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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Peitsche schmecken ließ. »Mit dem Ork in ihren Reihen sind uns die vier dort baumhoch überlegen.«
    Ordon wirkte mäßigend auf seinen Gehilfen ein, denn die Unterlegenen sprachen die Wahrheit. Uroks übermächtige Kraft gepaart mit menschlicher Taktik führte zu einem absoluten Übergewicht in der Auseinandersetzung.
    »Morgen tretet ihr gegen doppelt so viele Gegner an«, verkündete er dem verschwitzten Tarren, der sichtlich zufrieden mit seiner Arbeit war. »Das gleicht die Kräfte ein wenig aus und macht den Ausgang des Kampfes spannender.«
    Tarren nickte nur vergnügt, denn er stand lieber einer menschlichen Übermacht als Urok gegenüber. Auch Avak und Mondor hatten ihre anfängliche Zurückhaltung abgelegt und klopften dem zwischen ihnen aufragenden Kampfgefährten anerkennend auf die Schultern.
    Urok hob sofort die eigene Hand, um diese Geste zu erwidern, erinnerte sich aber noch rechtzeitig an Tarrens schmerzverzerrtes Gesicht, nur weil er seinen Arm ein kleines bisschen mit dem Übungsschwert gestreichelt hatte. Menschen waren gefährlich, aber auch sehr zerbrechlich, darum begnügte er sich schließlich mit einem grunzenden Lachen.
    Der Horizont auf der westlichen Arenenseite begann sich schon rot zu färben, als sie endlich zu den Waschzubern geführt wurden, an denen sie sich den Staub abwaschen konnten. Urok, der nach dem Kampf gegen die Wolfshäuter stinkend, wie er gewesen war, in den Kerker geschleift worden war, konnte es von allen am wenigsten erwarten, sich endlich zu reinigen.
    Ausgelassen rannte er den anderen vorweg, sprang mit einem großen Satz mitten in den Bottich, und unter lautem Klatschen schlug er, mit der Kehrseite voran, in das von der Sonne angewärmte Wasser.
    Sein mächtiger Körper sorgte natürlich für eine gewaltige Verdrängung. Schlagartig geriet der Pegel in Bewegung und schwappte als hoch aufschlagende Flutwelle über den Zuberrand hinweg. Danach hockte der Ork, die Beine hoch vor ihm aufragend, in einem kümmerlichen Rest, der gerade mal seinen Bauchnabel bedeckte.
    »Bei Vuran!«, fluchte er laut. »Wieso fließt hier kein Fluss, in den sich ein reinlicher Ork anständig hineinstürzen kann?«
    »Du bist ja wirklich ein selten dämlicher Esel«, beschied ihm Tarren, der als Erster am Bottich erschien, einen schweren Holzeimer mit eiskaltem Wasser in Händen, den er Urok ohne weitere Kommentare über dem Kopf ausleerte.
    Prustend schnaubte der Ork die große Nase frei, fühlte sich aber ansonsten angenehm erfrischt. Darum feixte er auch nur, als weitere Gladiatoren auftauchten, die lachend Tarrens Beispiel folgten.
    Von allen Seiten schüttete es plötzlich auf Urok herab, doch er ließ den anderen ihren Spaß, denn er hatte seinen eigenen damit. Besonders als er die goldene Taube sah, die über ihren Köpfen hinweg aus der Arena flog, hinauf zu dem Lichtbringer, um ihm von dem tumben Ork zu berichten, der viel zu dumm war, um eine Gefahr darzustellen.
    Urok lachte laut los, obwohl ihm der Mund sogleich wieder mit einem Schwall kalten Wassers verschlossen wurde.

13
    angor bei Nacht
    Der Schwarze Mohn, der eigentlich Grindel zugedacht war, zeigte auch bei Herzog Garske hervorragende Wirkung. Sobald er schnarchend neben ihr lag, schlüpfte Inome aus dem Bett und eilte zu einer schmalen Geheimtür; sie war hinter einem der vielen blau gefärbten Tücher verborgen, die sich vor den Marmorwänden spannten.
    Durch einen sehr hohen, aber nur zwei Ellen breiten Gang, der zwischen den Steinwänden verlief, gelangte sie direkt in das Garskes Mätressen vorbehaltene Zimmer. Zwar stand auch vor deren Tür ein Doppelposten, doch es gab hier ein kleines, von Pflanzen verdecktes Fenster, aus dem Grindel am Nachmittag ohne große Kraftanstrengung die Querstrebe herausgebrochen hatte.
    Als Kind der Berge fiel es Inome nicht schwer, über die Außenfassade nach unten zu klettern. Ein Marmorsims und ein hölzernes Rosengitter erleichterten noch dieses Unterfangen. Fahles Mondlicht wies ihr den Weg, trotzdem wäre sie im Innenhof beinahe in eine riesige Gestalt gerannt, die unversehens aus dem Schatten eines Bogengangs auf sie zutrat.
    Inome erschrak, bis sie die mächtigen Zahnreihen sah, die unter der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze aufblitzten. Grindel! Unter dem unförmigen Mantel, der ihre Konturen erfolgreich verwischte, hätte sie die Ork beinahe nicht wiedererkannt.
    Eigentlich handelte es sich bei dem Kleidungsstück um eine Stoffbahn, die sie in einem wenig begangenen

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