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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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der Gefangenen geflohen war, die Frauen hektisch aufforderte einzusteigen. Oh Gott. Ich steckte wirklich in Schwierigkeiten. Aus dem Kofferraum hörte ich Schreie und Schläge.
    Tief im Lagerhaus tauchten die schwankenden Lichtkegel von Taschenlampen auf. Ich trat verzweifelt um mich. Wenn ich es schaffte, nicht in diesem Auto zu landen, war alles okay. »Hier drüben!«, schrie ich und wand mich weiter. »Wir sind hier!«
    Die blonde Frau stand ungerührt im Licht der Scheinwerfer und bewegte ihre Finger auf eine Art und Weise, die ich erkannte. Panisch brüllte ich: »Runter! Alle runter!« Aber es war zu spät. Mit einem siegessicheren Funkeln in den Augen klatschte die Frau in die Hände.
    » Dilatare !«, rief sie. Ich kauerte mich zusammen, als eine Druckwelle von ihr ausging. Die Beamten schrien auf, die Taschenlampen fielen und rollten über den Boden. Ich kniff die Augen zu, ein Sausen in den Ohren.
    »Das sollte reichen«, meinte die Frau befriedigt. Ich konnte sie kaum hören, weil der Zauber meine Ohren betäubt hatte. Dann drehte sie sich zu mir um.
    »Das ist dafür, dass du Jennifer geschlagen hast.« Die Blondine zog den Fuß zurück.
    Ihr Stiefel knallte gegen meinen Schädel. Ich fühlte, wie ich ein paar Zentimeter über den Zement geschoben wurde. Mein Kopf fühlte sich an, als müsste er jeden Moment explodieren. Zischend atmete ich aus. Dann wurde ich angehoben und zum Auto geschleppt. Ich erkannte den wunderbaren Duft von Leder im Innenraum, als mein Kopf darauf traf. Das Licht verschwand, als die Tür hinter mir zugeschlagen wurde.
    »Leb damit, Gerald! Ich werde hinten neben diesem Tier sitzen!«, sagte die Frau. »Fahr los!«
    Der Motor heulte auf. Mir fielen die Augen zu und ich fühlte, wie der Schmerz mir langsam das Bewusstsein raubte. Aber bevor ich ohnmächtig wurde, schoss mir noch ein Gedanke durch den Kopf: Fünf Feldbetten – aber wir hatten nur vier Entführer gesehen.

13

    Meine schmerzende Stirn lag auf etwas Kaltem und mein ausgestreckter Arm kribbelte, als läge etwas eng um meinen Bizeps. Der Boden war genauso kalt und hart und roch nach Bleiche. Ich konnte Geräusche hören, die sich am besten als schleifendes Klappern beschreiben ließen. Hinter mir weinte jemand leise.
    Eine hohe Frauenstimme sagte: »Beeil dich, ja? Ich habe das Ding schon fast kalibriert.« Mühsam öffnete ich die Augen.
    Ich lag auf dem Boden und mein Arm ragte durch eine Masche des Gitters, an dem meine Stirn ruhte. In der Armbeuge steckte eine Nadel und Jennifer streckte gerade die Hand aus, um das Stauband zu lösen. Sie wirkte überrascht, als sie meinen Blick auffing.
    »Hey!«, schrie ich, riss meinen Arm unter Schmerzen zurück und setzte mich auf. Jennifers Finger glitten von meinem Handgelenk ab, aber die Nadel hielt sie fest genug, um sie aus meinem Arm zu ziehen und einen langen, schmerzhaften Kratzer zu hinterlassen.
    Jennifer fiel auf den Hintern, und in ihrem runden Puppengesicht stand Angst. Ein Mann im Overall, der auf Händen und Knien lag und einen Monitor anschloss, sah kurz auf, dann machte er sich wieder an die Arbeit. Ich erkannte ihn als den Mann, der das Auto gefahren hatte. Die Frau aus dem Käfig saß hinter mir. Sie hielt ihr Gesicht versteckt, drückte sich tief in ihre Ecke und schluchzte.
    »Heilige Scheiße!«, hauchte Jennifer und sah zu der blonden Frau im Laborkittel hinüber. »Siehst du das?«, meinte sie und rutschte erst ein Stück von mir weg, bevor sie aufstand. »Hast du gesehen, wie schnell die Schitte wieder aufgewacht ist?«
    »Vielleicht hätte ich sie härter treten sollen«, sagte die Blonde, dann drehte sie sich wieder zu der Maschine um, an der sie herumspielte.
    »Nenn mich noch ein einziges Mal so, Jennifer, und ich werde dich im Schlaf erwürgen«, sagte ich, löste das Stauband und ließ es achtlos fallen. »Du kriegst mein Blut nicht. Verstanden?« Oh mein Gott. Ich saß in einem Käfig. Zumindest ging es Jenks gut.
    »Sie … Sie kennt meinen Namen!«, flüsterte Jennifer entsetzt. Ihr Gesicht war grau und an der Hand, mit der sie die Nadel hielt, traten die Knöchel weiß hervor. »Woher weißt du meinen Namen?«, schrie sie plötzlich. »Er hatte recht! Du bist ein Dämon!«
    Meine Mitgefangene schluchzte noch lauter und schlang die Arme um den Kopf als würde ich sie jeden Moment angreifen. Na klar. Ich war genauso verängstigt wie sie. Wo zur Hölle befand ich mich? Auf drei Seiten ragte ein großmaschiger Drahtzaun bis zur Decke auf, der ein

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