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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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mein Herz machte einen kleinen Freudensprung. James war nichts geschehen und er war bald wieder bei mir. Ein zufriedenes Lächeln umspielte meine Lippen, als ich an ihn dachte. Ich drehte mich wieder zu Gabriela, die sich immer noch auf der Tanzfläche befand.
    Plötzlich erkannte ich, wie sie in der Bewegung innehielt und die Augen aufriss. Ich folgte ihrem Blick. Etwas an der Eingangstür hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. Als Gabriela bemerkte, dass ich sie beobachtete, wandte sie ihren Blick von der Tür ab, verließ die Tanzfläche und kam zu mir geeilt.
    »Puh, hier ist es ganz schön stickig«, sagte sie und wedelte sich mit der Getränkekarte Luft zu. Ich nickte zustimmend, sah sie dabei aber argwöhnisch an. Etwas hatte sie beunruhigt und jetzt plötzlich tat sie, als wäre nichts? Während sie ihren bestellten Drink entgegennahm und daran nippte, bewegten sich ihre Augen hektisch suchend über die Menge.
    »Ist alles ok?«, wollte ich wissen. Gabriela zuckte bei meiner Frage kurz zusammen, dann nickte sie.
    »Ja, alles in Ordnung. Ich dachte nur, ich hätte jemanden gesehen, den ich kenne.«
    Sie öffnete ihre kleine Handtasche und förderte einen Handspiegel hervor, in dem sie ihr Make-up überprüfte. Nicht, dass Gabriela es überhaupt nötig hatte, sich zu schminken. Sie war eine italienische Strega-Vampirin und so hübsch, dass sich alle Männer nach ihr umdrehten. Ihr langes schimmerndes, schwarzes Haar umspielte ein wunderschönes Gesicht, mit großen, dunklen Augen.
    Sie verstaute den Spiegel wieder in ihrer Tasche. Danach sah sie mich an und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. So schnell, wie er gekommen war, verschwand der konzentrierte Ausdruck auf ihrem Gesicht und sie strahlte mich an.
    »Ich sollte mein Make-up etwas auffrischen und dir würde etwas Rouge auch nicht schaden«, informierte sie mich und deutete auf das Schild an der Wand, das den Weg zu den Toiletten wies. Ich bezweifelte zwar, dass in dem schummrigen Licht des Clubs irgendjemanden auffallen würde, ob ich geschminkt war oder nicht, nickte dann aber und sprang vom Barhocker. Gabriela nahm mich an der Hand und bahnte uns einen Weg durch die Menge.
    Als wir in einen schwach beleuchteten Gang traten, der zu den Toiletten führte, blieb sie abrupt stehen und jeder Muskel in ihrem Körper versteifte sich. Ich konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren und lief geradewegs in sie hinein.
    »Autsch«, fluchte ich und rieb mir die Wange, mit der ich ihr an den Hinterkopf geknallt war. »Was um Himmels willen ist denn nur los mit dir?«, fragte ich und sah mich nach der Ursache für ihre Reaktion um. Etwas stimmte hier nicht. Gabriela stand stocksteif vor mir, hatte den Kopf leicht zur Seite gedreht und lauschte.
    Ich für meinen Teil hörte nur die laute Musik und das Dröhnen der Bässe, doch ich erinnerte mich noch ganz genau, wie es als Vampir gewesen war. Ich hatte jedes noch so kleine Geräusch wahrgenommen, egal was für ein Lärm um mich herum war. Wieder einmal musste ich wehmütig feststellen, dass ich es irgendwie vermisste, ein Vampir zu sein.
    »Verdammt«, fluchte Gabriela und sah sich nun ihrerseits unruhig um.
    »Herr Gott, was ist denn?« Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Gabrielas Blick fiel auf ein grünes, beleuchtetes Schild mit der Aufschrift "Notausgang". Ohne eine weitere Erklärung schob sie mich in Richtung Hintertür, die nach draußen führte. Zuerst wollte ich mich weigern und auf eine Erklärung bestehen, doch ihr ernster Gesichtsausdruck machte mir Angst und ich tat, was sie verlangte.
    »Das hat mir gerade noch gefehlt«, murmelte sie mehr zu sich selbst, während sie mich beharrlich weiter vor sich herschob. Zwei junge Männer, die gerade aus der Herrentoilette traten, sahen uns verdutzt an. Gerade als einer von ihnen etwas sagen wollte, zischte Gabriela:
    »Ein einziges Wort und du wirst es bereuen.« Ohne die beiden weiter zu beachten, öffnete sie die Tür und wir traten nach draußen. Für Juni war es relativ kühl, doch das konnte mir in diesem Augenblick nur recht sein. Im Club war es so stickig und warm gewesen, dass ich jetzt gierig die frische Luft in meine Lungen sog.
    Vor uns lag ein kleiner Parkplatz, auf dem fünf Autos abgestellt waren und an der Mauer hing ein Schild mit der Aufschrift "Parkplätze nur für das Personal". Gabriela machte einige Schritte nach vorne und sah sich suchend um, dann deutete sie auf eine dunkle Gasse, die in einiger Entfernung zu erkennen

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