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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Pupillen schrumpften bereits.
    Nina setzte sich auf und verzog ängstlich das Gesicht, als sie sah, dass alle sie anstarrten. Dann entdeckte sie die Leiche, und Entsetzen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Nein, nein, nein!«, rief sie. Es war offensichtlich Nina, nicht Felix, die sich auf dem kalten Boden zusammenkauerte. »Ich konnte nicht … aufhören.« Mit tränenverschmiertem Gesicht sah sie zu Ivy. »Bitte, mach, dass es aufhört«, flüsterte sie. »Ich wollte das nicht. Es war zu viel. Ich konnte nicht aufhören! «
    Der letzte Satz war ein Schrei voller Schmerz und Qual. Ich empfand Mitleid für sie. Ivy drängte sich an mir vorbei, kniete sich neben Nina, nahm sie in die Arme und hielt sie, während die junge Frau weinte. Die FIB-Beamten wandten sich peinlich berührt ab. Zur Hölle, ich wusste auch nicht, was ich machen sollte. Es war keine angenehme Vorstellung, dass Nina Felix besiegt hatte, obwohl der untote Vampir versucht hatte, sie von dem Mord an dem Mann abzuhalten. Die schiere Macht hatte sie überwältigt, und sie hatte die Kontrolle verloren, genau, wie Ivy es prophezeit hatte.
    Glenn ging neben Ivy und Nina in die Hocke und reichte ihr eine Hand, um seine Unterstützung zu demonstrieren. »Lassen Sie mich Ihnen nach oben helfen«, sagte er leise. Nina zuckte zusammen und duckte sich, als er sie berührte.
    Dr. Cordova räusperte sich. »Detective, kann ich einen Moment mit Ihnen sprechen? Mit Ihnen und Ihrem … Team?«
    Es war keine Frage. Glenn und Ivy tauschten über die zitternde, zusammengekauerte Frau hinweg einen wissenden Blick, dann zog Glenn sich zurück und stand schicksalsergeben auf. Hinter ihm wartete Dr. Cordova, die sich offensichtlich schon darauf freute, ihn in die Mangel zu nehmen. Widerwillig sammelten sich die Polizisten um sie, eine Mischung aus Inderlandern und Menschen.
    »Ich bringe sie nach oben«, sagte Ivy. Jenks landete auf meiner Schulter, und zusammen beobachteten wir, wie Ivy die stolpernde Frau an den verbliebenen Plastikplanen vorbeiführte, anscheinend Richtung Aufzug. Wenn jemand Nina helfen konnte, dann war es Ivy – und Nina hatte Hilfe dringend nötig.
    »Steckt sie in den Transporter«, sagte Dr. Cordova. »Sie wird wegen des Mordes an diesem Mann verhaftet.«
    »Was?«, schrie ich und wirbelte so schnell herum, dass Jenks überrascht abhob.
    »Sie hat Kenny umgebracht!«, kreischte die gefesselte Frau und hüpfte auf ihrem Stuhl herum. »Diese widerliche Irre hat Kenny umgebracht! Ich habe es gesehen! Ihr habt es alle gesehen!«
    »Sie machen doch Witze!«, meinte ich erschüttert, aber Glenn senkte nur den Kopf und verzog das Gesicht. Ivy ging weiter. In einer beschützenden und trotzigen Geste legte sie der gebrochenen Frau den Arm um die Schultern. Wo auch immer sie sie hinbrachte, ich bezweifelte stark, dass es der wartende Gefängnistransporter war. Schon drei Minuten, nachdem sie das Gebäude verlassen hatten, würden sie sich in einem sicheren Haus befinden. Nina hatte ein emotionales Trauma durchlebt. Sie ins Gefängnis zu stecken würde ihr kein bisschen helfen. Bin ich so korrupt wie Trent?
    »Ihr lasst sie entkommen!«, schrie die Brünette den beiden hinterher. »Verdammte Blutsauger! Damit kommt ihr nicht durch.« Spucke flog von ihren Lippen, während sie vor sich hin wütete und gleichzeitig gegen ihre Fesseln kämpfte. »Ich werde sie persönlich aufspüren und …«
    »Halten Sie die Klappe!«, schrie ich. Ich hatte wirklich genug von ihr.
    Die Frau grinste mich an. Ihre Wimperntusche war verlaufen. »Was hast du denn, du Schitte?«, spottete sie.
    Jenks’ Flügel klapperten, und alle Gespräche verstummten plötzlich. Ich wurde bleich.
    »Wie haben Sie mich genannt?«, fragte ich, und meine Stimme zitterte vor Wut über das vulgäre Schimpfwort, das während des Wandels als Beschimpfung für Hexen aufgekommen war. »Schitte, reimt sich auf Titte, die du nicht hast«, verkündete sie selbstgefällig und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
    Fassungslos stand ich da, während sich die Männer und Frauen hinter Glenn tiefer in die Schatten zurückzogen. »Schafft sie hier raus«, sagte Glenn harsch. Sofort schoben zwei Männer, allem Anschein nach lebende Vampire, die Frau an den milchigen Plastikplanen vorbei Richtung Lift. Offensichtlich waren sie froh, Dr. Cordova zu entkommen.
    »Nehmt eure widerlichen Hände von mir, ihr Blutgerinnsel!«, schrie die Frau. Glenns Miene verfinsterte sich noch mehr.
    »Könnte ich einen Moment mit

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