Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)
Blutrubine finden würden. Christopher hat schnell herausgefunden, wo diese Burg liegt, aber da wir keine Möglichkeit hatten, vor euch dort einzutreffen, haben wir unsere Kontakte genutzt. Wir baten eine alte Freundin aus England sich um James Freund zu kümmern und den Blutrubin zu stehlen, noch bevor ihr dort ankommen konntet. Balthasar machte sich zum gleichen Zeitpunkt auf den Weg nach Schottland. Leider ist es unseren Handlangern nicht gelungen, den Blutrubin zu finden und euer Freund Leam war nicht gerade gesprächig, was die Sache unnötig erschwerte«, sagte sie kopfschüttelnd und wieder drang ein tiefes Knurren aus James Kehle.
»Evelyn«, flüsterte ich zu mir selbst, da nur sie es gewesen sein konnte, die für Leams Tod verantwortlich war.
»Richtig, die gute Evelyn. Ich habe lange nichts von ihr gehört, mir kam aber zu Ohren, dass ihr Gesicht nicht mehr so makellos sein soll und das sie diese Unannehmlichkeit dir und einer Flasche Eisenkraut-Sud zu verdanken hat?« Sie sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue fragend an, doch ich antwortete ihr nicht. Kimberly schmunzelte und machte eine wegwerfende Handbewegung.
»Ist ja auch egal. Jedenfalls scheiterte Balthasar erneut und auch James Entführung durch Evelyn half uns nicht weiter, da du ihn, zusammen mit deinen Geistern, wieder befreit hast. Du kannst mir glauben, dass ich ganz kurz davor war zu verzweifeln, bis ich hörte, dass ihr wieder zurück in New York seid, wo ich mich persönlich um euch kümmern konnte. Mir war klar, dass du alles daran setzen würdest, um mich zu retten und so haben wir zu dieser kleinen List gegriffen und dir erzählt, dass ich sterben würde, wenn du Christopher nicht den Blutrubin aushändigst.«
Während sie sprach, spielte Kimberly an ihrem protzigen Verlobungsring, in dessen Mitte ein roter Stein im Licht der Öllampe funkelte und plötzlich begriff ich, warum dieser Ring ihr so wichtig war. Es war ein Blutrubin. Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Kim, die mit ihren Ausführungen fortfuhr.
»Nachdem wir dich endlich dazu bewegen konnten, mir zu Hilfe zu kommen, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch dein Freund hier auftauchte, zusammen mit dem letzten Blutrubin. Als du mir erzählt hast, dass du seine Gefährtin bist und ihr euch mittels Gedanken verständigen könnt, habe ich dies sofort Christopher mitgeteilt. Wir haben umgehend veranlasst, dass du das Mausoleum kurz verlassen konntest, um dich mit ihm in Verbindung zu setzen. Tja, und hier seid ihr nun und mein Wunsch, alle Blutrubine mein Eigen zu nennen, hat sich endlich erfüllt.«
Wieder drehte sie versonnen den Ring an ihrem Finger und ihr Blick wirkte fast ein wenig verschwommen. Einige Augenblicke sagte niemand ein Wort und ich blickte verstohlen zu James. Die Art und Weise, wie er mich ansah, ließ mich für einen Augenblick vergessen, in welch großer Gefahr wir uns befanden. Ich zwang mich den Blick von ihm zu lösen und drehte mich wieder zu meiner Schwester.
»Wie geht es nun weiter?« Tief in meinem Inneren keimte die Hoffnung auf, dass sie jetzt, wo sie alle Blutrubine besaß, zufrieden war und uns vielleicht gehen ließ, doch als ich in ihr Gesicht sah, wusste ich, dass dem nicht so war.
»Du wirst sicher verstehen, dass ich euch nicht einfach unverrichteter Dinge ziehen lassen kann, Claire. Die Gefahr, dass ihr mir erneut in die Quere kommt, ist einfach zu groß.«
»Und was bedeutet das?«, fragte Aiden, der unbehaglich von einem Bein auf das andere trat. Kimberly sah kurz zu ihm, dann wandte sie sich wieder zu mir und seufzte laut.
»Du weißt, dass ich Dir nichts antun kann und ich gebe dir mein Wort, dass keiner von euch durch meine Hand sterben wird und auch nicht durch die meiner Männer.« Ich atmete erleichtert auf, doch dann nahm ich ihr hinterlistiges Lächeln wahr und meine Nackenhaare stellten sich auf.
»Wir sollten keine Zeit mehr verschwenden und es endlich hinter uns bringen«, sagte sie an Christopher gewandt, der zustimmend nickte.
»Nach dir«, sagte Kimberly höflich und machte eine flüssige Handbewegung in Richtung der Treppe. Ohne ein weiteres Wort stiegen wir alle die Treppen nach oben und ich hatte keine Ahnung, was sie vorhatte.
Kapitel 25
Als wir im oberen Teil des Mausoleums angekommen waren, konnte ich einen Blick durch die Tür nach draußen werfen und kniff, geblendet von der Helligkeit, die Augen zusammen. Die Sonne stand nun hoch am Himmel und der Schnee
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