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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Flügel der Villa zwischen zwei Säulen abgehängt und mit wenigen Stichen umgearbeitet hatten, doch in der Dunkelheit erfüllte das Teil seinen Zweck.
    Sich nur mit einem kurzen Wink verständigend, eilten die beiden in den kleinen Innengarten, in dem Blumen, Zierbüsche und mehrere kleine Obstbäume wuchsen. Ein künstlicher Wasserfall übertönte ihre Schritte, als sie an die hohe Mauerumrandung traten. Mit Grindels Hilfe gelangte Inome mühelos hinauf.
    Oben auf der Krone angekommen, überlegte sie schon, wie sie sich revanchieren konnte, doch die schwere Ork heraufzuziehen war nicht nötig. Mit einer Behändigkeit, die ihr angesichts ihrer gigantischen Ausmaße nicht zuzutrauen war, zog sich Grindel selbst in die Höhe und schwang sich noch vor Inome auf die andere Seite.
    Draußen eilten sie sofort in eine angrenzende Gasse, um nicht doch noch von einer patrouillierenden Wache überrascht zu werden.
    »Da seid ihr ja endlich«, begrüßte sie Namihl am verabredeten Treffpunkt. Sie trug ebenso einen dunklen Kapuzenumhang wie die anderen beiden, schüttelte aber bei Grindels Anblick missbilligend den Kopf. »Noch auffälliger ging's wohl nicht, was?«
    »Hallo, Kupferschopf«, begrüßte sie die Ork mit einem leise knurrenden Unterton.
    »Sag das noch mal, und ich schlitz dir die Kehle auf!« Namihl fasste bei diesen Worten tatsächlich unter ihren Umhang.
    Grindel schlug ihre Kapuze zurück, entblößte ihr Gebiss in einem fürchterlichen Grinsen und beugte sich so tief zu Namihl hinab, dass sie die Stirn der Barbarin beinahe mit ihrer breiten Ork nase berührte. Dabei sprach sie kein Wort, aber das war auch nicht nötig.
    Namihl schluckte laut hörbar und sah zu Boden.
    »Hört auf zu streiten!«, schimpfte Inome mit den beiden. »Für solche Albernheiten ist jetzt keine Zeit.«
    Grindel nickte zustimmend, dann versetzte sie Namihl einen leichten Klaps auf die Schulter, der die Barbarin trotzdem nach vorn stolpern ließ, und sagte freundlich: »Komm schon, Kupferschopf. An meiner Seite wird dir schon nichts passieren.«
    Von nun an schweigend, machten sie sich gemeinsam auf den Weg. Wo es ging, nutzten sie den Schatten der hoch aufragenden Fassaden und mieden das kräftige Mondlicht, das so manches Marmorpflaster mit silbrigem Glanz überschüttete. Ihnen kamen nur wenige Personen entgegen, und die, die sie sahen, torkelten zumeist, weil sie aus einer Taverne heimkehrten.
    Um eine besonders üble Spelunke machten sie einen Bogen, weil sich gerade, als sie kamen, die Eingangstür öffnete und jemand ins Freie taumelte, um sich, noch in dem hellen Rechteck des nach draußen fallenden Lichtscheins, laut würgend zu übergeben.
    Das allein wäre noch nicht so schlimm gewesen, aber dem Angetrunkenen folgten sogleich mehrere andere Gäste, die sich in gebührendem Abstand um ihn gruppierten und ihn mit hämischen Bemerkungen bedachten. Dadurch füllte sich die Gasse so stark, dass Grindel nicht mehr, ohne Aufsehen zu erregen, die Schenke hätte passieren können.
    Ihre größte Sorge galt aber den goldenen Tauben, die auch des Nacht, wenn auch in kleinerer Zahl, anzutreffen waren.
    Zum Glück konzentrierten sie sich auf den Hafen und andere belebte Plätze, sodass die drei unbemerkt zu dem verabredeten Treffpunkt gelangten, nahe des Untermarkts, nicht weit von Ogus, dem Holzhändler entfernt.
    Canera, anerkanntes Gildenmitglied und Namihls Stammfreier, erwartete sie bereits. »Oha«, entfuhr es ihm, als er Grindels ansichtig wurde. »Eure Freundin ist aber wirklich ganz schön drall.«
    Obwohl die Ork gebeugt ging, überragte Grindel die sie umgebenden Menschen. »Hihihi!«, kicherte sie so hell sie nur konnte, ganz so, wie es ihr Inome zuvor aufgetragen hatte.
    Canera ließ sich davon tatsächlich in Sicherheit wiegen. Rasch winkte er den dreien, ihm zu folgen. Er führte sie in einen engen Hinterhof, der zu einer aufgegebenen Schänke gehörte. Dort befand sich auch ein offener Einstieg, den eigentlich nur Wasserknechte betreten durften.
    Bei diesem Einstieg wartete ein zweiter Dieb aus Skorks Gilde. Er machte bei Grindels Anblick große Augen und stellte umgehend klar, dass er sie dankend dem Dritten, noch nicht Anwesenden aus ihrem Bunde überlassen würde.
    »Hihihi«, machte Grindel, und alle waren zufrieden.
    Der Einstieg in die Kanalisation war glücklicherweise groß genug, um auch ihre Körpermassen aufzunehmen. Die hinabführenden Stufen waren schlüpfrig vor Feuchtigkeit. Unten brannten zwei Pechfackeln

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