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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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ihn zuraste. Die Sphäre war kleiner als üblich, aber dafür doppelt so schnell. Als sie in seinen Brustkorb schlug, fühlte es sich an, als würde er von rotglühendem Stahl durchbohrt.
    Verdammt, mit dieser Attacke hatte er nicht gerechnet!
    Die Hitze, die in ihm wühlte, breitete sich explosionsartig nach allen Seiten aus, bis sein ganzer Oberkörper prickelte und bebte.
    Schwankend versuchte er sich auf den Beinen zu halten, doch die heißen Wallungen jagten auch sein Rückgrat empor und überfluteten seinen Kopf, der sich auf einmal anfühlte, als würden darin Myriaden von Insekten umherkrabbeln. Plötzlich fiel ihm das Atmen schwer. Seine Lungenflügel waren gelähmt, ebenso die Waden, die sein Gewicht trugen, und alle Gedanken, die zum Durchhalten aufriefen, versiegten.
    Seine Befürchtung, dass sein Körper anschwellen und zerplatzten würde, bewahrheitete sich zwar zum Glück nicht, dafür aber geriet er ins Schwanken und stürzte der Länge nach zu Boden.
    »Der Keim der Rebellion hat in diesen Mauern dunkle Wurzeln geschlagen!« Die Lichtbringer erhoben nur selten die Stimme, doch wenn sie einmal sprachen, fuhr es allen Menschen durch Mark und Bein. Selbst Herzog Garske erbleichte, während das maskierte Wesen an seiner Seite fortfuhr: »Der tückische Schattenelf, der längst tot sein sollte, hat ihn eingeschleppt, ich spüre es genau.«
    Garske sank auf seinem Marmorsitz zusammen, wohl wissend, dass dieser Vorwurf einzig und allein ihm galt.
    »Schon morgen werden der Blutork und der Schattenelf gegeneinander antreten!«, befahl der Lichtbringer in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. »Und sie werden sich dabei entweder gegenseitig zerfleischen oder von unseren Elitetruppen als warnendes Beispiel niedergemacht! Wie sie in der Arena sterben ist mir einerlei, aber sie werden sterben – oder über Sangor bricht ein Strafgericht herein, wie es für gewöhnlich nur der Maar auf eine Stadt hinabschleudert. Mag auch mancher von euch Morgenluft wittern, weil die Schwebende Festung nicht mehr über euren Köpfen steht, so seid dennoch gewarnt: Ich werde die Disziplin in dieser Stadt mit eiserner Faust aufrechterhalten!«
    Selbst den rundum postierten Bogenschützen brach bei diesen Worten kalter Schweiß aus, obwohl sie sich nicht das Geringste hatten zuschulden kommen lassen. Eine Woge der Angst zurücklassend, stieg der Lichtbringer in den Himmel auf und verschwand in einem weißen Wolkenband.
    Sobald er fort war, wandelte sich die allgemeine Furcht in Wut auf die Kreatur, der man den Groll dieses mächtigen Wesens zu verdanken hatte.
    »Packt diesen verdammten Ork!«, brüllte Garske, der sich als Erster wieder fasste, und lenkte damit die allgemeinen Gefühle in die richtigen Bahnen. »Lasst ihn über Nacht die Schlangengrube aus der Nähe sehen, ganz gleich, ob er dabei zu Tode gebissen wird oder ihm der Kopf platzt! Ich will, dass ihn der Schattenelf morgen gleich mit dem ersten Streich der Länge nach aufgeschlitzt!«
    Da Urok noch immer wie gelähmt am Boden lag, bereitete es den eilig herbeistürmenden Gladiatoren keine Mühe, ihm die Hände auf den Rücken zu binden. Als Nächstes zogen sie ihm die Stiefel aus und legten ihm Fußschellen an. Deren Verbindungskette wurde in ein Seil gehakt, das über ein hölzernes Gestell am Rande der Schlangengrube führte.
    Alsdann zogen sie Urok mit vereinten Kräften in die Höhe. Kopfüber in der Luft schwebend, wurde er mit dem Schwenkarm des Strafgerätes über die Grube hinausgeschoben und langsam tiefer gelassen, bis sein Gesicht knapp über den sich immer höher aufrichtenden Schlangen schwebte.
    Erst danach zurrten die Gladiatoren das Haltseil fest und ließen ihn anschließend hilflos so hängen.
    Grindel, die alles stumm mit ansah, hatte große Mühe, ihre Mundwinkel daran zu hindern emporzuzucken. Denn im Gegensatz zu den Menschen um sie herum wusste sie, dass Garske mit dieser Strafe genau das tat, wozu ihn Urok durch seine Aufsässigkeit hatte provozieren wollen.

16
    m heiligen Hort
    »Lichtbringer!« Der gellende Warnruf, der die allgemeine Ruhe zerriss, wurde von Mund zu Mund weitergetragen. »Lichtbringer am Himmel!«
    Allein die Ankündigung trieb alle, die sich draußen befanden, zu höchster Eile an. Mütter packten ihre Kinder und eilten mit ihnen in die angrenzenden Wälder oder zu dem Eingang, der in das unterirdische Höhlensystem führte. Gleichzeitig rannten Krieger und Bogenschützinnen herbei, um die Verteidigung des

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