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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Inome.
    »Ach, das ist schon in Ordnung.« Garske versuchte vergeblich, nach ihren Hüften zu grabschen. »Sie ist Mätresse und Leibwächterin in einer Person. Ab-so-lut vertrauenswürdig.«
    Geschickt wich sie seinen zupackenden Händen aus und hielt den leeren Krug in die Höhe. »Aber auch eine kluge Dienerin, die nicht bei wichtigen Staatsgeschäften stören will, sondern lieber etwas Wein holen geht. Einverstanden?«
    Selbst der Elf nickte zustimmend. Vermutlich war er heilfroh, dass sie endlich verschwand.
    Während er zu berichten begann, dass der Schwarze Mohn, den sie den Orks jeden Morgen verabreichten, seine volle Wirkung zeigte, eilte Inome zufrieden davon, an den Wachen aus Vandor vorbei und zurück in den Gang, in dem sich Grindel immer noch schläfrig auf den Reisigbesen stützte. Ihre Augenbrauen, die sich fragend in die Höhe wölbten, waren alles, was sich an ihr rührte.
    Lächelnd fasste Inome in eine der vielen Falten ihres Seidenkleides und zog eines der Faserbündel hervor, die Kumas Tarnmantel bedeckten.
    »Hier, wie gewünscht!« Mit ihren spitzen Fingernägeln war es für sie ein Leichtes gewesen, die Fäden aus dem Mantel zu zupfen.
    Grindel warf nur einen kurzen Blick auf das seltsam schimmernde Gewimmel, bevor sie es in eine Tasche ihres Lederwamses verschwinden ließ.
    »Was hast du eigentlich damit vor?«, wollte Inome wissen.
    Grindel zuckte mit den Schultern. »Weiß ich noch nicht«, antwortete sie grinsend. »Aber vielleicht kann es uns noch einmal nützlich sein.«
    Inome war zuerst verdutzt, bis ihr klar wurde, dass die Ork nur ihre eigenen Worte vom Untermarkt wiederholte.
    »Und dafür laufe ich Gefahr, von diesem Verrückten abgestochen zu werden?«, brauste sie leise auf. »Wirklich sehr witzig, Grindel.«

10
    m Frostwall Bava wusste, dass es mit ihm zu Ende gehen würde, wenn er nicht bald einen Unterschlupf fand. Verbissen kämpfte er sich durch einen peitschenden Hagelschauer voran. Wie mit scharfen Krallen schlugen ihm die harten Körner in das weiß verkrustete Gesicht. Blutige Schürfwunden überzogen seine Ellbogen und Knie.
    Hinter dem tosenden Vorhang, der ihm die Sicht raubte, schimmerten immer wieder die dunklen Umrisse einer Bergspitze hervor, eines hohen, Schutz versprechenden Massivs, das er unbedingt erreichen musste. Was er da sah, war keine Sinnestäuschung, daran gab es keinen Zweifel. Es durfte ganz einfach keine sein, oder er würde jämmerlich zugrunde gehen.
    Das einzig Gute an seiner Situation war, dass dieser elende, alles mit weißen Tüchern bedeckende Eissturm seine Spuren so restlos auslöschte, dass sie auch ein gewiefter Fährtenleser wie Gabor Elfenfresser nicht mehr würde aufnehmen können. Die Umgebung um ihn herum war schon nicht mehr dieselbe. Alte Erhebungen, die er noch am Morgen als Tagesziel festgelegt hatte, waren längst abgetragen, andere, bizarr und Furcht erregend in die Höhe ragend, neu hinzugekommen.
    Bava fand sich nicht mehr zurecht, so viel stand fest, vielleicht rannte er auch schon längst im Kreis. Er wusste es nicht, wusste nur, dass er noch ein kleines Stück weiter musste, um wenigstens einen Hauch von Schutz zu finden.
    Nur noch ein Stück, ein kleines Stückchen noch …
    Sein Verstand drohte immer wieder wegzudämmern, doch der Frost, der in seinen Wunden bohrte, hielt ihn unbarmherzig wach. Inzwischen fehlten drei Finger an seiner Hand, außerdem das rechte Ohr, das ihm Gabor in der vergangenen Nacht abgeschnitten hatte. Bava fühlte sich am Ende seiner Kräfte, doch wenn es nach seinem Peiniger ging, stand er erst am Anfang seiner Marter.
    Als das stete Prasseln in seinem Gesicht nachließ, wagte er kurz, die Augen zu öffnen. Erfreut starrte er auf die vor ihm ansteigenden Grate und Kanten, die sich schon nach zwei Körperlängen im allumfassenden Weiß verloren. Tatsächlich, ein Windschatten. Er konnte es kaum glauben.
    Erschöpft ließ er sich nach vorn fallen.
    Das Gesicht auf die eisverkrusteten Ärmel gelegt, harrte er eine Weile aus, um Kräfte zu sammeln, die längst nicht mehr in ihm steckten. All seine Reserven waren verbraucht. Nur gut, dass es hier nirgendwo spiegelnde Flächen gab, in denen er sein ausgemergeltes Gesicht hätte sehen können, ihm hätte sonst der ehrlose Tod ins Auge geblickt.
    So, wie er ihn verdient hatte.
    Bava haderte so sehr mit sich selbst, dass er eine ganze Weile brauchte, um zu bemerken, dass der Schnee unter ihm nachgab. Nicht auf ganzer Linie, aber dort, wo sich sein

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