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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Sonnenbank gelegt. Er sah aus, wie ein 70er Jahre Pornostar.
    Ich überlegte kurz, ob ich den Mann womöglich kannte, war mir dann aber sicher, dass ich ihn noch niemals zuvor gesehen hatte. Er schwankte ein wenig und seine wässrigen Augen musterten mich interessiert. In seinem Schlepptau befand sich ein zweiter Mann, mit langen Rastalocken und viel zu bunten Klamotten. Die beiden passten ungefähr so gut zusammen, wie Milchreis und Knoblauch. Ich fragte mich, wie sie es geschafft hatten, am Türsteher vorbeizukommen? Plötzlich bemerkte ich, dass sich Silles ganzer Körper anspannte, und legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm.
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte ich den Sonnengebräunten. Er schwankte kurz, dann beugte er sich beängstigend nah zu mir.
    »Ich … hoffe, du hast ne gute Versicherung«, lallte er. Der nach Alkohol duftende Schwall Atem, den er mir dabei ins Gesicht blies, ließ keinen Zweifel daran, dass er betrunken war. Ich runzelte verständnislos die Stirn.
    »Wieso eine gute Versicherung?«, wollte ich wissen und bereute schon, mich überhaupt umgedreht zu haben. Ganz bedächtig sah er an sich hinunter. Sein Blick verweilte auf seinem Hosenstall, dann hob er wieder den Kopf.
    »Weil du … weil du gerade ne Beule in meine Hose gemacht hast.« Den Bruchteil einer Sekunde sah ich ihn entsetzt an, dann schnaubte ich laut. Was war das denn für ein Vogel?
    »Wen hast du denn heute Morgen im Spiegel gesehen? Brad Pitt?« Ich drehte mich wieder um und bestellte mir diesmal einen Whisky. Es war eindeutig Zeit für härtere Sachen.
    Wieder tippte mir jemand auf die Schulter. Als ich einen Blick nach hinten warf, stand der Verkokelte immer noch da und hatte den Zeigefinger in die Luft gestreckt.
    »Mit dem Finger hab ich es geschafft deine Aufmerksamkeit zu erregen, willst du wissen, was ich mit dem Rest machen kann?« Er fasste sich anzüglich zwischen die Beine. Erneut sah ich ihn einige Sekunden lang fassungslos an und überlegte, ob ich etwas erwidern sollte. Ich entschloss mich, ihn einfach zu ignorieren und richtete meine Aufmerksamkeit wieder dem Barkeeper zu, der gerade meinen bestellten Whisky servierte.
    Ich hatte mich ja schon mit vielen Blödmännern herumgeschlagen, aber dieser Typ nahm eindeutig den Spitzenplatz ein.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, dass der Sonnenanbeter gerade wieder dazu ansetzte, mir seinen Finger in die Schulter zu bohren, als Sille blitzschnell sein Handgelenk packte.
    »Hör mal zu, du lebensmüder Komiker. Du drehst dich jetzt um und verschwindest, ansonsten macht dein Gesicht Bekanntschaft mit der Theke«, fauchte sie ihn an. Er grinste, schüttelte schwankend ihre Hand ab und wollte gerade wieder anfangen, auf mich einzureden, als es laut krachte und er stöhnend zu Boden ging.
    Sille hatte ihre Drohung wahr gemacht. Der Barkeeper nahm ein Walkie-Talkie und sprach etwas hinein. Ich konnte nicht verstehen, was er sagte, aber keine Minute später kamen zwei Security-Angestellte und schleiften den Mann nach draußen. Sille drehte sich wieder zu mir und seufzte zufrieden.
    »Das tat gut«, sagte sie und kippte ihr zweites Bier hinunter. Kurz darauf gesellte sich ein junger Mann zu Sille. Der herzlichen Umarmung nach zu urteilen, kannten sich die beiden. Ich war mir sicher, dass es sich um einen Vampir handelte, denn er sah verdammt gut aus. Sille warf mir einen fragenden Blick zu. Es schien als wolle sie sich vergewissern, dass es für mich in Ordnung war, wenn sie sich mit ihm unterhielt.
    »Ist schon ok. Ich beobachte in der Zwischenzeit unsere Discoqueen«, erklärte ich lächelnd und drehte mich so auf meinem Barhocker, dass ich die Tanzfläche im Auge hatte. Mittig darauf bewegte sich Gabriela zum Rhythmus der Musik. Obwohl die Tanzfläche gerappelt voll war, herrschte einen Meter um Gabriela herum gähnende Leere. Ob es an ihrem extravaganten Tanzstil oder an der Autorität lag, die sie ausstrahlte, wusste ich nicht. Ab und zu öffnete sie die Augen, sah sich um und lächelte einigen bereits heftig sabbernden Männern zu, die sie fasziniert vom Rand der Tanzfläche aus beobachteten.
    Unterdessen klingelte Silles Handy und ich beobachtete, wie sie das Gespräch entgegennahm und immer wieder zustimmend nickte. Nachdem sie das Telefon wieder verstaut hatte, beugte sie sich zu mir.
    »James und die anderen sind fertig. Es ist alles reibungslos über die Bühne gegangen. Sie sind jetzt auf dem Weg hierher«, teilte sie mir mit. Erleichtert nickte ich und

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