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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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einem New Yorker Friedhof und meine Adoptivschwester Kimberly und ihr Verlobter Christopher versuchten mich umzubringen, indem sie mich dem grellen Sonnenlicht aussetzten. Zum Erstaunen aller, hatte mir die Sonne jedoch keinerlei Schaden zugefügt und dadurch war es mir gelungen, Christopher zu überwältigen, der daraufhin selbst Bekanntschaft mit dem Tageslicht gemacht hatte. Kimberly jedoch war entkommen und niemand wusste, wo sie sich gerade aufhielt. An diesem besagten Tag hatte ich auch erfahren, dass meine Schwester ein Vampir war.
    »Hallo!« James wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht und seufzte laut. »Hör auf an Kimberly zu denken!« Ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und fluchte innerlich, denn ich hatte mich noch immer nicht daran gewöhnt, dass er meine Gedanken hören konnte, wenn er sich darauf konzentrierte. Genauso, wie ich die seinen.
    Es gab natürlich einen Weg dies zu verhindern, doch dazu musste man sich konzentrieren und es war nicht leicht den eigenen Geist abzuschirmen. Seit wir unser Blut getauscht hatten, waren wir Gefährten und somit für immer aneinander gebunden. Dagegen hatte ich weiß Gott nichts einzuwenden, doch manchmal störte mich diese kleine Zugabe des Gedankenaustausches ganz gewaltig.
    Berta räusperte sich auffallend laut und sah dann von mir zu James.
    »Kann ich wieder an meine Arbeit, oder werde ich hier noch benötigt?«, fragte sie unsicher.
    »Du kannst gehen und sag Ian bitte, dass er umgehend zu mir kommen soll«, bat James. Berta nickte kurz und stampfte dann in Richtung Küche davon. Ich sah ihr nach und musste unweigerlich lächeln. Berta, Ian und Emma waren die ersten Geister, die ich materialisiert hatte, denn außer einem Vampir, war ich auch noch ein Geistwächter.
    Diese Fähigkeit hatte ich Balthasar zu verdanken, dem Vampir, der versucht hatte, mich in seinesgleichen zu verwandeln. Er hatte mich gebissen. Da James mich aber im letzten Moment gerettet hatte und mir ein Gegengift verabreichte, hatte ich mich nicht verwandelt. Dafür besaß ich von diesem Zeitpunkt an, einige übermenschliche Fähigkeiten.
    Ich hatte Visionen und ich war von diesem Zeitpunkt an ein Geistwächter, was bedeutete, dass ich Geister sah und ihnen eine feste Gestalt geben konnte. So war ich zu unseren drei Mitbewohnern gekommen, die nicht mehr von meiner Seite wichen und alle anfallenden Arbeiten in der Burg verrichteten.
    »Was hast du heute vor?«, fragte ich an James gerichtet.
    »Ich möchte mit Ian die Grenzen abgehen und überprüfen, ob all unsere Schutzbanne noch aktiv sind«, antwortete er, und als er meinen fragenden Gesichtsausdruck sah, fügte er hinzu. »Eine reine Vorsichtsmaßnahme.« Ich sog tief die Luft ein und ließ sie geräuschvoll wieder entweichen, denn ich wusste genau, was er damit sagen wollte. Es war nur eine Frage der Zeit bis Kimberly oder Evelyn hier auftauchen würden, um sich an uns zu rächen, oder besser gesagt, an mir.
    Kimberly, weil ich ihren Verlobten Christopher umgebracht hatte und Evelyn, weil ich ihr makelloses Gesicht mit einem Schwall Eisenkraut-Sud entstellt hatte. Vampire waren zwar unsterblich und ihre Wunden heilten innerhalb kürzester Zeit, doch eine mit Eisenkraut zugefügte Verletzung tat dies nicht.
    Äußerlich hatte ein solches Gebräu eine ätzende Wirkung, ähnlich einer starken Säure, innerlich verabreicht, lähmte es einen Vampir und verlangsamte die Heilung von Verletzungen. Ich wusste, wie sich so etwas anfühlte, denn Christopher hatte mich mit einem Messer verletzt, das er vorher in Eisenkraut-Sud getaucht hatte. Die Schmerzen waren unbeschreiblich und hätte James mich nicht gezwungen, von seinem Blut zu trinken, wäre ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr hier. Nur sein starkes Blut hatte es meinem Körper ermöglicht, sich wieder zu regenerieren und dafür war ich ihm sehr dankbar.
    Evelyn hatte ich fast eine ganze Flasche davon in ihr bildhübsches Gesicht geschüttet, und wie man hörte, trug sie seither einen schwarzen Schleier und zeigte sich kaum noch. Mit Sicherheit sann sie auf Rache und die galt einzig und allein mir.
    »Treffen wir uns später noch im Übungsraum?«, wollte James wissen. Ich runzelte die Stirn und schüttelte vehement den Kopf.
    »Ganz sicher nicht«, antwortete ich und winkte dankend ab. Seit sich James in den Kopf gesetzt hatte, mich in verschiedenen Kampftechniken zu unterrichten, konnte ich meine Blutergüsse schon gar nicht mehr zählen. Sicher, sie heilten innerhalb

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