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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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ihm wurde immer lauter. Aber was sollte er machen? Nur dort, wo das Raubtier lag, konnte er auch Nahrungsreste finden.
    Seine Fingerkuppen stießen gegen etwas Hartes, Kaltes, das unter seiner Berührung zurückwich. Sein Herz hämmerte wie wild gegen die Rippen, doch nichts geschah. Das Tier schlief weiter. Allen Mut zusammennehmend, streckte er die Hand weiter aus und ertastete auf einmal einen großen Knochen unter den Fingern. Einen, an dem noch ein paar Reste klebten.
    Sofort hob ihn Bava an die Zähne und begann daran zu nagen. Einige Sehnen und Fleischfetzen, viel mehr war nicht mehr dran, aber allein der Geschmack von Nahrung, der sich daraufhin in seinem Mund ausbreitete, verschaffte dem gepeinigten Körper ein wenig Linderung. Und so bearbeitete er ihn weiter mit den Zähnen, bis nicht mal mehr ein trockner Blutstropfen daran zu finden war. Ebenso die anderen Gebeine, die Bava nach und nach zu fassen bekam.
    Sein wertvollster Fund war jedoch ein unversehrter Markknochen, den er mit zurück zum Eingang nehmen wollte. Von so viel Glück berauscht, wurde Bava unvorsichtig. Hektisch versuchte er noch mehr zu finden, das ihm den Magen füllen sollte, als sich seine Finger plötzlich in etwas Kaltes, Zottiges bohrten, das ihn an das Frostbärenfell auf dem Nachtlager in seiner Hütte erinnerte. Nur mit dem Unterschied, dass sich unter dem Fell, das er gerade berührte, noch Leben befand.
    Die rasselnden Atemgeräusche der Bestie setzten für vier schmerzhaft lange Herzschläge aus, bevor der gewohnte Rhythmus zurückkehrte. Den Markknochen fest an die Brust gepresst, rutschte Bava vorsichtig auf den Knien zurück und ließ sich erneut am zugewehten Eingang nieder. Von draußen drang weiterhin das Tosen und Brausen des Hagelsturms herein.
    Zufrieden schob er den unterarmlangen Knochen zwischen seine scharfen Zähne und kaute vorsichtig darauf herum, bis er knackend zerbrach. Das hervorquellende Mark ließ ihn geradezu genießerisch die Augen schließen. Mit leisem Schlürfen saugte er beide Hälften bis auf den letzten Tropfen aus.
    Das kräftigte seinen ausgemergelten Körper, zweifellos. Aber reichte es auch aus, damit er beim nächsten Mal mit bloßen Händen auf einen schlafenden Frostbären losgehen konnte?
    In der Arena
    »Ahhh!« Tarren brachte sich mit einem großen Rückwärtssprung außer Reichweite seines Gegners, ließ das stumpfe Schwert fallen und rieb sich den getroffenen Arm.
    Urok schaute ihm dabei verdutzt zu. So fest hatte er gar nicht zugeschlagen. Oder etwa doch?
    »Eins steht fest«, knurrte der Barbar gereizt. »Im Kampf Mann gegen Mann brauchst du keine Unterweisung mehr. Besser, wir zeigen dir noch mal, wie man gegen eine Einheit antritt.« Er winkte Avak und Mondor herbei, damit sie neben ihm Aufstellung bezogen.
    »Nein«, schritt Ordon ein. »Der Ork hat euch schon genügend zugesehen, jetzt muss er erst mal verinnerlichen, was er gelernt hat. Reiht ihn mit bei euch ein, und zeigt ihm, wie er Seite an Seite in einer Linie zu kämpfen hat. So versteht er am besten, wie militärische Verbände denken und handeln.«
    »Wie du befiehlst, Herr, aber ich glaube, er wird die Wolfshäuter beim nächsten Mal auch so besiegen.« Tarren war offensichtlich nicht wohl bei dem Gedanken, einen Ork in die tieferen Geheimnisse der Kriegsführung einzuweihen. Für ihn waren Blutorks immer noch übermächtige Feinde, die sich nur durch eine genau aufeinander abgestimmte Kampfweise bezwingen ließen. Sie entsprechend zu unterweisen schien ihm gefährlich.
    Ordon dachte hingegen weiter.
    »Sobald der Schattenelf bezwungen ist, kommen ganz neue Aufgaben auf uns zu«, erklärte er, die Stimme zu einem gedämpften Murmeln herabgesenkt; nicht mal Pelzauge, der in der Nähe ein paar andere, mit Visierhelmen geschützte Gladiatoren beim Übungskampf überwachte, sollte etwas hören. »Nach dem Sieg über Arakia werden die überlebenden Orks in Gothars Streitmacht eingegliedert, genau so, wie es unseren eigenen Völkern einst ergangen ist. Was glaubt ihr wohl, was dann Männer wert sein werden, die fähig sind, diesen Scheusalen Disziplin und taktische Finessen beizubringen?«
    Tarren und die anderen Nordmänner, allesamt ehemalige Gardisten wie Ordon, hielten den Atem an, als sie begriffen, wovon ihr Ausbilder gerade sprach: von einer Möglichkeit, lebend aus der Arena herauszukommen.
    Urok indes beobachtete eine goldene Taube, die über dem Sandplatz kreiste, während die Menschen um ihn herum weiterhin

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