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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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zusammenbraute.
    Mit einem Stirnrunzeln sah Wayde zu meiner Tasche. Er wusste, dass ich neue Zauber angefertigt hatte; wusste, dass ich dieses Mal vorbereitet war; wusste, dass er vielleicht ohne Ausweis und in seiner Unterwäsche bewusstlos auf der Straße enden würde, um dann von der I. S. eingesammelt zu werden. Er knurrte etwas, das ich nur zu gern nicht verstand, und griff nach seinem Kaffee, wobei er ihn fast verschüttete.
    »Ich werde meinen Kaffee austrinken«, murmelte er. »Wenn du nicht auf dem Sozius dieses Motorrades sitzt, wenn ich hier rauskomme, kündige ich – und ich werde kündigen, Rachel. Ich habe noch nie in meinem Leben für eine nervigere, egoistischere …«
    »Ich bin nicht egoistisch«, unterbrach ich ihn. »Ich habe dir meinen Kaffee gegeben, oder nicht?«
    »… irritierendere Spinnerin gearbeitet«, beendete Wayde sei ne Tirade. »Und vertrau mir, ich habe bei den Auftritten deines Dads schon ziemlich viele irre Weiber getroffen. Glaubst du denn wirklich, dass ich diesen Glockenturm ausbaue, weil ich so gerne hoch oben wohne? Ich wusste mindestens drei Minuten vor dir, dass Marshal das Kirchengelände betreten hat. Ich wusste auch genau, wer er war, denn ich hatte in der Nacht zuvor recherchiert, nachdem du seinen Namen erwähnt hast. Die Nummernschilder passten, und obwohl ich wirklich besser nach unten gekommen wäre, hielt ich das Risiko für vertretbar, wenn es dir die Illusion lässt, nicht auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden.«
    Wie bitte?
    »Ich bin gut in dem, was ich tue – so gut, dass es so aussieht, als wäre ich schlecht. Glaubst du, dein Dad hätte irgendeinen idiotischen Möchtegern losgeschickt, um seine einzige Tochter zu beschützen?«
    Mein Gesicht war kalt. Peinlich berührt sackte ich auf meinem Stuhl zusammen. Ich hatte mich so tief ins Fettnäpfchen gesetzt, dass ich eine Schaufel brauchte, um da wieder rauszukommen. Ich hatte keine Ahnung gehabt, dass er deswegen in den Glockenturm gezogen war, und noch weniger, dass er jede Person in meinem Umfeld durchleuchtete. »Aber du machst ständig Anfängerfehler«, meinte ich lahm. »Du hast dem Kerl gestern die Nase gebrochen. Und heute bist du mir in Boxershorts nachgelaufen.«
    Wayde grinste und lehnte sich mit dem Becher in der Hand zurück. Aber seine Augen scannten die Umgebung, in jeder Sekunde. »Ich habe diesem Kerl die Nase gebrochen, weil er dich respektlos behandelt hat, und weil mich das sauer gemacht hat«, sagte er, was dafür sorgte, dass ich auf gefühlte dreißig Zentimeter zusammenschrumpfte. »Deswegen, und um dafür zu sorgen, dass dieser untote Vampir sich auf etwas anderes konzentriert als auf Ivy. Sie hat ihre Abhängigkeit zu weit hinter sich gelassen, um von so einem gelangweilten Grottenolm wieder runtergezogen zu werden. Die Boxershorts aller dings …« Er zögerte und seine Ohren wurden so rot wie sein zerzauster Bart. »Da hast du mich erwischt. Das war ein Fehler. Ich hätte angezogen sein müssen. Ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass du verschwinden würdest, ohne mir etwas zu sagen.«
    Der Vorwurf war deutlich, und ich verzog das Gesicht. »Es tut mir wirklich leid«, sagte ich ernst. »Ich bin ein betriebsblinder Trottel, und ich mache dir keinen Vorwurf, falls du gehst. Bitte bleib. Ich werde nicht noch einmal an dir zweifeln.«
    Ich hob den Blick, als Wayde sich über den Tisch lehnte. Er lächelte. Das war etwas, was ich an den Werwölfen liebte. Man musste nicht viel sagen, aber man musste es aufrichtig meinen. »Entschuldigung angenommen«, sagte er und kratzte sich den Bart wie ein Student nach einer durchzechten Nacht. »Und wenn du jetzt bereit bist, mit mir zusammenzuarbeiten, habe ich noch eine Frage.«
    Ich wartete und wand mich innerlich. Im Moment konnte er mich alles fragen. So wie ich mich gerade fühlte, würde ich ihm mit erniedrigender Ehrlichkeit antworten. Ich hatte falsch gelegen, so falsch, und doch saß er da und war bereit, es mir durchgehen zu lassen. Ich schuldete meinem Dad ein dickes Dankeschön, und Wayde wesentlich mehr Respekt.
    »Sag mir, warum du heute Morgen einfach gegangen bist«, verlangte er. Ich blinzelte, vollkommen überrascht.
    Wayde stemmte einen Arm auf den Tisch. »Das Haus einfach so zu verlassen war dämlich.« Ich schnappte wütend nach Luft, und er fügte hinzu: »In Ordnung. Du bist nicht so hilflos, wie ich gedacht hatte … offensichtlich.« Er warf einen finsteren Blick zu meiner Tasche. »Aber was du getan hast,

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