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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Rand meiner Tasse beobachtete.
    »Was ist das?«, erkundigte ich mich.
    »Dein Stipendium«, antwortete er stolz und überreichte mir den Brief.
    »Mein was?« Stirnrunzelnd nahm ich den Umschlag entgegen und starrte darauf, dann richtete sich mein Blick wieder auf James.
    Der Absender des Schreibens war die Universität von St. Andrews, eine der Eliteuniversitäten Großbritanniens.
    »Herzlichen Glückwunsch mein Engel«, sagte er lachend.
    »Aber wie, ... was ....«, stotterte ich und sah dabei abwechselnd auf James und den Brief in meinen Händen.
    Ich verstand nicht, was das zu bedeuten hatte. In den paar Monaten, die ich an der New Yorker Universität studierte, glänzte ich mehr mit Abwesenheit als mit herausragenden Leistungen. Niemals würde mir eine so hochrangige Bildungseinrichtung, wie die Universität von St. Andrews ein Stipendium anbieten, zumal ich mich gar nicht dort beworben hatte.
    James stellte seine Tasse auf einen kleinen Tisch, dann stand er auf und kam zu mir. Er setzte sich auf die Lehne meines Sessels, legte seinen Finger unter mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen.
    »Ich dachte, es würde dich freuen«, sagte er sanft und doch konnte ich die Enttäuschung in seiner Stimme ausmachen.
    »Es …, natürlich freut es mich, aber wie ist das denn möglich?«, stammelte ich ungläubig. James stand auf, packte meine Hand und zog mich aus dem Sessel. Dann ließ er sich hineinfallen und zog mich zu sich auf den Schoß.
    »Du hast in den letzten Wochen doch immer davon gesprochen, wie unangenehm es dir ist, deine Eltern anzulügen«, stellte er fest und ich nickte zustimmend. Ich fühlte mich wirklich nicht wohl dabei sie laufend anzuschwindeln, denn wir hatten immer ein offenes und ehrliches Verhältnis zueinander gehabt. Ich konnte ihnen aber kaum sagen, dass ich mich in einen Vampir verwandelt hatte, ohne dass sie mich für verrückt erklärt hätten.
    Und dass ich mit einem Mann, den ich erst wenige Wochen kannte, nach Schottland gehen würde, hätte sie sicherlich auch nicht begeistert. Deshalb glaubten sie nun, dass ich mir eine Auszeit vom College genommen hatte und mit einer Freundin um die Welt reiste, bis ich wusste, was ich eigentlich wollte.
    Sie waren erstaunlich verständnisvoll gewesen und mein Vater hatte mir sogar einen nicht unerheblichen Betrag für meine Reise überwiesen. In den letzten Wochen rief ich sie immer wieder an und teilte ihnen mit, wo ich mich gerade befand und wie gut mir diese Reise tat. Momentan waren sie der Meinung, ich befände mich in Deutschland und meine nächste Reiseetappe sei Großbritannien.
    Mit einem Mal wurde mir bewusst, was dieses Stipendium zu bedeuten hatte und ich sah James mit großen Augen an. Ich musste mir keine neuen Lügen mehr ausdenken, sondern konnte ihnen schwarz auf weiß belegen, dass ich von nun an in Schottland studierte. So waren meine Eltern beruhigt und ich war weit genug von ihnen entfernt. James lächelte wissend und nickte zustimmend.
    »Ich habe einige Beziehungen spielen lassen und morgen treffe ich mich mit einem Freund in Edinburgh, der mir dort alle Unterlagen aushändigt.« James strich mir sanft über die Wange und sah mich so liebevoll an, dass ich nicht anders konnte, als vor lauter Glückseligkeit laut zu seufzen.
    »Das hast du für mich getan?«, flüsterte ich und schmiegte meine Wange noch fester an seine Hand.
    »Jetzt musst du deine Eltern nicht mehr belügen und hast einen guten Grund, um hier bei mir in Schottland zu bleiben. Ich bin mir sicher, sie sind sehr stolz, wenn sie erfahren, dass du in St. Andrews angenommen wurdest«, erklärte er mir und studierte aufmerksam mein Gesicht.
    »Wie weit ist St. Andrews von hier entfernt?«, wollte ich wissen.
    »Etwa 350 Kilometer.« Ich zuckte zusammen und sprang auf.
    »350 Kilometer?«, wiederholte ich mit viel zu hoher Stimme und rang nach Luft. »Aber das geht doch nicht, ich meine, das ist viel zu weit von hier entfernt.« Ich war völlig außer mir bei dem Gedanken, dass ich eventuell die ganze Woche dort verbringen müsste und James nur noch am Wochenende zu Gesicht bekam.
    Mittlerweile war auch James aufgestanden und zog mich zu sich.
    »Claire, du musst überhaupt nicht nach St. Andrews. Ich habe dir dieses Stipendium besorgt, damit du deinen Eltern gegenüber eine plausible Erklärung hast, nichts weiter.«
    »Aber wenn ich dort nicht auftauche, werden die mich ganz schnell wieder an die Luft setzen«, widersprach ich. Ich legte meine Hände auf James

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