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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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abzurollen.
    »Wie ist das möglich?«, fragte der Elf verblüfft, der deutlich die Kraft des Himmelsatems gespürt hatte. »Wie hast du das hinbekommen?«
    »Was hinbekommen?«, fragte Urok begriffsstutzig, während er sich erhob und Benir den Rücken zuwandte, damit ihm der Schicksalsgenosse die Handfesseln lösen konnte.
    »Dich so abzufangen!«, erklärte Benir.
    »Was hast du erwartet?«, giftete Urok, während er sich bückte und sich selbst von den Fußschellen befreite; dafür musste er nur zwei Bolzen aus den Schellen ziehen und sie aufklappen. »Dass ich alles daransetze, den Staub zu küssen?«
    Sie hatten keine Zeit, das Thema weiter zu erörtern, deshalb schob Benir den Schwenkarm zurück, damit es bei einem nur flüchtigen Blick so aussah, als würde noch immer jemand daran hängen. Danach machte er sich bereit, in die Grube zu springen. Urok zögerte sichtlich, ihm zu folgen, doch als Benir seine rechte Hand entflammen ließ, sprang der Ork schließlich doch hinterher.
    Mit nackten Füßen landeten sie nacheinander auf den durch die nächtliche Kälte erstarrten Schlangen. Urok zerquetschte zwei Vipernköpfe unter seinen punktgenau herabhämmernden Fersen, bevor er weitere Tiere, die den Boden vor dem versiegelten Schütteneingang bedeckten, mit schnellen Tritten zur Seite fegte. Benir ging genauso vor, bis sie sich eine Armlänge weit Raum geschaffen hatten, dann ging Urok in die Knie und führte seine brennende Hand einmal im Kreis herum.
    Die immer noch benommenen Schlangen fürchteten instinktiv das Feuer und versuchten sich durch lahme Schlängelbewegungen weiter ins Dunkel der Grube zu flüchten. Das alles klappte besser, als Benir zu hoffen gewagt hatte.
    Der Ork an seiner Seite warf sich bereits mit der Schulter gegen den großen Steinblock, der das Loch der Schlangenschütte verschloss. Obwohl Uroks Muskeln nach der langen Zeit des Hängens noch nicht wieder richtig geschmeidig waren, war der rechteckige Klotz seinen gewaltigen Kräften nicht lange gewachsen. Knirschend wich er aus der Fassung zurück und kippte auf ein tiefer stehendes Podest. Urok musste nur noch durch die entstandene Öffnung langen und den Stein zur Seite rücken, danach konnten sie das offene Rechteck passieren. Auf der anderen Seite angekommen, setzten sie den Stein sofort wieder ein, damit ihnen keine der Schlangen folgen konnte.
    Ohne die Flammen, die Benirs Fingern entstiegen, hätten sie kaum etwas in der Dunkelheit gesehen. So aber schälte sich ein Gewirr von versenkbaren Säulen, Kettenzügen und großen, von mehreren kräftigen Männern zu bedienenden Winden aus der umliegenden Schwärze. Und die Wölbung eines Hortzuganges, über dem immer noch das Rad des Feuers in einem sonst auseinandergeschlagenen Kreis prangte.
    Einige straff gespannte Ketten verschwanden in der stark erweiterten Öffnung. An ihren anderen Enden hingen vermutlich schwere Gegengewichte, die das Anheben und Absenken der ganzen Grube überhaupt erst ermöglichten.
    Urok schaute ein wenig grimmig auf die eigenen Hände, während sie sich der Halbkugel näherten. Dabei zog er ein Gesicht, als ob er sich seiner ureigensten Fähigkeiten beraubt fühlte. Benir konnte das verstehen. Sicher wurmte es den großen Klotz, dass ein Schattenelf das Blut der Erde besser zu nutzen wusste als er, die Feuerhand.
    Füge! , forderte die Stimme in seinem Kopf wieder einmal, doch sie wurde von dem schweren Schritt anmarschierender Stiefel übertönt.
    Benir löschte mit einem entsprechenden Gedanken umgehend die Flammen. Im gleichen Moment, da sie an seinen Fingern versiegten, wurden er und der Ork von schützender Dunkelheit umhüllt.
    Einen guten Steinwurf von ihnen entfernt tastete sich hingegen zuckender Fackelschein über die Wände heran. Tarren hatte also nicht gelogen, nachdem ihn Urok während der Übungseinheiten ins Vertrauen gezogen und zu einem Gespräch mit Benir durch die Lüftungsschächte überredet hatte: Der Weg des Barbaren führte, wenn man ihn zu den Treffen mit seiner Schwester brachte, am Horteingang vorbei.
    Im Dunkel stehend warteten sie, bis der Barbar und die Wachen vorüber waren, dann schlichen sie näher an den Hort heran. Ob sie wohl an den Ketten in die Tiefe steigen mussten, um das Blut in neue Bahnen zu lenken? Diese und andere Fragen stellte sich Benir, während er mit Urok über das in den Stein gemeißelte Muster des Feuerrads tastete.
    Endlich! , seufzte die wispernde Stimme in seinem Kopf. Endlich fügen die Ursöhne

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