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Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Titel: Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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überleben, wenn sie die beiden verlor? Wie konnte sie die Ewigkeit mit gebrochenem Herzen überstehen?
    Althea drehte sich um und betrachtete die dunkelroten Vorhänge. Oben, an der Aufhängung, war ein kleiner Spalt offen. Graues Licht zeigte sich dort, offenbarte den sich erhellenden Himmel. Die Sonne war aufgegangen.
    Sie war versucht, zum Fenster zu rennen und die Vorhänge aufzureißen, um hinauszuschauen. Aber sie hatte Angst, was dann passierte. Außerdem gehorchten ihr die Beine nicht mehr.
    Sie lehnte sich schwer an den Türrahmen. Yannick kam wackelig auf sie zu, als bestünden auch seine Beine nur noch aus Wasser.
    „Der neue Tag ist angebrochen, Engel. Wir sind nicht zerstört worden. Nun müssen wir uns in die Särge legen. Schnell!“
    Tagesanbruch.
    Sie brach in Tränen aus. Die Königin hatte nicht gelogen. Der neue Tag war da, und sie lebten. Oder waren untot, wenn man es genau nahm.
    Yannick streckte seine Hand nach ihr aus. Auf seinem Gesicht las sie Besorgnis. Wie deutlich sie jetzt alles sehen konnte. Sie konnte sogar die reinen Gefühle in seinen Augen lesen. Beunruhigung. Und Liebe. Er hätte sterben können, aber alles, was er fühlte, war Sorge um ihr Wohlergehen.
    Sie versuchte, ihm entgegenzukommen, aber ihre Beine gehorchten nicht. Sie versuchte, einen Schritt zu machen, doch sie strauchelte. Yannick fing sie auf. Wie er die Kraft fand, sie auf den Arm zu nehmen, konnte sie sich kaum vorstellen.
    Yannick hielt neben einem der Särge an. Bastien küsste sie sanft. „Ich liebe dich, Täubchen. Und morgen Nacht bist du mein.“
    Endlich konnte sie die Farbe von Bastiens Augen sehen – eine Spur von graublau umgab die großen, schimmernden Pupillen. Graublau wie eine stürmische See.
    Danke, Althea. Du hast an mich geglaubt. Danke, dass du hinter den Dämon geschaut hast , murmelte Bastien in ihren Gedanken. Er küsste sie ein letztes Mal.
    Ihre grenzenlose Liebe für ihn wärmte ihr das Herz. Eine Flamme, die von nun an bis in alle Ewigkeit brennen würde. Sie fühlte sich nicht, als hätte sie ihre Seele aufgegeben. Wie konnte sie keine Seele haben und so wahnsinnig großes Glück fühlen?
    Morgen bei Sonnenuntergang würde sie aufwachen. Sie würde Yannick und Bastien in den Armen halten. In dieser Nacht wollte sie erneut die Lust mit ihnen entdecken …
    Und es gibt eine Menge anderer Möglichkeiten, die wir zu dritt im Bett ausprobieren können , versprach ihr Bastien.
    Sie kicherte erschöpft, aber glücklich.
    Yannick kuschelte sich an sie. „Du bereust deine Entscheidung nicht, oder?“
    Sie blickte zu ihm auf und sah die zarte Linie Meergrün, die seine Pupillen säumte. Ihre Kehle wurde eng, weil sie so voller Zärtlichkeit und Liebe für ihn war.
    „Wie könnte ich? Ich liebe dich. Euch beide liebe ich. Und ich habe gelernt, dass Liebe weitaus mächtiger ist, wenn man sie teilt.“

EPILOG
    „Ich habe einen Tritt gefühlt!“
    Bei ihrem Ausruf setzte Yannick sich so schnell auf, dass Wasser aus der Badewanne schwappte und das gesamte Badezimmer unter Wasser setzte. Er legte seine Hand auf ihren gerundeten Bauch. Sie konnte nicht anders: Althea lachte über seinen Enthusiasmus.
    Bastien, der auf der anderen Seite der riesigen Porzellanbadewanne saß, grinste. „Sei vorsichtig, Brüderchen.“
    Yannick strich ehrfürchtig über ihren Bauch, und zu Altheas Vergnügen trat das Baby erneut. Obwohl Althea bis zu ihren vollen Brüsten im heißen Wasser lag, sah sie deutlich die kleine Beule unter ihrer Bauchdecke. Die Beule bewegte sich unter der Haut, bis sie wieder verschwand. Erneut kicherte sie. Sie wusste, wie sehr sie strahlte. Es war so aufregend! Ein Wunder.
    „Er tritt ganz schön kräftig“, brüstete sich Yannick sichtlich stolz.
    „Vielleicht hat auch sie kräftig nach dir getreten“, schlug Bastien vor. Er hob ein Bein aus dem Wasser und seifte es ein.
    Althea blickte Yannick entrüstet an – andauernd redete er von dem Baby, als wüsste er, dass es ein Junge werden würde.
    „Wie auch immer“, fuhr Bastien fort und zwinkerte ihr zu. “ Ihre Mutter ist stark und mutig.“
    Und ihr Vater war …
    Nun, das wusste sie nicht so genau. Und obwohl sie im ersten Moment gefürchtet hatte, dass die Zwillinge sich streiten und endlos kämpfen würden, wer denn nun der Vater des Kindes war, hatten sie kein einziges Mal gestritten. Sie verbrachten stattdessen jede Nacht damit, sie zu verwöhnen. Und sie zu lieben.
    Bastien stand auf. Das Wasser rann von seiner Brust, den

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