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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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»Entschuldigen Sie mich.«
    Sie bewegte sich vampirisch schnell, und sowohl Glenn als auch Mr. Calaway wichen zurück, als sie den Knauf packte und ihn einfach aus der Tür riss. Mit einem schrecklichen, metalli schen Kreischen gab der Schließmechanismus nach. Befriedigt warf Nina den Knauf in den Lift.
    »Sollen wir?«, fragte sie, während sie ihre Ärmel zurechtrückte.
    Glenn war stinksauer und beschwerte sich über die Zerstörung von Fingerabdrücken. Mr. Calaway sah den wartenden Vampir an, dann das zerstörte Schloss im Aufzug, und schließlich die Tür. »Sicher«, meinte er schwach. Ich glaube, er hatte erst jetzt verstanden, dass sie ein Vampir war.
    Meine Haut kribbelte, als Glenn angespannt die Tür aufdrückte und horchte. Dann glitt er über die Türschwelle in die Dunkelheit dahinter. Als Nächstes schlenderte Nina gemütlich in den Raum und schaltete das Licht an. Ich dachte an den mutierten, misshandelten Körper im Washington Park und blieb zögernd neben Mr. Calaway stehen. »Alles in Ordnung«, erklang Glenns Stimme, und ich lief los, um mich vor den Kurator zu setzen.
    Der Raum war mindestens zwei Stockwerke hoch. Die Halogenleuchten flackerten noch. An den Wänden zogen sich ganze Reihen von Schränken und Arbeitsflächen entlang. In der Mitte stand in einer riesigen Vorrichtung, die an eine Schneekugel erinnerte, der Haltepferch – nur schwarzes Holz und ein gebrochener Kamin. Die Fenster waren schmale Schlitze, und an einigen Stellen bröckelten die Wände. Er war hässlich und schrecklich, und ich war froh, dass er hinter Glas stand. Vielleicht hatte Mr. Calaway recht damit, ihn zu verstecken. Die Gefühle, die davon ausgingen, waren kaum zu ertragen.
    Zitternd trat ich weiter in den Raum. Mr. Calaway starrte entsetzt auf die zwei leeren Stellen an der gegenüberliegenden Wand. Ich verstand, warum. Man konnte Spuren auf dem Boden sehen, und an einer Stelle war die Wand eingeschlagen worden, um ein dickes Kabel hindurchzuziehen. Das Ende war offen und wirkte, als wäre es einmal mit etwas verbunden gewesen, nur um dann einfach abgeschnitten zu werden.
    Es gab keine Leichen, kein Blut, und der Raum wirkte vollkommen verlassen. Vielleicht zu verlassen , dachte ich gerade, als Mr. Calaway die Hände vor den Mund schlug und laut schrie.
    »Sie sind weg!«, kreischte er und zeigte mit einem zitternden Finger auf die zerstörte Wand. Glenn, der den Haltepferch angestarrt hatte, drehte sich um.
    »Wer?«, fragte der FIB-Detective aggressiv.
    »Die Maschinen!« Mr. Calaway zeigte wieder auf die leeren Stellen. »Jemand hat die Maschinen gestohlen! Sie sind weg!«

10

    Das leise Gemurmel der FIB-Leute war genauso angenehm wie die heiße Schokolade, die ich trank: warm, behaglich und beru higend. Ich beobachtete die Officer dabei, wie sie ihre Sachen einpackten, nachdem sie mit fast schon lächerlicher Detailversessenheit fotografiert, gesaugt, gemessen und Proben eingesammelt hatten. Sie hatten ihr gelbes Band nur über die Tür geklebt, und nachdem ich hoch und heilig versprochen hatte, dass ich auf der Arbeitsfläche sitzen bleiben würde, wurde ich in Ruhe gelassen. Ich war ein braves Mädchen, und ich glaube, sie hatten mich inzwischen vollkommen vergessen. Es waren schon fast vier Stunden.
    Wieder einmal musterte ich den Teil des Betonbodens, der heller war als der Rest, und fragte mich, warum noch niemand einen Kommentar gemacht hatte. Selbst Ivy und Jenks – denen man erlaubt hatte, an der Spurensuche teilzunehmen – ignorierten sie.
    Ich stellte meinen Pappbecher ab, zog die Knie an die Brust und schlang die Arme um die Beine. Ich konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. Ivy war beim Datensammeln vollkommen in ihrem Element, und Jenks, der selbst die kleinsten Dinge sehen und sich in die engsten Ritzen drücken konnte, ohne etwas anderes zu hinterlassen als Staub, war ebenso willkommen. Selbst die zwei I. S.-Beamten, die am Rand standen und alles beobachteten, wurden mehr akzeptiert als ich. Seit der Ermittlung in Trents Ställen vor ein paar Sommern und dem Haus, wo eine Banshee und ihr psychotischer Ehemann ein junges Paar umgebracht und ihre Identitäten gestohlen hatten, hatte ich mir den Ruf erworben, jeden Tatort zu verunreinigen.
    »Aber sie sind nicht zu ersetzen!«, rief Mr. Calaway, als ein FIB-Beamter ihn zurück in den Flur führte. Lächelnd legte ich das Kinn auf die Knie. Der Kerl hatte einen wirklich schlechten Tag, und er sah schon seit einer Weile nicht mehr allzu

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