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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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vor, dem Schattenelfen eines Tages für diesen Tritt die Haut abzuziehen, aber nach außen hin gab er sich weiterhin lethargisch und betäubt.
    »Die sind vollkommen weggetreten«, sagte Kuma zufrieden. »Wenn sich nicht mal mehr dieses Großmaul zur Wehr setzt, das Garske zur Weißglut getrieben hat …«
    Der andere Elf nickte zustimmend. Er war im Hof gewesen, als der Herzog die Peitsche so heftig durch Tabors Gesicht gezogen hatte, dass auch die zweite Kopfhälfte hatte kahl rasiert werden müssen.
    Er befahl den Orks aufzustehen und zum Hafen zu marschieren.
    Ohne großes Knurren machten sie sich auf den Weg. Das Klirren ihrer Kettengeschirre hallte überlaut von der Ummauerung wider, als sie den Kasernenhof in geradezu unheimlichem Schweigen verließen.
    Auf dem Weg zu den Piers begegneten ihnen die Menschen mit Furcht, obwohl – oder vielleicht gerade weil – sie von den Schattenelfen begleitet wurden.
    Als ihr Tross die letzten beengenden Häuserreihen hinter sich gelassen hatte, wehte ihnen eine frische Brise entgegen, die leicht salzig schmeckte, und Tabor und die anderen Orks durchfuhr allesamt ein Gefühl der Befreiung, denn sie waren Geschöpfe der Wildnis, die das Leben im steinernen Moloch der Stadt bedrückte. Nicht nur der Kerker raubte ihnen die Luft zum Atmen, auch das verwinkelte Labyrinth der engen Gassen, in das häufig nicht mal zur Mittagszeit das Licht der Sonne fiel.
    Da war es gut, dass die Masten der Schiffe, die an der Kaimauer auf und ab tanzten, anfangs den direkten Blick auf das Meer versperrten, sonst wäre vielleicht doch der eine oder andere von ihnen mit vor Staunen weit aufgerissenem Maul stehen geblieben. Die unendliche Weite des Meeres, dessen ruhige Fläche wie mit Silber bestreut in der Sonne reflektierte, war ihnen nur aus der Zauberschrift bekannt, die Urok dem zeichnenden Grenzländer abgenommen hatte.
    Tabor hatte nie verstehen können, was Urok nur immer an diesem Gekritzel gefunden hatte, bis zu dem Moment, an dem er, zwischen zwei Schiffen hindurch, mit eigenen Augen auf die prächtige Weite hinausschauen konnte.
    Und zum ersten Mal erkannte er, wie gut dieser Ragmar doch alles mit seinem Zeichenstift eingefangen hatte und um wie vieles größer, gewaltiger und beeindruckender die echte Aussicht trotzdem war. Am liebsten wäre er einfach stehen geblieben, um alles in Ruhe in sich aufzunehmen, aber das ging natürlich nicht.
    Den Blick mühsam auf den Boden richtend, marschierte er weiter, um sich nicht durch sein Verhalten zu verraten, doch schon bei der nächsten Sichtlücke irrte sein Blick, ganz gegen seinen Willen, wieder zur Bucht hinaus.
    Er wusste selbst nicht, wie es möglich war, doch trotz des schweren Eisens, das seinen Hals und die Handgelenke umfasste, empfand er plötzlich ein erhabenes Gefühl der Freiheit, wie er es noch nie zuvor gespürt hatte. Es war ein Erlebnis, das er sich selbst gern besser beschrieben hätte, doch leider fehlten ihm die notwendigen Ausdrücke, um es auch nur annähernd in Worte zu fassen.
    Konnte es vielleicht sein, dass Urok diese Art von Überwältigung bereits beim Anblick der Kohlezeichnungen gespürt hatte? In diesem Fall hätte Tabor beinahe nachvollziehen können, was den ungeliebten Rivalen seinerzeit dazu getrieben hatte, mit dem gesamten Stamm zu brechen.
    Von plötzlichen Unbehagen erfüllt, schob Tabor diesen ketzerischen Gedanken rasch wieder fort, bevor er sich tiefer in ihn einnisten konnte.
    Sie gelangten an ein frisch eingelaufenes Schiff, an dem noch die Segel an den Rahen verzurrt wurden. Vor den Holzstegen, die an Bord der Kogge mit Vorder- und Achterkastell führten, hatten sich einige Gardisten zum Empfang versammelt.
    »Wo ist Großgardist Thannos?«, wollte Kuma von dem Ranghöchsten der Soldaten wissen. »Sollte er nicht dieses Kommando führen?«
    »Weißt du es denn nicht?«, fragte der Angesprochene ungläubig, den ein Lederkamm auf seinem Helm als Unteroffizier kennzeichnete. »Der hat den entflohenen Ork vor der Arena aufgespürt und wurde von diesem fürchterlich zusammengeschlagen!«
    Das war genau der richtige Satz zur richtigen Zeit, um Tabor davon abzuhalten, weiter aufs Meer hinauszustarren. Rasch richtete er den Blick erneut vor sich auf den Boden, spitzte aber die Ohren, um auch nur ja jedes Wort mitzubekommen.
    »Oh«, gab sich Kuma überrascht. »Das verquollene Teiggesicht im Lazarett war also Thannos. Den habe ich gar nicht wiedererkannt. Sprechen konnte er auch nicht mehr

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