Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)
angriffslustig in unsere Richtung und fletschte bedrohlich die Zähne, doch bevor James ihn zurechtweisen konnte, hatte sich Ian in das Auto gelehnt und das laute Klatschen einer Ohrfeige war zu hören. Grinsend drehte sich der Geist zu uns um und ein sichtlich verdatterter Balthasar starrte ihn fassungslos an.
»Dem Blutschauger lerne ich noch wasch Manieren schind«, murmelte Ian und schritt erhobenen Hauptes zu Berta, die ihn verzückt anlächelte.
»Ich glaube wir haben soeben einen Kerkerwächter für Balthasar gefunden«, bemerkte James und begann schallend zu lachen.
Epilog
Ich stand am Fenster unseres Zimmers im Ritz Carlton und sah auf den immer noch winterlichen Park. Auf dem Bett standen unsere Taschen und auf dem kleinen Tisch am Kamin lagen drei Amulette und ein Rubinohrring.
Vor einigen Stunden hatte ich endlich meine Eltern in Miami angerufen und ihnen vorsichtig beigebracht, dass ich mein Studium aufgeben würde.
Zu meinem Erstaunen hatten sie nicht versucht mich umzustimmen, und als ich ihnen erzählte, dass ich mir eine Auszeit nehmen wollte, um über meine Zukunft nachzudenken, hatten sie dies sogar begrüßt.
Ich teilte ihnen mit, dass ich mit einer Freundin einige Wochen verreisen wollte und mein Vater hatte sich sofort bereiterklärt, mir mit einem nicht unerheblichen Betrag, unter die Arme zu greifen. Meine Eltern vertrauten mir und umso schwerer fiel es mir, sie anzulügen, doch ich hatte keine andere Wahl. Das Einzige, worauf sie bestanden hatten, war, dass ich mich in regelmäßigen Abständen bei ihnen melden sollte und dieses Versprechen gab ich ihnen nur zu gern.
James trat dicht hinter mich und schlang seine Arme um meine Taille.
»Ist alles in Ordnung mit dir, mein Engel?«, hauchte er mir ins Ohr und küsste dann die empfindliche Stelle darunter. Ich schnurrte vor Wonne, schloss meine Augen und lehnte mich fest an seinen Körper.
»Es ist noch nicht vorbei, habe ich recht?« James hob den Kopf, drehte mich zu sich und legte den Finger unter mein Kinn, so dass ich ihn ansehen musste.
»Nein, solange Kimberly noch irgendwo da draußen ist, werden wir weiterhin auf der Hut sein müssen und auch Evelyn sollten wir nicht unterschätzen, denn sie wird sich für das, was du ihr angetan hast, rächen wollen.«
Ich löste mich von ihm und ging zu dem Tisch, wo die Blutrubine, im künstlichen Licht der Deckenlampe, funkelten. Ganz vorsichtig fuhr ich ehrfürchtig mit den Fingern über jeden einzelnen Stein.
»Was geschieht jetzt mit ihnen?« wollte ich wissen und deutete auf die Schmuckstücke.
»Zwei Amulette werden wir behalten, auch wenn es so aussieht, als ob du den Schutz eines Blutrubins nicht mehr benötigst. Den Ohrring und das dritte Amulett nehmen Aiden und Robert an sich und werden beides ihrer Mutter zur Verwahrung übergeben, denn sie ist über alle Zweifel erhaben. Außerdem wird niemand es wagen, Baobhan Shin etwas zu stehlen, dazu haben die anderen viel zu viel Respekt vor ihrer Macht. Und den letzten der fünf Rubine werden wir auch noch bekommen, das verspreche ich dir.«
Ich zuckte unmerklich zusammen, als er dies sagte, denn ich wusste, was das bedeutete. Kimberly hatte den letzten Rubin, sie trug ihn als Ring an ihrem Finger. Sie würde auch weiterhin alles versuchen, um wieder in den Besitz aller Steine zu kommen, aber ich schwor mir, sie daran zu hindern und wenn ich mit meinem unsterblichen Leben dafür zahlen musste.
Die Tür öffnete sich und Aiden streckte den Kopf herein, gefolgt von meinen drei Geistern.
»Der Wagen ist da«, informierte er uns und James nickte ihm stillschweigend zu. Aiden und Ian nahmen die Taschen vom Bett und verließen das Zimmer. In weniger als zwei Stunden würde unser Flug nach Schottland gehen, und weil es zu auffällig gewesen wäre, den betäubten Balthasar in eine normale Passagiermaschine zu verfrachten, hatte James den Privatjet der Bruderschaft angefordert. Als ich ihn nach Einzelheiten über die Bruderschaft fragte, hatte er versprochen, mir in Schottland alles zu erzählen, was er wusste. Diese Zeit gab ich ihm gerne, denn so konnte auch ich inzwischen einiges verarbeiten.
Robert war bereits mit unserem gefangenen Vampir zum Flughafen gefahren und hatte Balthasar mit einer gehörigen Portion Eisenkraut betäubt.
James legte den Arm um mich und küsste mich zärtlich auf die Stirn.
»Wollen wir?«, fragte er sanft und ich nickte. Ich wusste, dass nun ein völlig neuer Lebensabschnitt für mich
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