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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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erhebliche Unsicherheit sorgte.
    »Du musst Kuma sein«, stellte Inome fest, nachdem der erste Schrecken verflogen war. »Herzog Garske erwartet dich bereits.«
    Beflissen streckte sie die Hände aus, um ihm beim Ablegen zu helfen, doch er wehrte sie mit einer unwirschen Geste ab.
    »Ich bleibe nicht lang«, erklärte er, sichtlich irritiert von ihrem aufreizenden Lächeln.
    »Wie du wünscht, Legionär.« Statt sich von ihm abwimmeln zu lassen, wies ihm Inome den Weg und wich ihm nicht mehr von der Seite. Er versuchte vorauszueilen, doch trotz seiner schnellen Schritte hielten ihre langen Beine problemlos mit.
    »Wirklich furchtbar heiß heute«, plapperte sie drauflos, um sein Misstrauen zu zerstreuen. Dabei fächerte sie sich mit der rechten Hand Luft zu, obwohl sie nur ein dünnes Seidenkleid trug, unter dem sich jede Bewegung ihrer auf und ab wippenden Brüste deutlich abzeichnete.
    Immerhin war dieser Kuma Manns genug, einen vorsichtigen Blick aus den Augenwinkeln zu riskieren, das flößte ihr ein wenig Mut ein. Als sie nach links in einen schmalen Säulengang bogen, trafen sie auf Grindel, die, schwer auf einen Reisigbesen gestützt, ins Leere starrte und nicht die geringsten Anstalten machte, den vor ihr liegenden Boden zu fegen.
    »Ach, dieses betäubte Miststück!«, fluchte Inome ungehalten. »Bringt nichts zustande und steht nur im Wege rum!«
    Tatsächlich musste Kuma langsamer werden und die massige Gestalt der Ork umrunden, um in das herzogliche Audienzzimmer zu gelangen.
    Die Gelegenheit war günstig. Rasch langte Inome nach dem Rücken des Elfen. Als er das Zupfen an seinem Mantel spürte, wirbelte er herum.
    »Starrt ja vor Dreck, das Ding«, sagte sie und nahm ihm damit den Wind aus den Segeln, bevor er irgendetwas äußern konnte. »Das Orkweib soll sich darum kümmern.« Erneut machte sie Anstalten, Kuma beim Ablegen behilflich zu sein. »Grindel!«, rief sie dabei über die Schulter hinweg. »Arbeit für dich.«
    Kuma wich ihr mit gleitenden Schritten aus. »Finger weg!«, zischte er. »Niemand berührt mich ohne meine Erlaubnis!«
    »Huuu!«, sagte sie laut und hob dabei die Hände in einer übertrieben wirkenden Abwehrgeste. »Deine Amme hat dich früher wohl immer mit Maulschellen bedacht, wenn du schmutzig nach Hause gekommen bist, oder warum bist du sonst so empfindlich?«
    Sie wusste natürlich, dass die Schattenelfen schon als Säuglinge den Armen ihrer Mütter entrissen wurden, trotzdem zuckte sie erschrocken zusammen, als Kuma nach dem Messer in seinem Gürtel langte. Grenzenloser Zorn funkelte in seinen Augen, doch er war klug genug, kein Blut im Hause des Statthalters zu vergießen.
    »Bleib mir vom Leib!«, forderte er böse. »Oder du wirst es bereuen!«
    Danach hielt sie größerem Abstand zu ihm, zumindest so lange, bis die Doppelwache in Sichtweite kam, die die Tür des Audienzzimmers flankierte. Wenigstens die beiden Vandorier erwiderten das Lächeln, das sie ihnen schenkte.
    Herzog Garske lag auf einem Diwan, einen Silberkelch mit Wein in der Hand, als sie eintraten. Rasch klaubte er noch ein paar Trauben von einem Teller und setzte sich auf, um den Elfen zu empfangen. Die Fenster des Raums waren vergittert. Eine gute Vorsichtsmaßnahme in einer Stadt, in der einfach zu viele Personen den Atem des Himmels beherrschten.
    »Kuma!«, rief der Herzog weinselig und winkte den Schattenelfen mit großer Geste näher. »Wie schön, dich zu sehen.«
    Seine ungewöhnlich gute Laune erklärte sich durch einen kurzen Blick in den beinahe geleerten Weinkrug. Rasch eilte Inome auf den niedrigen Tisch zu, rückte den halb über die Kante hinausragenden Obstteller zurecht, füllte Garske nach und schenkte auch Kuma ungefragt ein. Sein Becher wurde nur noch halbvoll, trotzdem hob sie den Krug weit über den Tisch an, damit schon der langsam versiegende Weinstrahl deutlich machte, dass sie ihn bis auf den letzten Tropfen leerte.
    »Und?«, wollte Garske mit schwerer Zunge wissen. »Was konnten deine Männer beobachten? Ist irgendetwas an diesen Gerüchten über die Orks dran?«
    »Keinesfalls«, erklärte Kuma im Brustton der Überzeugung.
    Garske, der seinen Silberkelch schon wieder an die Lippen führte, hielt mitten in der Bewegung inne. »Ist das alles?«, fragte er gereizt. »Einfach nur keinesfalls? «
    Der jäh aufflammende Groll, der sich in seinen Augen abzeichnete, ließ ihn auf einmal stocknüchtern wirken. Kuma gab sich davon nicht beeindruckt, sondern schaute nur vielsagend zu

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