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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Nina fast. Es war deutlich, dass sie sich unter der Erde wohlfühlte. »Broschüren?«
    Ich drehte mich um, als Mr. Calaway schnaubte. Aber dann zögerte er und zog sich ein wenig zurück, als er ihren fast lüsternen Gesichtsausdruck bemerkte. »Überwiegend Stücke, die wir noch nicht für die Ausstellung vorbereitet haben oder Stücke, die wir der Öffentlichkeit nicht zeigen wollen.«
    Glenn drehte sich irritiert zu ihm um. »Warum sollten Sie sie nicht ausstellen wollen?«, fragte er streitlustig.
    Der Kurator versteifte sich. »Sklaverei war ein hässliches Geschäft, Officer Glenn. Und je höher die Preise stiegen, desto unmenschlichere Wege wählten die Leute, um ihre Investitionen zu schützen.«
    Das war offensichtlich ein heikles Thema für ihn, aber Glenn ließ es offenbar auch nicht kalt. »Es heißt Detective Glenn. Und welches Recht haben Sie, zu entscheiden, wer was sehen darf?«
    Mr. Calaway blinzelte zu ihm hoch, ohne auch nur einen Zentimeter nachzugeben. »Ich gebe Ihnen gerne eine Privatführung. Es würde mich sehr überraschen, wenn Sie danach immer noch so empfinden.«
    Mit gesenktem Blick ging ich an ihnen vorbei in die andere Richtung. Mein Herz machte einen Sprung, als das Amulett noch heller wurde. Nina musste es gespürt haben, denn sie kam mit leuchtenden Augen die letzten paar Stufen hinunter. »Ich denke, es geht hier entlang«, sagte ich, und Mr. Calaway wedelte protestierend mit den Händen.
    »Da unten ist nichts«, behauptete er, aber mein Amulett sagte etwas anderes. Wir gingen also weiter, nur um festzustellen, dass der Flur … im Nichts endete. Keine Treppe, keine Tür. Gar nichts.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte ich und starrte an die glatte Wand. Dann fiel mir wieder ein, wie ich in Trents Labor vor ein paar Monaten fast dasselbe getan hatte. Dort hatte es eine Tür gegeben, die man nur in einer Kraftlinie hatte durchqueren können. Das konnte ich jetzt nicht mehr. Ich blickte von meinem Armband zu Glenn, und mir wurde schlecht.
    »Was ist hinter dieser Wand?«, fragte Glenn und ließ seine Hand über die glatte Farbe gleiten.
    Mr. Calaway dachte einen Moment nach. »Das ist der Lagerraum für den Haltepferch.«
    Glenn versteifte sich. »Der oben ist eine Fälschung?«
    »Natürlich!«, rief der Mann fast.
    »Wovor haben Sie Angst?«, drängte Glenn.
    Ich sah zu Nina, die lässig an der Wand lehnte und scheinbar ihre Fingernägel säuberte. Es war eine sehr maskuline Geste, die mit ihren sorgfältig manikürten Händen seltsam aussah. Das lief nicht gut. Mr. Calaway wurde rot.
    »Ich habe vor gar nichts Angst«, erklärte er aufgeregt. »Der Haltepferch steht hinter dieser Wand, ja, aber man erreicht ihn nur über den Lift. Wenn Sie mir gleich gesagt hätten, dass Sie dort hinwollen, hätte ich Sie direkt hingeführt. Folgen Sie mir.«
    Glenn biss die Zähne zusammen, während Nina die Augen schloss, um seine Wut in sich aufzusaugen. Ich drehte mich um und folgte Mr. Calaway in die entgegengesetzte Richtung, bis wir zwei riesige, silberne Türen erreichten. Er erweckte den Lift mit einem Schlüssel zum Leben und starrte uns böse an, während der Mechanismus rumpelte und quietschte. Mir lief ein kalter Schauder über den Rücken, als die Türen sich öffneten. Der Fahrstuhl wirkte, als könnte man darin auch einen Elefanten befördern.
    Mr. Calaway trat als Letzter in die Kabine und aktivierte mit einem zweiten Schlüssel das Bedienfeld. »Wir haben den echten Haltepferch aus mehreren Gründen nicht ausgestellt, Detective Glenn«, erklärte er steif, während wir darauf warteten, dass die Lichter aufhörten zu blinken und das Bedienfeld endlich bereit war. »Ein Grund ist, dass wir die unschätzbar kostbare Kunst bewahren wollen, welche die Gefangenen geschaffen haben, ein anderer ist, dass wir die geistige Gesundheit der Besucher nicht gefährden wollen.«
    Geistige Gesundheit?
    »Die Wahrheit sollte nie verborgen werden«, beharrte Glenn.
    Nina verkniff sich ein kleines Lächeln, während der kleinere Mann vor sich hinkochte. »Sie ist nicht versteckt«, blaffte Mr. Calaway. »Sie wird nur nicht öffentlich ausgestellt! Die Inschriften im Inneren des Gebäudes sind genauso kostbar wie herzerweichend, aber der Bau selbst ist auch mit Magie aufgeladen, und davor bewahren wir die Öffentlichkeit. Schwarze Magie.«
    Mein Magen verkrampfte sich und ich wechselte einen Blick mit Nina, die plötzlich viel aufmerksamer war. Schwarze Magie unter dem Museum. Vielleicht hatte

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