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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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ihn an.
    »Aye, meine Schöne«, antwortete er belustigt und schob mich ein weiteres Stück nach oben. In diesem Moment war ich für vieles dankbar. Zum einen dafür, dass es zu dunkel war, um den Abgrund unter mir zu sehen, zum anderen für meine schwache, menschliche Sehkraft.
    Ich wusste, dass ich sofort in eine Schockstarre fallen würde, wenn ich erkannte, wie hoch ich in der Luft hing. Das Menschsein hatte leider auch wieder zur Folge, dass meine Höhenangst zurückgekehrt war. Also vermied ich es nach unten zu sehen und konzentrierte mich auf die Vampire über mir, die mit einer derartigen Leichtigkeit die Felswand nach oben kletterten, dass ich vor Neid erblasste.
    Dann hatten wir es endlich geschafft. Wir standen auf einem Felsvorsprung und vor uns lag der Eingang zu einer Höhle. Er hatte, genau wie Baobhan Shin es beschrieben hatte, die Form einer Niere.
    Sofort waren all meine Schmerzen und blauen Flecken vergessen, denn das Adrenalin ließ nicht zu, dass ich etwas anderes spürte, als Aufregung. Ich kam James Rettung immer näher und diese Tatsache wirkte wie ein Aufputschmittel auf meinen Kreislauf.
    »Auf geht´s«, rief ich und setzte mich voller Elan in Bewegung. Plötzlich packte mich Aiden am Arm und hielt mich zurück. Als ich mich zu ihm drehte und ihm gerade eine ganz besonders deftige Beschimpfung an den Kopf werfen wollte, erstarrte ich.
    Er stand da, presste sich den Zeigefinger auf die Lippen und warf mir einen warnenden Blick zu. Ich schloss meinen Mund und sah zu den anderen. Auch sie rührten sich nicht und ihre Mienen verrieten mir, dass auch sie sehr angespannt waren.
    Balthasar machte einige Schritte an den Rand des Felsvorsprungs und sah nach unten. Sille trat in den Höhleneingang und starrte in die Finsternis dahinter.
    »Was ist denn los?«, flüsterte ich so leise, wie ich konnte.
    »Sei still!«, befahl Aiden und suchte die Felswand mit seinen Augen ab. Ich wusste nicht, nach was er Ausschau hielt, aber mir war klar, dass etwas nicht stimmte.
    »Hier drin ist alles in Ordnung«, erklärte Sille und deutete auf die Höhle. Vasili und Aiden nickten und schoben mich rasch ins Innere.
    Balthasar bildete die Nachhut, und als auch er endlich in der Höhle war, fragte Vasili:
    »Hast du jemanden gesehen?«
    »Nein, aber wir sind nicht alleine, das spüre ich«, antwortete er. Ich versuchte in der Dunkelheit irgendeinen meiner Begleiter zu erkennen, doch ich sah nur tiefe Schwärze vor mir.
    »Würde mir jetzt bitte jemand erklären, was los ist?«, fragte ich in die Finsternis.
    »Es scheint als würde uns jemand verfolgen«, erklärte Sille so dicht an meinem Ohr, das ich fast vor Schreck laut aufgeschrien hätte. Dann hörte ich Aiden sprechen.
    »Es sind Ubour. Ich kann sie riechen«, sagte er und ein eisiger Schauer lief mir über den Rücken. Ich bemerkte, wie Sille neben mir zu schnüffeln begann.
    »Ja, du hast recht. Aber ich nehme noch einen weiteren Geruch wahr. Den von normalen Vampiren«, entgegnete sie. Ganz automatisch zog ich einen Eisenpflock aus einem der Gurte und hielt ihn so fest umklammert, dass meine Finger schmerzten. Was hatte das alles zu bedeuten? Wieso wurden wir verfolgt? Woher konnte denn jemand wissen, dass wir gerade hier waren?
    Auf einmal hatte ich furchtbare Angst. Ich war meinem Ziel doch schon so verdammt nah. Was, wenn wieder etwas dazwischenkam?
    »Vasili und Balthasar, ihr bleibt hier am Eingang und haltet Ausschau. Wenn es zu gefährlich wird, spielt nicht die Helden, sondern kommt zu uns. Sille und ich begleiten Claire ins Innere der Höhle«, entschied Aiden. Zustimmendes Gemurmel erklang, dann griff Sille mich am Arm und führte mich tiefer in die Höhle.
    Ich sah rein gar nichts und es war ein seltsames Gefühl, sich auf jemanden verlassen zu müssen, der einem den Weg wies. Doch Silles Vampir-Sehkraft war so ausgeprägt, dass sie alles um sich herum erkennen konnte. Sie führte mich sicheren Weges immer tiefer in den Berg. Ich stieß nicht ein einziges Mal an eine der Wände und dafür war ich ihr sehr dankbar.
    Nachdem Aiden zu der Erkenntnis kam, dass wir nun weit genug vom Eingang entfernt waren, zogen wir unsere Leuchtstäbe heraus und brachen sie. Dreimal knackte es leise, dann begannen sie zu leuchten.
    Ich sah auf die feuchten Wände um mich herum, von denen an einigen Stellen das Wasser tropfte. Die Höhle war an dieser Stelle nicht breiter als drei Meter und als ich den Leuchtstab am ausgestreckten Arm vor mich hielt, erkannte ich,

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