Blutorks 3 - Blutorks 3
Worten auf ihre Beine gezeigt, unterließ es aber im letzten Moment. »Doch uns fehlt eben ein Erzstreiter, der die Krieger in den Kampf führt. Vuran belohnt den Wagemutigen, das ist bekannt. Vielleicht wartet er nur darauf, dass einer von uns alles in die Waagschale wirft und …«
»Der letzte Erzstreiter, der so blindlings vorgegangen ist, hat Tausende von Kriegern in den Tod geführt«, unterbrach sie ihn schroff. »Ich verbiete dir, gute Männer und Weiber für solch einen Vorstoß zu sammeln.«
Rowans Augenbrauen zogen sich zu einem buschigen Strich zusammen, unter dem er böse hervorblickte. »Das kannst du gar nicht«, knurrte er gereizt. »Du bist kein Erzstreiter, der einen freien Krieger unter sein Kommando zwingen kann.«
Das stimmte leider. Ursa ballte die Hände in hilflosem Zorn so fest zusammen, dass sich die Fingernägel tief in ihr Fleisch bohrten. Was sollte sie dem jungen Krieger nur sagen? Dass er ein tapferer Kämpfer war, aber nicht das Geringste von Taktiken oder Feldzügen verstand? Und ganz zu recht noch nicht das Zeichen eines Ersten Streiters trug?
Alles das hätte Rowan nur noch mehr aufgebracht und in seinem Entschluss bestärkt, das wusste sie. Darum sagte sie lieber: »Dann höre nicht auf mich, sondern auf die Stimme deiner Vernunft, Rowan. Vuran belohnt zwar den Wagemutigen, aber nicht den Dummen, der sein Leben sinnlos fortwirft. Sobald du das allein auseinanderhalten kannst, wirst du keine Ratschläge mehr von mir benötigen.«
Mit diesen Worten ließ sie ihn stehen, damit er darüber nachdenken konnte, während sie sich den schmalen Pfad hinabbegab. Rascher, als ihr ein Ork mit gesunden Beinen folgen konnte, schwebte sie in die Tiefe, um so rasch wie möglich die Blutkammer aufzusuchen.
Das Blut der Erde musste endlich mit ihr sprechen, musste ihr sagen, wie sie sich gegen Gothar zur Wehr setzen konnten, oder das Volk der Blutorks war endgültig dem Untergang geweiht.
In der Arena
Diesmal trug Urok kein besonderes Kettengeschirr, trotzdem fügte er sich, ohne auch nur einmal zu murren, perfekt in die Marschreihe ein, die vor Ordon zu stehen kam. Er schlug sogar wie die anderen die Hacken zusammen, allerdings einen Hauch zu spät, sodass das knallende Geräusch, mit dem sie zusammentrafen, wie das Echo der übrigen Gladiatorenstiefel klang.
Der Ausbilder musterte ihn zufrieden, weil Urok auch die Haltung seiner Nebenmänner imitierte, indem er seine großen Pranken an die Oberschenkel legte und den mächtigen Brustkasten herausdrückte. Der Blick des Orks war dabei stur geradeaus gerichtet, über die Köpfe der vor ihm stehenden Wachen hinweg, so wie es ihm Benir immer wieder eingeschärft hatte.
Menschen wie Ordon ließen sich von solchem Verhalten in Sicherheit wiegen, davon war der Schattenelf felsenfest überzeugt, und soweit Urok es beurteilen konnte, entsprach diese Einschätzung tatsächlich der Wahrheit.
»Das sieht doch schon viel besser aus als beim letzten Mal«, freute sich Ordon. »Außerdem wirkst du gut erholt, während deine drei Gegner immer noch das Krankenlager hüten müssen. Die Dornbeeren scheinen bei dir wahre Wunder zu wirken.«
Der Ork starrte weiter geradeaus, als ob es auf der gegenüberliegenden Rundmauer etwas besonders Interessantes zu sehen gäbe, selbst, als Ordon dicht an ihn herantrat und mit der flachen Hand mehrmals fest auf Uroks nackten Brustkorb schlug, um seine Schmerzempfindlichkeit zu prüfen.
»Mein Volk ist eben stark und widerstandsfähig«, leierte der Ork herunter, ohne eine Miene zu verziehen. »Leider fehlt es uns an taktischem Geschick, deshalb bitte ich um weitere Übungen, damit ich dem Schattenelf gegenübertreten kann.« Am liebsten hätte er sich über seine eigenen Worte vor Lachen ausgeschüttet, doch es gelang ihm, ernst zu bleiben.
So wie von Benir prophezeit, nahm Ordon jedes Wort für bare Münze. Die Hände auf dem Rücken verschränkt, drehte er sich zu Pelzauge um und tauschte ein wissendes Lächeln mit ihm. Na also, ein Ork ist auch nicht schwerer zu brechen als ein Nordmann aus Bersk oder Vandor , wollte er damit sagen. Und ahnte nicht, wie falsch er damit lag.
»Nun gut, wenn du schon so sehr darum bettelst, sollst du auch weitere Lektionen erhalten. In ein paar Tagen kämpfst du erneut gegen die Wolfshäuter, um dein neu erworbenes Wissen unter Beweis zu stellen. Streng dich also gut an.« Ordon streckte die Hand aus, um ein paar Gladiatoren für diese Aufgabe auszuwählen, als ihn Urok zum ersten
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