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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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sollten.
    »Vuran!«, riefen die Krieger und Priester, die immer zahl reicher zusammenströmten, um den Kampf an Ursas Seite aufzunehmen. »Vuran ist mit uns!«
    Vuran! , dachte sie nur verächtlich, statt ihren Geist zu leeren. Vuran ist gar nicht der Feuergott, für den ihn alle halten, sondern nur ein einfacher Krieger aus unserer Mitte. Einer, der …
    Öffne deinen Geist! , forderte eine wohlbekannte Stimme, die wie aus weiter Ferne wisperte, doch diesmal hörte Ursa sie zum ersten Mal außerhalb der Blutkammer. Was sie forderte, war ihr allerdings immer noch ein Rätsel.
    »Mein Geist ist für alles offen!«, erklärte Ursa laut, um ihre Worte auch vor sich selbst zu bekräftigen. »Also helft mir, wenn ihr könnt!«
    Das Blut der Erde steht bereit, doch es braucht eine Urtochter oder einen Ursohn, der es ergreift und in die richtigen Bahnen lenkt!
    »Dann sagt mir endlich, wohin ich greifen soll!«, forderte Ursa ungehalten. »Nur dann kann ich es lenken, wie damals in Knochental.«
    Dazu musst du erst deinen Stolz überwinden , drängte die Stimme, und fügen, was zusammengehört.
    Ursa spürte, wie ihr das Blut heiß ins Gesicht stieg. »Es gibt keinen Stolz, der mir im Wege steht«, behauptete sie gekränkt. »Ich bin bereit, alles zu tun und alles aufzugeben, um meinem Volk zu helfen. Das habe ich schon oft genug angeboten!«
    Sie hörte, wie eine Sphäre in nackten Fels schlug. Lautes Wutgeheul brandete unter den Orks auf.
    Dann flehe Vuran um Hilfe an! , forderte die Stimme.
    »Niemals!«, entfuhr es ihr ungewollt, doch der ablehnende Ausbruch tat ihr nicht im Geringsten leid, darum bekräftigte sie leidenschaftlich: »Vuran ist nicht, was er vorgibt zu sein, darum hat er unser Flehen nicht verdient!«
    Weitere Einschläge wurden laut, gefolgt von Schmerzensschreien. Unter das Wutgeschrei mischten sich erste enttäuschte Klänge.
    Akzeptiere die vierte der elementaren Kräfte! Nur, wenn du alle Fesseln ablegst, kann das Blut der Erde ungehindert durch deine Adern fließen!
    Der nächste Einschlag erfolgte nicht unten, am Fuß des Horts, sondern ganz in Ursas Nähe, so dicht, dass feine Felssplitter gegen ihren Körper prasselten. Als sie die Augen öffnete, sah sie, dass die Lichtbringer den Ring langsam, aber sicher enger zogen. Immer näher wagten sie sich, und einer von ihnen visierte sie sogar direkt mit seinen Händen an.
    »Ursa! Vorsicht!« Es war die Stimme ihres Knappen, die vom Pfad aus heraufdrang; statt ihre Anweisungen auszuführen war er ihr nachgeeilt.
    Dummer Junge , dachte sie, drehte sich aber nicht zu Moa um, sondern hielt den Blick weiterhin auf den über dem Waldrand schwebenden Lichtbringer gerichtet, der sorgsam auf sie zielte.
    »Wenn ich wirklich die Barriere bin, die das Blut daran hindert zu fließen, bin ich bereit, meinen Platz zu räumen«, murmelte sie leise. »Gern gebe ich mein Leben für das meines Volkes. Die Entscheidung liegt nun allein bei euch.«
    Und statt hinter dem schützenden Fels abzutauchen, stieg Ursa noch ein Stück höher, um ein besseres Ziel abzugeben.
    Auf diese Weise kannst du die Hilfe nicht erzwingen! , beschwor die wispernde Stimme sie. Nur wer sich den Elementen unterwirft, kann sie beherrschen!
    »Hohe!« Moas Stimme war kaum mehr als ein Keuchen, so sehr strengte ihn der schwere Lauf an. »Öffne die Augen, und sieh die Gefahr!«
    Ursa sah es genau: die kleinen Blitze zwischen den weiß schimmernden Fingerspitzen des Lichtbringers. Sie verästelten sich und verwoben sich immer stärker miteinander, bis sie eine runde Kugel bildeten. Nicht mehr als zwei oder drei Herzschläge dauerte dieser Vorgang, dann jagte ihr die Sphäre des Lichtbringers auch schon entgegen.
    Hilf mir, Blut der Erde! , bat sie stumm. Oder nimm mein Leben und lass mein Volk weiterexistieren!
    Die auf sie zujagende Kugel wuchs immer mehr heran. Unter ihr gellten Schreie auf, ausgestoßen von jenen, die erkannten, dass die Geschossbahn unweigerlich bei Ursa enden musste.
    Dein Stolz macht jedes Opfer wertlos! , mahnte die Stimme in ihrem Kopf. Doch ein Opfer ist wohl nötig, um dich zur Besinnung zu bringen!
    Ursa verstand nicht, was damit gemeint war, bis ihr Blick auf die heranrasende Sphäre unversehens von einem fliegenden Schatten verdeckt wurde. Im selben Moment, da sie Moas Gestalt erkannte, wurde diese auch schon von wabernden Lichtmassen umhüllt; die Sphäre war ihm in den Rücken geschlagen, weil er sich zwischen das Lichtgeschoss und Ursa geworfen hatte, um die

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