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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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verzeihen?«, flüsterte ich meinen Geistern zu. Dann lauschte ich, doch ich erhielt keine Antwort.
     
    »Hast du vergessen, dass Claire jetzt wieder ein Mensch ist und bei einem Autounfall durchaus ums Leben kommen kann?«, fragte Sille vorwurfsvoll an Aiden gerichtet, der mit viel zu hoher Geschwindigkeit über die Landstraße jagte. Sofort nahm er den Fuß vom Gas und verlangsamte die Fahrt. Ich selbst hatte gar nicht wahrgenommen, wie schnell er gefahren war, denn ich war zu tief in meine Gedanken versunken. Ich fragte mich, wie es weitergehen würde, wenn ich erst den Blutrubin hatte. Dieser besagte Hüter würde mir den Weg weisen, hatte Baobhan Shin erklärt, aber was dann? Was würde geschehen, wenn ich der Trinität wirklich gegenüberstand und sie sich auf meinen Handel einließen? Und was war mit James?
    Mit Schrecken sah ich vor mir, wie er sich mitten unter den anderen Ubour wieder in einen normalen Vampir verwandelte. Das wäre gar nicht gut. Mit Sicherheit würden sie sich sofort auf ihn stürzen und alles wäre umsonst gewesen. Das musste ich unbedingt klären, bevor ich das Geschäft mit den Mächtigen zum Abschluss brachte.
    Ich sah auf und erkannte, dass wir nicht mehr weit vom Ben Hope entfernt waren. Als Vampir hätte ich jeden Felsvorsprung klar und deutlich gesehen, doch als Mensch konnte ich froh sein, dass ich die Umrisse in der Nacht erkannte.
    Ich rutschte auf dem Rücksitz herum, um mich in eine bequemere Position zu bringen. Die Eisenpflöcke an meinem Gürtel drückten unangenehm in meine Hüfte. Vasili hatte den Kopf geschüttelt, als er mich in voller Kampfmontur gesehen hatte und mir erklärt, dass ich als Mensch keine Chance hatte, einen Ubour zu Fall zu bringen.
    Das hätte er mir nicht sagen müssen, denn ich wusste es selbst. Dennoch gab es mir einfach ein besseres Gefühl, wenn ich bewaffnet war.
    Aiden parkte den Wagen und wir stiegen aus. Es war weit nach Mitternacht und direkt vor uns lag der Berg Ben Hope. Als ich nach oben sah, musste ich laut schlucken. Wie um alles in der Welt sollte ich als gewöhnlicher Mensch da rauf kommen?
    Balthasar schien meine Gedanken erraten zu haben, denn er legte mir sanft eine Hand auf den Arm.
    »Wir werden dich anseilen und helfen dir nach oben. Keine Angst, dir wird nichts passieren«, beruhigte er mich. Ich nickte und biss mir auf die Unterlippe, bei dem Gedanken auf diesen Berg zu klettern.
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, murmelte ich ohne den Blick abzuwenden. Allein schon vom Hinsehen wurde mir schlecht.
    Nachdem Sille und Vasili mir etliche Gurte umgeschnallt hatten, um auf "Nummer Sicher" zu gehen, wie sie sagten, kam ich mir vor wie ein geschnürter Rollbraten.
    »Wie soll ich mich denn damit vernünftig bewegen?«, fragte ich mit gerunzelter Stirn und versuchte die Gurte ein wenig zu lockern.
    »Das wird schon gehen. Hauptsache du bist abgesichert und kommst nicht zu Schaden. Oder willst du dich mit der Schwerkraft anlegen?«, fragte Sille und überprüfte ein letztes Mal die um mich geschnallte Konstruktion.
    »Wahrscheinlich ist mein Körper sowieso taub, wenn wir an der Höhle ankommen. Das Zeug schnürt mir das ganze Blut ab«, wandte ich mich in ätzendem Tonfall an sie.
    »Hör auf zu jammern«, sagte sie und drehte sich zu Aiden. Nachdem sie ein paar kurze Worte gewechselt hatten, klatschte er in die Hände.
    »Na dann, los geht’s!«
     
    Ich fluchte und beschimpfte meine Mitstreiter mit allen mir zur Verfügung stehenden Schimpfwörtern, als sie mich hinter sich herzogen. Schon dreimal war ich so heftig mit der Schulter gegen den Fels geknallt, dass ich mir bildlich vorstellen konnte, wie blau diese am nächsten Tag sein würde. Zu allem Überfluss tat es auch noch höllisch weh. Als Vampir hatte ich zwar auch Schmerzen, doch nur für ein paar Sekunden, bis die Verletzung geheilt war.
    Als ich zum vierten Mal gegen einen Felsvorsprung donnerte, fragte ich mich, ob die anderen das vielleicht mit Absicht machten.
    »Ihr blöden Arschlöcher. Wenn ich das heil überstehe, dann könnt ihr aber was erleben«, fauchte ich durch zusammengebissene Zähne. Vasili sah von oben auf mich herab.
    »Charmant wie eh und je. Das jedenfalls hat sich nicht geändert.« Balthasar, der dicht hinter mir war und mich am Hintern nach oben schob, grunzte bei Vasilis Bemerkung amüsiert. Ich funkelte ihn böse an.
    »Kümmer du dich lieber darum, dass ich nicht immer wie ein Flummi gegen die Wand knalle, anstatt so blöd zu grinsen«, fauchte ich

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