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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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und Frostwall noch immer eine glühende Lavawüste, die mit dem Atem des Himmels um die Vorherrschaft ringt.
    Ursa ahnte mehr, als dass sie wirklich verstand, was ihr das Blut der Erde mit diesen Worten sagen wollte. Wie gern hätte sie noch ein paar weitere Fragen gestellt, doch die Stimme wurde bereits wieder leiser und zog sich in unbekannte Fernen zurück, während unterhalb der Bastion harte Schritte erklangen. Ursa wusste, dass es Rowan war, der dort nahte, noch bevor er sich schützend vor sie stellte.
    »Sieg!«, verkündete er, obwohl der Blick, mit dem er auf Moa herabsah, tiefe Bestürzung verriet. Der Knappe und er waren nie Freunde geworden, doch sie hatten einiges zusammen durchgestanden. Außerdem war jeder tote Ork, der den Lichtbringern zum Opfer fiel, einer zu viel.
    »Sieg!«, wiederholte Rowan deshalb, noch eine Spur trotziger als zuvor. »Du hast die verdammten Schleiereulen verjagt! Bestimmt lassen sie sich jetzt nicht mehr so schnell bei uns blicken.«
    Ursa schüttelte traurig den Kopf, denn es hatte keinen Sinn, derart falsche Hoffnungen in Kriegern wie Rowan aufkeimen zu lassen.
    »Natürlich kommen die Lichtbringer wieder«, belehrte sie ihn mit brüchiger Stimme. »Diese fünf waren nur die Vorhut, die prüfen sollte, ob ich ihren Flug ins Wanken bringen kann. Da ich es nicht vermochte, werden sie beim nächsten Mal mit der Schwebenden Festung kommen, und gegen die lässt sich mit ein paar Geysiren nichts ausrichten.«

17
    n der Schlangengrube
    Je mehr die Lähmung nachließ, desto stärker schmerzten die eisernen Fußfesseln, die ihm tief ins Fleisch einschnitten. Urok wusste selbst nicht genau, wie lange er schon mit dem Kopf nach unten hing, doch unter seiner Schädelwölbung wuchs allmählich ein dumpfer Druck an, als würde sich dort alles Blut aus seinem Körper stauen. Von Zeit zu Zeit presste er das Kinn aufs Brustbein, um zumindest das Pochen in seinen Schläfen zu lindern, aber das half nur wenig.
    Zum Glück hielten die harten Schädel der Orks mehr aus als die von verweichlichten Menschen oder Elfen. Weitaus stärker als die Sorge, dass sein Kopf in Kürze zerplatzen könnte, plagte Urok deshalb der Gedanke an die aufgeregt unter ihm hin und her zischelnden Schlangen.
    Inzwischen hatten die Reptilien eingesehen, dass der tote Wolfshäuter, der zwischen ihnen lag, zu groß war, um ihn zu verschlingen, aber das dämpfte keineswegs ihre Angriffslust. Ganz im Gegenteil. Der pendelnde Schatten über ihren Köpfen fachte ihren Beutetrieb immer wieder aufs Neue an. Wütend rollten sie sich zu engen Schuppenkringeln zusammen und schnellten dann mit der Elastizität einer eng gespannten Stahlfeder zu ihm empor.
    Anfangs schlugen die Giftfänge noch zwei Handbreit unter seiner Stirn zusammen, aber die Reptilien lernten rasch dazu und verfeinerten ihre Technik. Dabei tat sich besonders eine schwarze Königsnatter hervor, die ihre Artgenossen an Länge und Kraft bei Weitem überragte. Obwohl die Sonne längst so weit am Horizont weitergewandert war, dass die Grube vollständig im Schatten lag, ließ das Reptil nicht in seinen Bemühungen nach. Und bei jedem Versuch, Urok ins Gesicht zu beißen, kam es seinem Ziel ein Stück näher.
    Den Attacken der Schlange wehrlos ausgesetzt, geriet der Ork mächtig ins Schwitzen. Solange einer wie er kämpfen konnte, verspürte er keine Angst, doch zum Ausharren und Stillhalten verdammt zu sein, zerrte brutal an seinen Nerven.
    Schließlich musste Urok sogar den Kopf in den Nacken werfen, damit ihm die Schlange nicht eine seiner Wangen anritzte. Ganz vermochte er dem Angriff trotzdem nicht zu entgehen. Die Schlange wischte knapp einen Fingerbreit unter seinem Kinn entlang und verhedderte sich danach in seinen herabhängenden Zopf, wo sie instinktiv zuschnappte. Fest in den Haaren verbissen, hing das große, schwere Tier über den anderen Nattern in der Luft und zappelte wild umher, bis Urok die Kopfhaut zu schmerzen begann.
    »Elendes Drecksvieh!«, fluchte er und versuchte die Schlange durch wilde Kopfbewegungen abzuschütteln. Vergeblich. Beharrlich klebte sie an ihm und mühte sich sogar, ihren Hinterleib zuerst in die Höhe und dann um seinen Hals zu winden.
    Urok stieß ein ärgerliches Grollen aus. Wie gern er das verdammte Reptil doch gepackt und in kleine Stücke gerissen hätte! Doch sosehr er auch zerrte, es gelang ihm einfach nicht, die hinter seinen Rücken gefesselten Hände zu befreien.
    Durch den Erfolg der Königsnatter angespornt,

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