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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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genau.
    Zufrieden schob er die unten gelöste Strebe so weit es ging nach außen und zwängte sich ins Freie. Mehrere Gladiatoren, die sich nur schlafend gestellt hatten, sahen auf, als der Schattenelf erstmals den Käfig verließ. Halblaute Warnungen, die ihnen Avak und Mondor zuriefen, hielten sie jedoch davon ab, Alarm zu schlagen.
    »Jeder, der den Elfen verrät, bekommt es bei der erstbesten Gelegenheit mit uns zu tun«, stellten sie in scharfem Ton klar, aber doch leise genug, um die wirklich Schlafenden nicht auch noch zu wecken.
    Mit diesen beiden Barbaren als Rückendeckung konnte sich Benir tatsächlich an den nächsten Schritt wagen. Einmal tief einzuatmen reichte ihm, um senkrecht emporzusteigen, bis hinauf zu dem Luftschacht, der direkt über ihm in der Decke klaffte. Jemand mit einer breiteren Statur als der seinen hätte nicht durch den schmal in den Fels gehauenen Durchbruch gepasst. Selbst er musste die Hände über den Kopf strecken, denn mit Brust und Rücken schabte er am Stein entlang.
    Als er die über ihm verlaufenden Streben erreichte, umklammerte er sie mit beiden Händen und zog sich seitlich empor, um sich mit den Beinen im Schacht festzuklemmen. Nur zur Erde rieselnder Staub und der Schatten in dem Lichtkarree am Boden verrieten noch, dass er über den Köpfen der anderen hing.
    Von unten drang kein einziger Laut hinauf. Alle, die wach waren, verfolgten gespannt, wie es weitergehen würde. Außer Tarren und seinen Vertrauten wusste natürlich niemand, dass Urok schon am Vortag von außen an das in gemauertem Stein verankerte Gitter getreten war und eine der Stangen mit seinen mächtigen Armen gelockert hatte. Eine entsprechend von den Nordmännern angesetzte Übungseinheit hatte ihm dazu die Gelegenheit gegeben.
    Wieder zu Atem gekommen brauchte sich Benir tatsächlich nur zweimal gegen das entsprechende Eisen zu stemmen, um es in die Höhe zu drücken. Die dabei entstehende Lücke reichte für seine Schulterbreite. Erneut den Atem des Himmels nutzend glitt er geräuschlos nach draußen, hinein in die Arena.
    Dem Stand des Mondes nach war es kurz vor Mitternacht. Lautes Kläffen stieg über die steinerne Rampe empor. Die Leichenhunde wurden gerade an den Ketten zurückgezogen, damit Tarren in den jenseits der Kerker gelegenen Trakt gebracht werden konnte.
    Benir schlüpfte in einen nahen Mauerschatten und legte die lose Stange vorsichtig in den Sand. Danach entledigte er sich seiner Kleidung. Noch ehe er völlig nackt dastand, hatte sich seine hell schimmernde Haut tiefschwarz gefärbt. Nur mehr ein dunkler, lichtschluckender Schemen, lief er geschmeidig durch den Sand auf die Schlangengrube zu, ohne fest aufzutreten, nahezu unhörbar für menschliche Ohren, aber dennoch zu laut für einen an den Füßen aufgeknüpften Ork. Noch ehe Benir am Grubenrand anlangte, warf sich Urok mit einer kurzen Schulterbewegung so weit herum, dass seine klobigen Zehen mit den vorstehenden Fußnägeln direkt auf Benir zeigten. So brauchte er nur das Kinn an die Brust zu drücken, um zu den Elfen in die Höhe zu ziehen. Dessen Körper zeichnete sich für scharfe Orkaugen im fahlen Mondschein besser ab, als Benir annahm.
    »Nackt?«, ertönte es fragend aus der Tiefe. »Ich hoffe, du elender Elf bist nicht hier, um meine Hilflosigkeit auszunutzen.«
    Benir stieß einen entnervten Laut aus, bevor er kopfschüttelnd antwortete: »Verschon mich mit solchen Schmähungen. Ich will gar nicht wissen, was ihr tumben Fleischberge an euren Lagerfeuern über mein Volk erzählt.«
    »Stell dich nicht so an«, entgegnete Urok knurrend. »Du musstest heute schließlich noch in keine Schlangenköpfe beißen.«
    Den ganzen Nachmittag lang über Kopf zu hängen, machte auch freundlichere Geschöpfe als einen Ork mürrisch, dass musste Benir eingestehen. Darum machte er sich sofort daran, Urok höher zu ziehen und den Schwenkarm zurückzudrehen, bis sich der Muskelberg wieder über festen Boden befand.
    »Rasch«, mahnte Benir flüsternd, während er die Verbindung zwischen Strick und Fußfesseln löste. »Wenn eine der verdammten goldenen Tauben vorbeifliegt, sind wir erledigt!«
    Menschliche Wachen hatten sie in der Arena nicht zu fürchten, die patrouillierten nur innerhalb des rundum verlaufenden Gebäudes und in den Tiefen des unterirdischen Gewölbes.
    Statt mit dem Kopf voran in den Sand zu knallen, wurde Uroks Sturz durch etwas gebremst, sodass er genügend Zeit hatte, einen Buckel zu machen und sich über den Rücken

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