Der Schattenelf an seiner Seite zuckte mit den Schultern. »Wer weiß schon, ob Orks genauso wie Menschen oder Elfen reagieren.«
    Die Legionäre ähnelten einander wie ein Hühnerei dem anderen. Beide waren zu kurz geraten, selbst im Vergleich zu den schon kleinen Menschen. Neben der identischen Statur stimmte aber auch noch die Kleidung überein, die bei beiden aus wadenhohen Lederstiefeln, tannengrünen gewebten Hemden und Hosen sowie in allen Farben schillernden Umhängen bestand.
    Einzig in den Gesichtern wichen sie voneinander ab: Das von Kuma wirkte älter und kantiger, außerdem hatte sein fahles Haar einen stärkeren Stich ins Gelbliche.
    Schon allein die selbstsichere Art, mit der er auftrat, machte deutlich, dass er der Anführer der wenigen in der Kaserne verbliebenen Schattenelfen war.
    Ohne Vorwarnung tat er einen Schritt nach vorn und trat Tabor mit großer Wucht gegen den Kopf.
    Obwohl die Attacke völlig unerwartet kam, blickte der Ork nicht einmal von dem Knochen mit dem zähen Eselsfleisch auf, den er in Händen hielt. Innerlich nahm er sich zwar

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