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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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in eisernen Wandhalterungen.
    Canera und sein Kumpane nahmen sie an sich, um ihnen den Weg in Richtung Stadtmauer zu leuchten.
    Grindel traute den Kerlen, die sie führten, nicht über den Weg, doch mit den beiden großen Küchenmessern, die sie im Gürtel trug, brauchte sie keinen der beiden abgebrochenen Zwerge zu fürchten.
    Nachdem sie eine Weile dem Kanal gefolgt waren, wechselten die Hellhäuter über einen verborgenen Durchgang in ein tiefer gelegenes Höhlensystem, das die Kriegerin verblüffend an den heiligen Hort von Arakia, aber mehr noch an den von Rabensang erinnerte. Die auf- und abwärts führenden Rampen und die Rinnen an den Seiten, durch die einmal flüssige Glut geflossen war, um die Stollen zu erleuchten, schlossen jeden Zweifel aus.
    Wie es wohl kam, das so viele Menschenstädte auf alten Horten errichtet waren? Schade, dass Urok nicht in der Nähe war, er hätte vielleicht eine Antwort auf diese Frage gewusst.
    Die beiden Gildenbrüder kannten sich in diesem Labyrinth sehr gut aus, kamen sich aber weitaus klüger vor, als sie in Wirklichkeit waren. Indem sie zwischendurch immer wieder die Fackeln löschten und sie im Dunkeln weiterführten und dabei zweimal im Kreis gingen, glaubten sie den wahren Weg, den sie nahmen, zu verschleiern.
    Aber Grindel konnte sich trotzdem orientieren, und notfalls fand sie den Weg zurück allein mithilfe ihres Geruchssinns. Das aufdringliche Parfüm, das Namihl benutzte, reizte schon die ganze Zeit über ihre Nase.
    Nachdem die Fackeln zum zweiten Mal erloschen waren, spürte Grindel plötzlich den fordernden Griff einer Hand auf ihrem Hinterteil, aber nur so lange, wie sie brauchte, um danach zu langen und sie mit einem kurzen, harten Griff so fest zusammenzuquetschen, dass ihr Besitzer vor Schmerz leise aufstöhnte.
    Es war Canera selbst, wie sie erkannte, als er die Frauen außerhalb der Stadtmauer wieder ins Freie führte. Die Rechte fest an den Leib gepresst, um sie zu schonen, bog er mit der anderen Hand eine dichte Schwarzdornenranke zur Seite, die von oben herab über ein flach auslaufendes Erdloch wucherte. Mit verkniffenem Gesicht ließ er sie alle drei passieren.
    »Hihihi«, machte Grindel, ohne damit seine Laune zu bessern.
    »Holt euch ab, was auch immer euch geliefert wird«, wandte sich Canera an Namihl, nachdem auch sein Kumpan ins Freie getreten war. »Wir warten hier auf euch und darauf, dass ihr euren Lohn entrichtet. Fridka lauert in der Nähe, um sicherzustellen, dass ihr uns keinen Hinterhalt gelegt habt. Das nur als Warnung.«
    Namihl hauchte ihm einen angespitzten Kuss auf die Lippen, der ihn stärker besänftige als Grindels Kichern. Danach kletterten sie zu dritt aus der Grube und wandten sich nach Süden, wo sich eine schmale, von zahlreichen Haselnusssträuchern gesäumte Senke befand.
    Erst dort wurde ihnen richtig bewusst, wie weit sie unterirdisch gelaufen waren. Die Stadtmauer lag so weit entfernt, dass sie sich mit vier Fingern einer Menschenhand verdecken ließ.
    Goldene Tauben waren nirgends auszumachen, und auch der Lichtbringer ließ sich nicht blicken, trotzdem langte Grindel alarmiert nach den Messern in ihrem Gürtel, denn sie vernahm gleichmäßiges Getrappel, das sich unversehens aus der Senke näherte. Nur der leise Jubel, mit dem Inome und Namihl dieses Geräusch begrüßten, hielt sie davon ab, die behelfsmäßigen Waffen zu ziehen.
    Augenblicke später tauchten zwischen den Sträuchern groteske Wesen auf, wie sie die Ork noch nie zu sehen bekommen hatte.
    Groß waren sie, die Männer der Barbarenstämme, größer als ein Ork, mit vier langen, schlanken Beinen und zwei Häuptern. Der untere dieser unterschiedlichen Köpfe war lang nach vorn gezogen und halbmondförmig gebogen, mit einem schmalen, über den langen Hals reichenden Haarkamm, ganz ähnlich dem, den Tabor nun trug.
    Der obere hingegen sah nach einem ganz normalen Hellhäuter aus und saß auch auf einem entsprechenden Oberkörper, der allerdings in einen lang nach hinten gestreckten, klobigen Unterleib überging.
    Angesichts von so viel Hässlichkeit empfand Grindel Mitleid mit den Barbarinnen. Kein Wunder, dass die beiden in Sangor jede Möglichkeit nutzten, mit normalen Hellhäutern – die nun wirklich schon abstoßend genug waren – das Lager zu teilen.
    Insgesamt fünf von diesen Barbarenmännern sprengten auf sie zu. Ein Exemplar mit schwarzem, rundum aufgebläht wirkendem Kraushaar, der eine Kette mit fünf Bärenklauen um den bartlosen Hals trug,

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