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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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zusammen, was zusammengehört.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Benir leise, weil seine Hand auf einmal von ganz allein entflammte. »Es ist doch noch gar nichts weiter passiert!«
    Urok antwortete ihm nicht darauf. Und als Benir sich zu ihm umdrehte, war der Ork auf einmal von seiner Seite verschwunden!
    Überrascht kreiselte Benir auf der nackten Ferse herum, doch sosehr er seine brennende Hand auch durch die Gegend schwenkte, von dem großen Ork war weit und breit nichts mehr zu sehen.
    »Bei allen fünf Winden!«, entfuhr es ihm gereizt. »Urok! Wo bist du?«
    Ein leiser, sehr verhaltener Ruf war die einzige Antwort.
    »Hilfe« lautete das Wort, das der Schattenelf vernahm, eine Bitte, die so gar nicht zu dem Ork passte, den er kennengelernt hatte, und dennoch war das Wort eindeutig aus Uroks Mund gekommen. Viel schlimmer an der ganzen Sache war jedoch, dass die Stimme aus der Höhe herabgedrungen war.
    Als Benir die brennende Hand anhob, blieb ihm beinahe das Herz stehen. Denn genau über ihm schwebte, alle viere weit von sich gestreckt, die massige Gestalt des Blutorks. Wenn der Koloss unversehens herabstürzte, würde er den Elfen, wenn er ihn unter sich begrub, sicherlich erschlagen.
    »Ganz ruhig«, forderte Benir, während er sich im Entengang zur Seite bewegte, um dem drohenden Unheil zu entgehen. »Richte dich einfach auf, so als ob du vom Boden aufstehen wolltest. Und denk dabei ganz fest daran, dass du mit den Füßen voran absinken willst.«
    Zuerst schaukelte Urok nur hilflos umher und trieb dabei soweit zurück, dass er mit den nackten Fußsohlen an die hinter ihm liegende Außenmauer der Schlangengrube stieß. Dieser kurze Kontakt half ihm jedoch, die Orientierung zurückzuerlangen.
    Schon wenige Atemzüge später schwebte er senkrecht in der Luft und sank langsam ab, bis er wieder neben Benir stand.
    »Was … was war das?«, fragte er völlig verwirrt. »Was ist da gerade über mich gekommen?«
    »Der Atem des Himmels«, antwortete Benir. »Zumindest nehme ich das an.«
    Endlich haben die Ursöhne gefügt, was schon so lange wieder zu sammengehört , meldete sich die wispernde Stimme zurück. Nun kann das Blut der Erde auch in Sangor wieder in den alten Bahnen fließen.
    »Endlich!« Der Ork, der die Stimme ebenfalls zu hören schien, ballte streitlustig die Rechte zur Faust. »Die Zeit des großen Kampfes ist gekommen!«
    Noch ist es nicht so weit! , milderte die Stimme seinen Eifer. Es geht um Größeres als eure persönliche Rache. Lasst das Blut erst wieder zirkulieren. Außerdem ist der Lichtbringer für euch im Mo ment nur hier in der Nähe des Hortes zu bezwingen. Bezähmt euch also noch, und wartet den richtigen Augenblick ab!
    Benir verdrehte entnervt die Augen. Ihm lagen mindestens ein halbes Dutzend Bemerkungen über die Unterlegenheit des Blutes auf der Zunge, doch er sprach keine einzige davon aus, denn Urok war auch so die bittere Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
    Bezähmt euch, und wartet den richtigen Augenblick ab , mahnte die Stimme erneut.
    »Wann ist denn endlich der richtige Augenblick?«, fragte der Ork, lauter, als für sie alle gut war.
    Ihr werdet es spüren, wenn es so weit ist! , antwortete die Stimme, dabei leiser werdend, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie sich zurückzog.
    »Heißer Teer und Elfenrotz!« In hilfloser Wut schlug Urok gegen die Felskugel, die den Horteingang überdachte.
    »Still!«, befahl Benir wütend. »Mach gefälligst nicht solchen Lärm!«
    Nachdem sich beide eine Weile lang schweigend versichert hatten, dass keine alarmierte Wache herbeieilte, fuhr der Elf fort: »Vielleicht ist es ganz gut so. Die Rettung meines Sohnes darf nicht übers Knie gebrochen werden. Er ist der Befreier, der uns allen geboren wurde, um uns von der Tyrannei des Maar zu erlösen.«
    »Willst du wirklich so lange warten, bis dein Balg erwachsen ist?« Urok stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Nun, ich jedenfalls werde den Maar niederkämpfen, bevor er Arakia vernichten kann. Sicher bin ich ebenfalls der Richtige dafür. Nachdem ich jetzt wieder festen Boden unter den Füße habe, fühle ich mich nämlich wie neugeboren!«
    Ohne ein weiteres Wort an den verblüfften Benir zu verschwenden, stapfte der Ork in Richtung des Gangs davon. Den Kopf voller frevelhafter Gedanken, sah ihm der Schattenelf mit offenem Mund hinterher.
    Ja, konnte es vielleicht sein, dass dieser tumbe Trollschädel die Wahrheit viel mehr begriffen hatte als er? Wer sagte denn, dass

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