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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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eine Weile böse anzustarren. Aber dann blinzelte ich, lächelte und schlenderte zu Wayde hinüber, der mit dem Rücken zur Wand an einem der kleinen, runden Tische saß. Er zog ein finsteres Gesicht. Über seinen Motorradstiefeln konnte ich seine haarigen Beine sehen. Er trug immer noch nur seine Boxershorts und wirkte in dem T-Shirt, in dem er geschlafen hatte, eher wie ein Wahnsinniger. Vor dem Café entdeckte ich Ivys Motorrad mit dem Helm auf dem Sitz.
    Wayde rieb sich mit der Hand über den Bart, der noch nicht gekämmt und an einer Seite ganz platt war. Ich hatte nicht gewusst, dass es so was wie einen Bettbart gab, aber offensichtlich hatte er genau das. Wenn er sich nicht um sein Aussehen kümmerte, sah er ziemlich schäbig aus.
    Mark hatte Wayde ebenfalls bemerkt. Er tuschelte mit dem Barista, als wollte er jeden Moment die Bullen rufen. Was auch immer. Der Mann hatte in seinem Laden schon Schlimmeres gesehen als einen wütenden Werwolf im Pyjama.
    Ich stellte meinen Becher ab, lächelte Wayde an und fühlte mich schon wieder viel besser. »Nette Stiefel.«
    Wayde schaute noch mörderischer drein. »Bist du jetzt fertig?«, fragte er angespannt. »Hattest du deinen Spaß?«
    Ich setzte mich ihm gegenüber, damit wir beide aus dem Fenster schauen konnten. »Ich bin nicht vor dir weggelaufen, und ja, ich hatte Spaß. Es war schön, mal allein das Haus zu verlassen.«
    Er schnaubte, und ich öffnete die Tüte mit den warmen Hörnchen und stellte sie zwischen uns. »Willst du eines?«, fragte ich, während er mich ungläubig anstarrte. Er wirkte nicht nur ungepflegt, er musste auch frieren. »Hier, du siehst aus, als wäre dir kalt«, fügte ich hinzu und schob ihm meinen Kaffee hin. Um ehrlich zu sein, fühlte ich mich etwas schuldig. Ich hatte mich nicht davongeschlichen, aber ich hatte ihm auch nicht Bescheid gesagt.
    Er nahm den Kaffee. Ich beobachtete, wie er vorsichtig daran nippte und sich dann zurücklehnte, als er beschloss, dass er damit leben konnte. »Du bist ein Trottel «, sagte er mit hochgezogenen Schultern und starrte mich über den Becher hinweg böse an. »Kein Wunder, dass deine Mutter verrückt ist.«
    Mein guter Wille verpuffte. Ruhig biss ich in mein Hörnchen und genoss die säuerliche Zitronenglasur. »Meine Mutter ist nicht verrückt«, sagte ich kauend. »Sie hatte einfach nur Probleme, ihre Realität mit der aller anderen in Einklang zu bringen. Bist du sicher, dass du keins willst? Ich habe drei.«
    Er starrte mich nur weiter mit harten, braunen Augen an. »Ich sollte dich über die Schulter werfen und sofort nach Hause bringen. Ich kann nicht glauben, dass du die Kirche ohne mich verlassen hast.«
    »Okay«, sagte ich und legte den Kopf schräg. »Lass uns darüber reden.«
    »Hast du denn letzte Nacht gar nichts gelernt?«, blaffte er mich an. Ich versteifte mich.
    »Abgesehen davon, dass du ein Rüpel bist? Nein, eigentlich nicht.«
    Wayde zeigte mit dem Finger auf mich. »Wenn du mal rauswillst, schön, aber gib mir wenigstens zehn Minuten, um mich anzuziehen.«
    »Es war elf Uhr morgens!«, erwiderte ich, und mir war vollkommen egal, dass die Leute uns anstarrten. »Du hast mich gestern Abend nicht ins Auto gekriegt. Du erzählst mir, dass du mich am Leben erhalten kannst, aber du bist nicht angezogen, wie du es sein solltest. Und du bist auch nicht aufmerksam, wofür mein Dad dich übrigens bezahlt. Ich hatte Besuch, und du bist nicht aufgetaucht. Soweit ich weiß, bist du nicht mal aufgewacht! Du nimmst die Sache nicht ernst, und ja, damit habe ich ein Problem.«
    »Das denkst du also?«, fragte er scharf. »Dass ich faul rumhänge? Nichts von dem mitbekomme, was vor sich geht?«
    »Wenn der Schuh dir passt, zieh ihn dir an.« Mein Herz raste, aber meine Stimme war ruhig. »Meine Freunde sind der einzige Grund, warum ich noch lebe. Ich weiß, dass ich verletzlich bin, aber ich bin nicht hilflos, und ich werde nicht gerne herumgeschubst. Du hast es nur deswegen ohne zertrümmerte Nase und gebrochenes Handgelenk geschafft, mich über die Schulter zu werfen und diese Treppe runterzutragen, weil ich dir nicht wehtun wollte!«
    »Ach ja?«
    »Ja. Genau so ist es, du Riesentrottel. Soweit es mich betrifft, kannst du gerne hier rausstiefeln und meiner Mutter erklären, warum du ihre Schecks nicht mehr einlöst – Kumpel.«
    Sauer lehnte ich mich zurück. Verdammt, ich hatte immer noch keinen Kaffee. Jetzt würde ich trinken müssen, was auch immer das FIB in seinen Büros so

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