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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Allerheiligsten zu übernehmen, egal wie übermächtig der Gegner auch sein mochte.
    Das gleißende Rund der hoch stehenden Sonne im Rücken, zeichneten sich die fünf weiß schimmernden Gestalten anfangs nur undeutlich vor dem blendenden Licht ab, doch je tiefer sie sanken, desto deutlicher traten ihre Konturen hervor. Trotzdem hatte man sie erst sehr spät ausgemacht, und so hielten die golden schimmernden Sphären, die sie zielsicher zur Erde sandten, reiche Ernte unter den Fliehenden. Dort, wo die Orks von den Kugeln getroffen wurden, platzten gleich darauf Körper auseinander. Anderswo sprengten sie kleine Krater in den Felsboden, der unter den Einschlägen so stark erzitterte, dass Männer, Weiber und Kinder gleichermaßen zu Fall kamen – und dadurch zu leichter Beute für weitere Sphären wurden, die nun immer dichter zu Boden prasselten.
    Erste Pfeilschwärme stiegen in den Himmel, wischten aber allesamt unterhalb der Lichtbringer hinweg. Die Getreuen des Maar wussten ganz genau, wie tief sie hinabsinken durften, um völlig gefahrlos angreifen zu können. Unbarmherzig visierten sie daraufhin diejenigen an, die Widerstand zu leisten wagten.
    Moa gehörte zu den Wagemutigen, die ihr Heil nicht in der Flucht suchten, sondern auf die Kraft ihrer Beine vertrauten, die sie vor den herabjagenden Sphären rechtzeitig in Sicherheit bringen sollten. Er hielt sich innerhalb des hohen Felsenrunds auf, das den oberen Hort umgab, und stürzte Ursa sofort entgegen, als sie aus den Tiefen des Labyrinths an die Oberfläche schwebte.
    »Vuran sei Dank, sie sind nur zu fünft!«, rief er ihr atemlos zu. »Und zu feige, sich unseren Pfeilen zu stellen! Du findest gewiss einen Weg, sie vom Himmel zu fegen.« Mit dieser Hoffnung stand er sicherlich nicht allein.
    »Kümmer dich um die Verletzten!«, unterbrach sie seinen Redefluss. »Schaff so viele wie möglich in die unteren Ebenen, denn dorthin werden sich die Lichtbringer nicht wagen!«
    Ohne eine Antwort ihres Knappen abzuwarten, schwebte sie auf den engen Felspfad zu, der hinauf zum oberen Hortrund führte. Früher hätte sie eine kleine Ewigkeit gebraucht, diese Steigung zu bezwingen, nun glitt Ursa sie schneller empor, als jeder andere Ork sie hätte erklimmen können. Selbst Moa mit seinen jungen Beinen hätte sie nur aufgehalten, darum jagte sie ganz allein, ohne Begleitschutz, in die Höhe. Größte Eile war geboten. Nur wenn sie sich so schnell wie möglich einen Überblick verschaffte, konnte sie etwas für ihr Volk tun.
    Ein direkter Angriff auf den heiligen Hort! Der Maar musste sich inzwischen sehr sicher fühlen, wenn er das wagte. Ahnte er etwa, wie begrenzt Ursas Macht über das Blut der Erde in Wirklichkeit war?
    Immerhin, ihr Erscheinen in der oberen Bastion löste Bestürzung unter den Lichtbringern aus. Die wie schwerelos gleitende Ork war den fünfen noch gut von der Schlacht im Knochental in Erinnerung. Dort hatte Ursa nicht nur die Schwebende Festung zum Absturz gebracht, sondern auch immer wieder die Luftsäulen unterbrochen, auf denen die Lichtbringer schwebten, und so drei von ihnen mehrmals in die Tiefe trudeln lassen.
    Aber das war im Zustand höchster Entrückung geschehen, nach vielen Tagen gemeinsamer Beschwörungen durch die dreißig stärksten Priester des Horts. Noch wusste Ursa keinen Weg, solche Kräfte allein freizusetzen, auch wenn ihr die Fähigkeit, aufrecht zu schweben, erhalten geblieben war.
    Die Lichtbringer konnten das natürlich nicht wissen, höchstens ahnen, weil sie seitdem noch nicht wieder von Ursa attackiert worden waren. Bei ihrem Anblick stellten die fünf deshalb sofort jeden Beschuss ein und glitten ringförmig auseinander, sodass sie im Falle eines Absturzes auf Baumwipfeln und nicht auf hartem Fels landeten.
    Diesen Rückzug feierten die Orks rund um den Hort bereits wie einen Sieg.
    »Hol sie herunter, Hohe!«, forderten sie lautstark, ihre Schwerter und Äxte drohend in den Himmel gereckt. »Hol sie zu uns auf die Erde, damit wir sie in Stücke hacken können!«
    Ursa hätte ihnen am liebsten zugerufen, dass sie die Gelegenheit nutzen und sich in Sicherheit bringen sollten, aber dann hätten die Lichtbringer sofort gewusst, dass ihre Vorsicht nicht notwendig war. Darum blieb der Hohepriesterin nicht anderes übrig, als die Augen zu schließen und das Blut der Erde um Hilfe anzurufen, während ihre Gegner noch überlegten, ob sie sich wieder näher wagen konnten oder lieber aus weiter Ferne zuschlagen

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