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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Stimme auf ihrem Standpunkt. Doch der Samen des Vergessens keimt noch zu stark in dir, du musst ihn endlich ausreißen und deine Sinne weiten.
    Worum ging es bei all diesen Forderungen nur?
    Ursa wusste es nicht, wirklich nicht. Nur ab und an, wenn die Verzweifelung beinahe übermächtig zu werden drohte, dämmerte in ihr der böse Verdacht, dass es etwas mit den Trugbildern über Vuran zu tun haben könnte, die ihn mit dieser Menschenfrau zeigten. Er nannte sie meist Monea, titulierte sie aber auch immer wieder als Königin.
    Nichts ist von Dauer, alles ist im steten Fluss , sprach die Stimme drängend auf sie ein. Erst wenn du das begreifst, wirst du Raam widerstehen können.
    »Raam?«, entfuhr es ihr überrascht. »Wer ist das denn nun wieder?« Sie hatte schon häufiger gehört, dass die Menschen in Gothars Reich von Raams Tag- oder Nachtauge sprachen, wenn sie die Sonne oder den Mond meinten, aber ansonsten war ihr der Name nicht weiter geläufig.
    Raam ist dein wahrer Feind , wisperte die Stimme, wesentlich leiser als zuvor. König Gothar hingegen nur eine austauschbare Strohpuppe.
    Wieder so eine Antwort, die nichts aufklärte, sondern nur weitere Fragen aufwarf. »Was hat das zu bedeuten?«, rief Ursa ergrimmt. »Erklärt mir gefälligst genau, was damit gemeint ist.«
    Statt zu antworten zog sich die Stimme zurück, das spürte sie.
    Anderswo klopft das Blut stärker an die Tore , legte sie ihre Beweggründe dar. Raam begeht Fehler, die es zu nutzen gilt. Außer dem steht dir alles zur Verfügung, was du brauchst. Du musst nur deine Sinne weiten und darauf zugreifen …
    Entnervt warf Ursa die Arme in die Luft. Warum bin ich nur Priesterin geworden? , haderte sie mit sich selbst. Als Kriegerin, die ihre Kämpfe mit dem Schwert austragen konnte, wäre ihr Leben um einiges unkomplizierter gewesen. Einfach nur zuschlagen und dem Gegner beim Sterben zusehen.
    Diese Überlegung schien die Stimme zu erzürnen.
    Wisse eins, Urtochter , schwoll sie noch einmal an. Nicht jeder Wellenschlag im steten Fluss ist allen gleich zuträglich. Manch einer ertrinkt darin, ohne es zu verdienen, denn alles, was wertvoll ist, muss nun einmal erkämpft werde. Doch ohne Opfer gäbe es auch keinen steten Fluss der Veränderung, und ohne diesen wäre die Welt zwischen Nebelmeer und Frostwall noch eine glühende Lavawüste, die mit dem Atem des Himmels um die Vorherrschaft ringt.
    In der Arena
    Mochte Ordon auch ein ehrloser Hund sein, der als Erster Streiter einer Orkschar von seinen Kriegern nur angespuckt worden wäre, in einem hatte er zweifelsfrei recht: Indem Urok Seite an Seite mit den Nordmännern focht, verstand er viel besser, wie sie reagierten und warum der eine zurückwich, während der andere blitzschnell hinter dem Schild hervorschnellte und zustach.
    Als sie dann auch noch gegen eine andere Vierergruppe antraten, kam sogar ein schwaches Band der Kameradschaft auf, denn es vereinte ganz einfach, sich gegenseitig vor schmerzhaften Schlägen zu decken und zusammen gegen einen gemeinsamen Feind vorzurücken.
    Von Tarren gab es immer wieder lobende Worte, die Urok noch mehr dazu anspornten, den Stahl nicht nur allein für sich, sondern auch zum Vorteil der anderen zu schwingen. Das Einzige, womit er haderte, je länger die Übung andauerte, war, dass all diese Erkenntnisse zu spät für ihn kamen. Hätte das Volk der Orks nur etwas mehr von jener Schlachtordnung verstanden, wie sie bei Ordon gelehrt wurde, hätte sich die Niederlage in Knochental vermeiden lassen, davon war Urok überzeugt.
    Doch seine Vorschläge und Bedenken waren auch damals schon von den anderen Orks ignoriert worden. Warum sollte also in Zukunft jemand auf ihn hören?
    Trotzdem musste er gegen das übermächtige Schicksal ankämpfen, das lag nun einmal in seiner Natur. Und stand nicht auch das Blut der Erde auf seiner Seite, um seine verworrenen Wege in die richtigen Bahnen zu lenken? Ohne die Zeichen der Feuerhand und der wispernden Stimme hätte er schließlich niemals in die Arena gefunden, zu dem vergessenen Hort und einem Schattenelfen, der ihm mehr beibringen konnte als die eigene Priesterschaft!
    Dieser Gedanke fachte den Funken seiner erlöschenden Zuversicht rasch wieder an, und so hieb er – Seite an Seite mit Tarren, Avak und Mondor – auf die Gegner ein, bis diese so viel Prügel bezogen, dass sie jaulend das Weite suchten.
    »Das ist ungerecht!«, beschwerten sich die geflohenen Gladiatoren, als Pelzauge sie für ihre Feigheit die

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