Blutprinz (German Edition)
wie er wusste nicht gerade freundlichem Lächeln hinzu.
Einige Vampire ließen sofort von ihren Opfern ab und formierten sich in Kampfposition. Es waren weit mehr, als Clement geschätzt hatte. Beinahe an die drei Dutzend Halbblüter und Bastarde.
„Herausfordernd“, bemerkte Clement.
André betrachtete jeden einzelnen der Gegner. Seine Sinne arbeiteten nun mit tausendfacher Schärfe und er suchte den Raum nach ganz speziellen Halbblütern ab. Zuerst dachte er, keinen der Einbrecher in der Menge zu entdecken, doch dann sah er einen.
„Der da gehört mir.“
Zwei halbnackte Halbblüter stürzten sich auf André und bezahlten ihre Angriffe mit Tritten, die ihre Schultern und Rippen zertrümmerten und sie zu Boden streckten. Er stieg über die beiden hinweg, wandte sich den nächsten Gegnern zu, die seinen Weg kreuzten und fegte dabei eine regelrechte Schneise durch die Menge.
Die benommenen Blutsklaven erwachten unterdessen nur langsam aus der Ekstase, wichen kriechend und schleichend an den Rand und in die Nischen und Ecken der Halle zurück. Manche von ihnen waren beinahe leer getrunken, dem Tod näher als dem Leben.
Zu seinen Flanken schlugen sich Romain und Clement durch die Meute, bedacht darauf, Andrés Befehl zu folgen und die Gegner nach Möglichkeit nicht zu töten, damit sie dem Rat vorgeführt werden konnten. Die Überzahl der Halbblüter war erdrückend.
André streckte weitere Halbblüter nieder, seine Wut trieb ihn in einen Blutrausch. Den nächsten Gegner brachte er zu Fall, indem er in dessen Bewusstsein drang und die Muskeln lähmte. Unkontrolliert wie die Marionette eines unerfahrenen Spielers, stolperte der Mann vorwärts, knallte mit dem Kopf gegen ein Geländer, das zu der stählernen DJ- Bühne führte. André hielt kurz inne, um erneut nach seiner eigentlichen Zielperson Ausschau zu halten, doch in diesem Moment stürzte sich eine Meute Angreifer auf ihn. Tritte hagelten auf ihn ein. Er spürte einen scharfen Stich, sah wie sich eine Messerklinge in seinen Oberschenkel bohrte. Für einen Moment kam er ins Wanken. Ihm blieb keine Zeit, die Wunde zu regenerieren. Die Halbblüter setzten sofort nach, attackierten ihn mit Fäusten, rostigen Eisenstangen, zerbrochenen Glasflaschen und was sie sonst noch an improvisierten Waffen in die Finger bekamen.
Aus dem Augenwinkel bekam er mit, wie Romain und Clement zurückgedrängt wurden und Alexandre hatte am Eingang alle Hände voll zu tun vier abtrünnige Vampire am Entkommen zu hindern.
Als er seinen Kopf hob und in das Gesicht eines der Einbrecher blickte, in dem sich Hohn widerspiegelte, zerrissen die inneren Fesseln seiner Bestie endgültig. Heißes, von Zorn und Hass getränktes Blut schoss durch seine Adern, seine Hände begannen zu zitterten und er atmete tief durch. Doch auch jetzt widerstand er der Versuchung, seine Reißzähne in eine Blutsklavin zu treiben, die nur eine Handlänge von ihm entfernt lag. Stattdessen stemmte er sich hoch, befreite sich von dem lebendigen Ballast, drosch auf die Halbblüter ein, von denen einer nach dem anderen zu Boden ging. Als er sich auf den Einbrecher stürzte, schwand dessen Spott aus dem Gesicht und wich einem panischen Blick.
„Wo sind deine beiden Freunde?“, fragte André. Seine Stimme war nur noch ein tiefes Knurren.
„Was willst du von mir?“ Der Mann wich einige Schritte zurück, bis die Betonwand seinen Fluchtversuch stoppte.
„Du und deine Freunde seid in mein Penthaus eingebrochen.“
„André Barov?“ Offensichtlich hatte ihn der Halbblüter nur für einen gewöhnlichen Agenten gehalten. „Seht mal alle her …“
Weiter kam er nicht. André hob die Hand und drang in seine Gedanken ein. Der schlaksige Körper des Halbblüters zitterte und dünne Blutströme liefen aus seinen Ohren. Die Bilder des Überfalls, die André durch die Augen der Katze gesehen hatte, blitzten in seinen Gedanken auf. Immer tiefer drang er in den Geist des Mannes ein.
Wer hat euch beauftragt? Und wer hat diese Party hier organisiert?
Wieder sah André nur einen schwarzen Schemen.
Folgt dem Widerstand
, hörte André eine Stimme. Der Mann schrie vor Schmerzen und zwei Halbblüter eilten ihm zu Hilfe.
Für einen Moment löste André die Verbindung und wirbelte herum. Er blockte die unbeholfenen Schläge ab und schlug die beiden Angreifer zu Boden. Unterdessen leisteten nur noch wenige Gäste den Agenten Widerstand. Die meisten lagen benommen auf dem Boden zwischen den Blutsklaven. André überließ es
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