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Blutprinz (German Edition)

Blutprinz (German Edition)

Titel: Blutprinz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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neben dessen Eingangstür ein junger Mann saß.
    „Was wollt Ihr hier?“, herrschte Zacharias ihn an.
    „Mein Name ist Death und ich wurde hergebeten“, sagte der Fremde in gebrochenem Englisch und deutete auf den Assassinen, der wie ein Schatten lautlos die Treppe empor schwebte.
    Misstrauisch musterte er Death, der Kaugummi kauend auf dem Stuhl lümmelte und ganz offensichtlich nur die Hälfte von dem verstand, was gesagt wurde. „Ihr beauftragt Penner, um André Barov zu beschatten?“
    „Verzeiht, aber Mister Death erschien mir der Richtige zu sein.“
    „Ach?“
    Zacharias öffnete die Tür zum Arbeitszimmer. Reihum entflammten die Kerzen. „Tretet ein. Beide.“ Wie einer dieser pubertierenden Teenager, die Zacharias immer vom Friedhof aus beobachtete, stapfte Death in den Raum und warf sich unaufgefordert in den erstbesten Sessel.
    „Also?“, fragte Zacharias den Assassinen, ging um seinen Schreibtisch und sank in den Drehstuhl. „Welche Neuigkeiten überbringt Ihr mir.“
    „Er wird Euch alles erzählen.“ Der Assassine hob seinen Ärmel und zeigte mit der Spitze eines knochigen Zeigefingers, der als einziger Körperteil aus dem schwarzen Stoffschlauch hervorlugte, auf Death.
    Zacharias seufzte. „Dann sprich.“
    Death schilderte in schlechtem Englisch, was in Andrés Wohnung vorgefallen war.
    „Ihr habt … was?“ Zornig schlug Zacharias mit der Faust auf die Tischplatte. Er starrte den Assassinen an. „Ich sagte beobachten. Wie konntet Ihr diesen … diesen Amateur auf André Barov ansetzen?“ Der Assassine stand regungslos da, man hörte nur seinen pfeifenden Atem. „Ich möchte, dass Ihr das selbst in die Hand nehmt. Bringt alles über diese Frau in Erfahrung. Findet heraus wer sie ist, wo sie wohnt und was Barov mit ihr zu schaffen hat. Habt ihr mich verstanden, Jorog?“ Zacharias wusste, wie sehr es die Assassinen hassten, bei ihrem wahren Namen genannt zu werden, noch dazu, wenn jemand wie Death es hörte.
    „Wie Ihr wünscht.“ Die Worte hallten vor unterdrückter Wut.
    „Und Ihr haltet Euch und Eure Schläger von Barov und dieser Frau fern“, befahl er Death. „Ansonsten werde ich persönlich dafür sorgen, dass das Euer letzter Kaugummi war.“
    Mit einem dümmlichen Grinsen auf den Lippen nickte Death. „Was ist mit unserer Bezahlung?“
    „Jorog, nehmt diese Witzfigur und schafft sie mir aus den Augen.“
Wien, 22. April 2007
     
    Es war kurz nach Mitternacht, als André, begleitet von Geralds Agenten Clement Vermont und Alexandre Montiel, das Gelände der Fabrikruine am Stadtrand Wiens betrat. Dunkelheit umhüllte das Gebäude aus rotem Backstein. Die weitläufigen Fensterflächen waren beinahe alle zerschlagen, die Mauern im unteren Bereich mit Graffitis überzogen und der hoch in den Himmel ragende Industrieschornstein wirkte so baufällig, als würde er jeden Augenblick in sich zusammenstürzen.
    Nachdem er Natalies Wohnung auf so unehrenhafte Weise verlassen hatte, kochte die Wut in ihm. Und diese Wut projizierte er auf die drei Halbblüter, die in seine Wohnung eingebrochen waren. Die beiden Agenten hatten ihn vor Natalies Wohnung abgeholt und in ihr Hauptquartier gebracht, wo André dem Beispiel der Agenten gefolgt war und seinen Designeranzug gegen eine Lederkluft getauscht hatte. Sollte es zu einem Kampf kommen, war er so wesentlich beweglicher. Ein Teil von ihm konnte es kaum erwarten.
    „So wie Romain es beschrieben hat, gibt es eine Treppe, die in ein Kellergeschoss führt.“ Clement strich über seinen glattgeschorenen Kopf und studierte die Nachricht auf seinem Handy.
    „Dann lass uns dort nachsehen.“ André deutete auf ein großes Eingangstor, dessen Flügel aus den Angeln gerissen waren.
    Alte, rostige Maschinen die von einer samtartigen Staubschicht bedeckt waren, erinnerten an die Zeit, als die Fabrik noch in Betrieb war. Über lange Jahre hinweg hatte André Anteile dieses Unternehmens besessen.
    „Dort drüben“, sagte Alexandre und deutete auf zahlreiche Spuren im Staub, die von einem zweiten Eingang zu einem Treppenabgang am anderen Ende der Halle führten.
    André ging in die Knie, berührte den Boden mit den Händen und schloss für einen Moment die Augen, um sich ganz auf seinen Tastsinn zu konzentrieren. Er spürte das schwache, rhythmische Vibrieren von Musik, das durch den Stahlbetonboden drang. Die Party war in vollem Gang.
    „Ich schätze, die haben ohne uns angefangen“, sagte er.
    Obwohl Ort und Musik zu einer Underground Party

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