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Blutprinz (German Edition)

Blutprinz (German Edition)

Titel: Blutprinz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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denAgenten, sich um den Rest zu kümmern. Er wandte sich wieder dem Mann zu, der zu Boden gesunken war, riss ihn hoch, schüttelte ihn, bis er zu sich kam.
    „Wo sind die beiden anderen?“
    „Fick dich doch ins Knie“, fauchte der Kerl. „Vielleicht treiben sie es gerade mit Eurer Blutsklavin, Blutprinz.“
    André drückte ihn gegen die Wand, hörte die Rippen brechen und rammte ihm gnadenlos die Faust in den Magen.
    „Die Menschenschlampe hat es dem großen Prinzen angetan.“
    „Schweig“, knurrte André. Das Blut rauschte in seinen Ohren. Wie ein Berserker schlug er auf den Mann ein, bis dieser leblos zu Boden sank.
    Als André sich umwandte blickte er in die fragenden Gesichter seiner Mitstreiter. Schwer atmend stand er da, doch das Feuer, das in ihm loderte, erlosch nicht.
    „Kümmert euch um die Gesetzesbrecher“, befahl er und verließ die Kellerhalle und das Fabrikgebäude.
    Kalter Regen empfing ihn, wusch das Blut von seinen Händen und seiner Kleidung. Schnell wie eine Raubkatze rannte er durch die Nacht, brüllte seine Wut über sein eigenes Unvermögen, sein Gemüt zu zügeln, heraus. Wie ein primitives Tier hatte er gehandelt. Der Tod des Mannes war unnötig, er hätte dem Rat noch nützlich sein können.
    Nach einer Weile hielt er inne, betrachtete seine Umgebung und erkannte den Wohnblock wieder, zu dem ihn seine Füße unbewusst geführt hatten. Kurz überlegte er umzukehren, doch im nächsten Augenblick fand er sich auf einem Balkon im zweiten Stock wieder. Hinter dem Türglas zeichnete sich Natalies Schlafzimmer ab. Sie lag in ihrem Bett und schlief. Er berührte das Glas, bewegte mit der Kraft seiner Gedanken den Verschlusshebel. Die Tür schwang einen Spalt auf. Warme Luft strömte aus dem Schlafzimmer und trug den Duft von Natalie mit sich. Mit tiefen Atemzügen gierten seine Sinne nach jeder Nuance dieses einzigartigen Geruches, der wie eine besänftigende Droge auf ihn wirkte. Erschöpft sank er auf den Fliesenboden und betrachtete Natalie, wie sie ruhig in ihrem Bett lag. Das Laken floss wie ein silberweißer Strom über ihren Körper, hob und senkte sich langsam über ihrer Brust. Sein Herzschlag beruhigte sich. Er nutzte die Kraft, die ihr Anblick ihm schenkte, um seine Wunden zu regenerieren. Wut wich Verlangen und einer Erregung, die in Wellen durch seinen Körper floss. Doch er würde sie nicht wecken, sondern wollte einfach nur in ihrer Nähe sein.

9.
     
Bratislava, 28 April 2007
     
    D as Familienanwesen der Barovs lag weit vor den Toren Bratislavas, auf einem abgelegen Landsitz, der umgeben von weitläufigen Wäldern und Wiesen nur über eine einzige Straße zu erreichen war.
    Auf Andrés Armbanduhr war es kurz nach zwei Uhr morgens, als er die von hohen, schmiedeeisernen Gitterzäunen abgegrenzte Liegenschaft erreichte. Auf Knopfdruck schwangen die schweren Eisentore auf und gaben seinem schwarzen Porsche Boxster den Weg frei. Sechs Tage war es her, seit André nachts neben Natalies Bett innere Ruhe gefunden hatte. Dass sie es vermochte ihn aus seinem Wutrausch zu holen, hatte ihn beinahe mehr erschreckt, als seine kaltblütige Beseitigung des Einbrechers und die Leichtigkeit, mit der sein inneres Biest aus ihm herausgebrochen war. Beinahe fluchtartig hatte er Natalies Wohnung verlassen, bevor sie erwachte. Doch es war kein Tag vergangen, an dem er nicht an sie denken musste. Manchmal war er nachts durch Wien geirrt, hatte sie in ihrer Wohnung beobachtet, oder war ihr gefolgt, wenn sie mit ihrer Freundin abends ausgegangen war, um einen Cocktail in einer Bar zu trinken. Mehr als einmal hatte er dabei ein Gefühl von lodernder Eifersucht verspürt, wenn er sie mit einem anderen Mann gesehen hatte. Obwohl sie stets allen einen Korb gab. Es machte ihn halb wahnsinnig und hatte seinen Entschluss gestärkt, ein paar Tage in die Familienresidenz nach Bratislava zurückzukehren. Er musste sich um Dinge kümmern, die keine Ablenkung duldeten. Die Underground-Orgie hatte ihm einen Eindruck verschafft, mit welchen Mitteln sein unbekannter Gegner zu Werke ging.
    Nachdem sie mehr als zwei Dutzend Halbblüter in Gewahrsam genommen hatten, und diese zwei Tage später zu zehn Jahren Kerker verurteilt worden waren, hatte André eine Nachricht erhalten. Abgestempelt war der Umschlag in London. Darin hatte er zartrosa gefärbtes Briefpapier gefunden, in dem ein M als Wasserzeichen eingeprägt war. Die Worte der kurzen, auf einer alten, mechanischen Schreibmaschine getippten Nachricht,

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